Studie identifiziert zentrale Faktoren, die die Krisenfestigkeit von Unternehmen der Baubranche beeinflussen können
Die wirtschaftlichen Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der Energiepreiskrise treffen das Baugewerbe aktuell sehr stark. Die Bauwirtschaft hat bislang wenige Krisen von einer solchen Dimension meistern müssen. Diese begrenzte Krisenerfahrung kann sich nach einer vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) veröffentlichten Studie nachteilig auf die Krisenfestigkeit der Unternehmerinnen und Unternehmer auswirken: Denn wer kaum mit Krisen konfrontiert wird, ist ungeübter in der Abwehr und strategischen Vorbereitung auf Krisen. Unternehmerinnen und Unternehmer im Baugewerbe, die hingegen bereits krisenähnliche Situationen in ihrem Unternehmensalltag erlebt hatten, haben schon vor der aktuellen Krise Maßnahmen eingeführt, die ihnen nun helfen.
Die Forschungsarbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Oxford Economics und IfM Bonn identifiziert neben der Erfahrung mit Krisen weitere zentrale Faktoren, die die Krisenfestigkeit von Unternehmen der Baubranche beeinflussen können. Hierzu gehört das strategische Liquiditätsmanagement beispielsweise über das Controlling der Außenstände und des Auftragsbestandes, ebenso wie Maßnahmen, die helfen, strukturelle Abhängigkeiten zu reduzieren, strategisches Beziehungs- und Reputationsmangement zu betreiben sowie gegebenenfalls externe Beratung anzunehmen.
Im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung im Baugewerbe warnen die Autorinnen und Autoren davor, Trends wie Digitalisierung sowie den Klimawandel und die daraus resultierenden Risiken zu vernachlässigen. Noch seien sich jedoch nur wenige Unternehmerinnen und Unternehmer im Baugewerbe laut den Studienergebnissen dieser Herausforderungen bewusst und passten ihr Handeln entsprechend an.
„Die aktuelle Krise trifft die Bauwirtschaft hart. Hohe öffentlichen Investitionen in die Infrastruktur, Klimaschutz aber auch in den Wohnungsbau schaffen Verlässlichkeit und im Zweifel muss auf bewährte staatliche Unterstützungsmaßnahmen wie das Kurzarbeitergeld zurückzugreifen, um das knappe Personal im Baubereich zu halten. Zudem müssen die Unternehmen die strategischen Anpassungen an die Transformationstrends der Zukunft nicht aus den Augen verlieren – Krisenzeiten sind Anpassungszeiten“, sagt der Leiter des BBSR, Dr. Markus Eltges.
Das BBSR hatte Oxford Economics und das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn mit der Studie beauftragt. Sie ist auf der Internetseite des BBSR (www.bbsr.bund.de) abrufbar.
Download:
http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/bbsr-online/2022/bbsr-online-34-2022.html
Kontakt
BBSR
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Stab Direktor und Professor
Telefon: (0228) 99401-1484
E-Mail: christian.schlag@bbr.bund.de
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Dr. Jutta Gröschl
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: (0228) 72997-29
groeschl@ifm-bonn.org
Oxford Economics
Johanna Neuhoff
Telefon: (030) 16 63 681 02
jneuhoff@oxfordeconomics.com
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Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) berät als Ressortforschungseinrichtung die Bundesregierung bei Aufgaben der Stadt- und Raumentwicklung sowie des Wohnungs-, Immobilien- und Bauwesens.
Bruttowertschöpfung von Bauwirtschaft, Industrie und Gesamtwirtschaft in Deutschland im Vergleich (1 ...
Haver Analytics/Oxford Economics
Criteria of this press release:
Journalists
Construction / architecture, Economics / business administration
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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