idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/16/2022 12:16

Erste innovative Transkatheter-Pulmonalklappe am HDZ NRW, Bad Oeynhausen

Anna Reiss Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum - Herz- und Diabeteszentrum NRW Bad Oeynhausen

    Prof. Dr. Stephan Schubert, Klinikdirektor der Klinik für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler, und sein Team am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, haben die weltweit einzige Herzklappe bei besonderer Anatomie der rechten Herzkammer jetzt erstmals einer 21-jährigen Patientin erfolgreich implantiert. Deutschlandweit wurden erst drei kathetergeführte Klappenimplantationen dieser Art durchgeführt.

    „Mit einer neuen Transkatheter-Pulmonalklappe können wir jetzt auch einer besonderen Patientengruppe helfen, für die herkömmliche Klappenmodelle bisher nicht groß genug waren“, sagt Professor Dr. Stephan Schubert, Klinikdirektor am Zentrum für angeborene Herzfehler und Kinderherzzentrum, der die erfolgreiche Premiere einer solchen Implantation jetzt am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, durchführte.
    Die Implantation einer Herzklappe mittels Kathetertechnik zählt zu den bekannten und - im Vergleich zu einer großen herzchirurgischen Operation – schonenden Verfahren der Interventionellen Kardiologie. Bei Patienten mit einer angeborenen Fehlbildung des Herzens ist häufig die Herzklappe an der Lungenschlagader (Pulmonalklappe) auf der rechten Seite des Herzens beeinträchtigt und muss im Laufe des Lebens mehrfach durch einen Eingriff ersetzt werden.

    Schubert und sein Team haben die neue Herzklappe (Hersteller Venus Medtech) einer 21-jährigen Patientin im Herzkatheterlabor eingesetzt. Aufgrund ihrer Größe und Struktur ist die neue Pulmonalklappe erstmals auch bei komplexen anatomischen Besonderheiten - vor allem bei großem Durchmesser der rechten Herzkammer - geeignet. Das haben wissenschaftlichen Studien belegt, die der diesjährigen Zulassung als Medizinprodukt für den europäischen Markt vorangegangen sind. Bei vorherigen Implantationen, die bisher in Berlin durchgeführt wurden, war Professor Schubert als ausgewiesener Spezialist für interventionelle Katheterverfahren ebenfalls beteiligt. Diese erst dritte Implantation in Deutschland wurde begleitet von einem internationalen Expertenteam der Firma Venus Medtech, um eine optimale Vorbereitung der Klappe zu gewährleisten.
    Professor Schuberts Patientin ist wohlauf und konnte bereits vier Tage nach dem Eingriff aus dem HDZ NRW nach Hause entlassen werden.

    „Die Pulmonalklappe funktioniert wie ein Rückschlagventil zwischen dem rechten Herzen und der Lunge,“ erläutert Professor Schubert. „Sie musste bei unserer Patientin in Bad Oeynhausen ersetzt werden, um die aufgrund einer komplexen angeborenen Herzfehlbildung gestörte Klappenfunktion wiederherzustellen.“ Herkömmliche Klappenmodelle können in diesen Fällen aufgrund der anatomischen Zugangsmöglichkeiten und Größenverhältnisse oft nicht eingesetzt werden bzw. nicht für die notwendige Dichtigkeit sorgen. „Wir sind daher sehr froh und dankbar für diese Innovation, um dieser Patientengruppe zukünftig eine schonende kathetergestützte Therapiemöglichkeit anbieten zu können.“

    ----

    Hintergrundinformation:

    Bei der neuen künstlichen Pulmonalklappe (Venus Medtech) handelt es sich um die weltweit erste selbst expandierende interventionelle Pulmonalklappe. Sie ist als derzeit einzige interventionelle Pulmonalklappe zur Behandlung von Patienten mit komplexen angeborenen Herzfehlbildungen geeignet, deren Pulmonalarterien mit einem großen rechtsventrikulären Ausflusstrakt besondere anatomischen Strukturen aufweisen. Bei der Implantation positioniert der Katheterspezialist einen metallischen Stent mit der eingenähten Klappe, um sie dann an der Stelle der erkrankten Pulmonalklappe zu entfalten.



    Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen mit 35.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr, davon 14.600 in stationärer Behandlung, zu den größten und modernsten Zentren seiner Art in Europa.

    Das Kinderherzzentrum und Zentrum für angeborene Herzfehler des HDZ NRW wird von Prof. Dr. Stephan Schubert, Direktor der Klinik für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler, und Prof. Univ. Dr. Eugen Sandica, Direktor der Klinik für Kinderherzchirurgie und angeborene Herzfehler, gemeinsam geleitet. Es zählt zu den international führenden Kliniken zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit angeborenem Herzfehler und ist zertifiziertes Zentrum für die Behandlung von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern (EMAH). Zur ausgewiesenen Expertise des Zentrums zählt die Therapie des gesamten Spektrums von angeborenen Herzfehlbildungen im Neugeborenen-, Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter. Jährlich werden hier über 1.000 Patienten mit herausragenden Ergebnissen auch im internationalen Vergleich stationär sowie 4.500 bis 5.000 Patienten ambulant betreut.

    Weitere Informationen:

    Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
    Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Leitung: Anna Reiss
    Georgstr. 11
    32545 Bad Oeynhausen
    Tel. 05731 97-1955
    Fax 05731 97-2028
    E-Mail: info@hdz-nrw.de


    Contact for scientific information:

    Univ.-Prof. Dr. med. Stephan Schubert
    Direktor der Klinik für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler
    Herz- und Diabeteszentrum NRW
    Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
    Georgstr. 11
    32545 Bad Oeynhausen


    More information:

    http://www.hdz-nrw.de


    Images

    Prof. Dr. Stephan Schubert, Klinikdirektor der Klinik für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler, Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen
    Prof. Dr. Stephan Schubert, Klinikdirektor der Klinik für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehle ...
    (Foto: HDZ NRW).
    HDZ NRW

    Innovative künstliche Pulmonalklappe VenusP-VentilsystemTM
    Innovative künstliche Pulmonalklappe VenusP-VentilsystemTM
    (Foto: Venus Medtech).
    Venus Medtech


    Attachment
    attachment icon Pressemitteilung HDZ NRW vom 16.12.2022

    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Transfer of Science or Research
    German


     

    Prof. Dr. Stephan Schubert, Klinikdirektor der Klinik für Kinderkardiologie und angeborene Herzfehler, Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen


    For download

    x

    Innovative künstliche Pulmonalklappe VenusP-VentilsystemTM


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).