idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/22/2022 13:41

Tim Dietrich erhält ERC Starting Grant zur Erforschung von Doppelneutronensternen

Dr. Stefanie Mikulla Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Potsdam

    Tim Dietrich, seit 2020 Professor für Theoretische Astrophysik an der Universität Potsdam und Max-Planck-Fellow am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, erhält einen European Research Council (ERC) Starting Grant in Höhe von 1,5 Millionen Euro für sein Forschungsprojekt „SMArt“ (From Subatomic to Cosmic Scales: Simulation, Modellierung und Analyse der Verschmelzung binärer Neutronensterne). In den kommenden fünf Jahren wollen er und sein Team damit u.a. der Frage nachgehen, wie schnell sich unser Universum ausdehnt.

    Neutronensterne, Reste von Supernova-Explosionen massereicher Sterne, gehören zu den kompaktesten Objekten in unserem Universum. Dietrichs Forschung konzentriert sich auf die Verschmelzung zweier Neutronensterne. Obwohl solche Ereignisse selten sind, erwarten die Forschenden, sie in naher Zukunft vermehrt beobachten zu können, wenn die Gravitationswellendetektoren Advanced LIGO, Advanced Virgo und KAGRA mit verbesserter Empfindlichkeit nach einem dreijährigen Upgrade wieder in Betrieb gehen.

    Mithilfe der ERC-Förderung werden Dietrich und seine Arbeitsgruppe an zwei wichtigen Fragen der modernen Physik arbeiten: „Wie verhält sich Materie bei supranuklearen Dichten?“ und „Wie schnell dehnt sich unser Universum aus?“ Diese offenen Fragen der Kernphysik und der Kosmologie lassen sich durch Beobachtungen verschiedener kosmischer Signale, die bei der Verschmelzung von Neutronensternen entstehen, beantworten. Erst vor kurzem wurde das Fenster zur Untersuchung dieser faszinierenden Ereignisse geöffnet: mit dem Ausbau der Gravitationswellen-Observatorien Advanced LIGO und Advanced Virgo sowie durch die Kombination von Erkenntnissen aus Gravitationswellenmessungen mit dem elektromagnetischen Spektrum leistungsstarker Teleskope. Im Jahr 2017 fingen Gravitationswellendetektoren das erste Signal der Verschmelzung zweier Neutronensterne auf. Rund 70 astronomische Observatorien auf der Erde und im Weltraum waren an Folgebeobachtungen beteiligt und untersuchten elektromagnetische Signale dieses Ereignisses.

    „Wir befinden uns derzeit an einem Scheideweg, an dem die Entwicklung präziser und robuster theoretischer Modelle von elementarer Bedeutung ist, um mit der experimentellen Entwicklung Schritt zu halten“, sagt Dietrich. „Ohne deutliche Verbesserungen unserer Modelle werden zukünftig Ungenauigkeiten in der Modellierung die Datenanalyse verzerren.“ Daher wird sich das ERC-Projekt auf die Entwicklung neuer, komplexerer Modelle zur Interpretation der Verschmelzung zweier Neutronensterne konzentrieren. Dietrich und seine Arbeitsgruppe wollen mit innovativen Techniken die Genauigkeit ihrer numerisch-relativistischen Simulationen verbessern. Aufgrund ihrer Komplexität laufen solche Simulationen in aller Regel auf großen Hochleistungsrechnern. Auf der Grundlage dieser verbesserten Simulationen werden Dietrich und seine Gruppe elektromagnetische Signale und Gravitationswellen verschmelzender Neutronensterne mit noch höherer Genauigkeit modellieren und somit die theoretischen Berechnungen besser mit Beobachtungsdaten verbinden können.

    Link zur Pressemitteilung ERC: https://erc.europa.eu/news-events/news/starting-grants-2022-call-results

    Link zur Pressemitteilung AEI: https://www.aei.mpg.de/979588/tim-dietrich-receives-erc-starting-grant-for-explo...

    Abbildung 1: Simulation zweier verschmelzender Neutronensterne, beide mit ca. 1,35 Sonnenmassen. Von Rot nach Blau sind zunehmende Dichten veranschaulicht. Bildrechte: Tim Dietrich.
    Abbildung 2: Prof. Dr. Tim Dietrich. Bildrechte: Thomas Roese.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Tim Dietrich, Institut für Physik und Astronomie und Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik
    Tel.: 0331 977-230160
    E-Mail: tim.dietrich@uni-potsdam.de

    Medieninformation 22-11-2022 / Nr. 126
    Dr. Stefanie Mikulla

    Universität Potsdam
    Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Am Neuen Palais 10
    14469 Potsdam
    Tel.: +49 331 977-1474
    Fax: +49 331 977-1130
    E-Mail: presse@uni-potsdam.de
    Internet: www.uni-potsdam.de/presse


    Images

    Simulation zweier verschmelzender Neutronensterne, beide mit ca. 1,35 Sonnenmassen. Von Rot nach Blau sind zunehmende Dichten veranschaulicht.
    Simulation zweier verschmelzender Neutronensterne, beide mit ca. 1,35 Sonnenmassen. Von Rot nach Bla ...
    Tim Dietrich
    Tim Dietrich

    Prof. Dr. Tim Dietrich
    Prof. Dr. Tim Dietrich
    Thomas Roese
    Universität Potsdam/Thomas Roese


    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Physics / astronomy
    transregional, national
    Contests / awards, Personnel announcements
    German


     

    Simulation zweier verschmelzender Neutronensterne, beide mit ca. 1,35 Sonnenmassen. Von Rot nach Blau sind zunehmende Dichten veranschaulicht.


    For download

    x

    Prof. Dr. Tim Dietrich


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).