idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/24/2004 16:27

Tiere müssen nun weniger leiden (BfR-PD Nr. 04/2004)

Dr. Irene Lukassowitz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

    BfR - Pressedienst
    Bundesinstitut für Risikobewertung
    Thielallee 88 - 92, D - 14195 Berlin, Telefon: 01888/412-4300, Telefax: 01888/412-4970
    Presserechtlich verantwortlich: Dr. Irene Lukassowitz

    04/2004, 19. Mai 2004

    Tiere müssen für die Sicherheit des Menschen nun weltweit weniger leiden!

    OECD akzeptiert zum ersten Mal vier tierversuchsfreie toxikologische Prüfmethoden

    Im Mai 2004 hat die Internationale Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die ersten vier tierversuchsfreien toxikologischen Prüfmethoden in das OECD-Prüfrichtlinienprogramm aufgenommen. An der Entwicklung und Validierung dieser Methoden war die Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ersatz und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch (ZEBET) des BfR maßgeblich beteiligt. "Das BfR", so Professor Horst Spielmann, Leiter der ZEBET, "hat damit einen wichtigen Beitrag zur Ablösung behördlich vorgeschriebener Tierversuche durch tierversuchsfreie Methoden geleistet".

    Mit zwei der neuen tierversuchsfreien Tests wird bestimmt, ob und wie stark ein Stoff an der Haut ätzend wirkt. Die beiden anderen Methoden ermitteln die Aufnahme von Fremdstoffen über die Haut und phototoxische Eigenschaften von Stoffen. Für die Prüfung auf ätzende Eigenschaften werden anstelle von Kaninchen biotechnologisch hergestellte menschliche Hautmodelle verwendet. Die Aufnahme von Stoffen durch die Haut wird an menschlichen Hautproben und Hautproben von Schlachttieren geprüft bzw. wiederum an biotechnologisch hergestellten menschlichen Hautmodellen. Im Phototoxizitätstest werden Zellkulturen anstelle von Versuchstieren eingesetzt.

    Diese Tests sind damit jetzt international von staatlichen Behörden für den Arbeits- und Verbraucherschutz beim Einsatz neuer chemischer Stoffe vorgeschrieben. Die Alternativmethoden ersetzen belastende Tierversuche bei der Prüfung von Industriechemikalien und Kosmetikinhaltsstoffen sowie bei Pflanzenschutz- und Arzneimitteln.

    Das BfR hat umfangreiche biostatistische Analysen finanziert, deren Ergebnisse wesentlich zur internationalen Akzeptierung beitrugen (vgl. u.a. bgvv-pressedienst 36/2001). Im Jahr 2001 wurden zwei OECD-Expertentreffen in Berlin durchgeführt. Ein Mitarbeiter des BfR war zur OECD nach Paris abgeordnet und konnte in dieser Zeit die wissenschaftlichen Vorbehalte in den Gremien der OECD-Mitgliedsstaaten gegenüber den neuen Methoden ausräumen. Heute werden die Methoden von den Prüfbehörden aller OECD-Mitgliedsstaaten anerkannt. Diese Anerkennung ist die Voraussetzung dafür, dass eine neue tierversuchsfreie sicherheitstoxikologische Prüfmethode für den Tierschutz erfolgreich ist. Für die vier genannten Methoden ist das nun der Fall.
    ende bfr-p


    Images

    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).