idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/10/2023 10:00

Deutschland fördert Stipendien für afghanische Studentinnen | Gemeinsame Pressemitteilung von BMZ und DAAD

Michael Flacke Pressestelle
Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V.

    Das Entwicklungsministerium will rund 5000 Afghaninnen dabei unterstützen, in einem der Nachbarländer zu studieren. Dazu startet der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ein Stipendienprogramm für junge Menschen, die vor den Repressionen der Taliban in die Nachbarländer Bangladesch, Kirgistan oder Pakistan geflüchtet sind. Zielgruppe sind vor allem afghanische Frauen, denen ein Studium seit Ende Dezember in ihrem Heimatland verboten ist. Gefördert wird das Programm vom Entwicklungsministerium (BMZ) mit rund sieben Millionen Euro.

    Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Die Politik der Taliban ist nicht nur frauenverachtend, sondern auch Gift für die Entwicklung des Landes. Denn wer der Hälfte der Bevölkerung die Bildungschancen verwehrt, raubt dem Land sein Zukunftspotential. Ohne gut ausgebildete Frauen gibt es keinen Ausweg aus Hunger und Armut. Sie sind auch für die Arbeit von Hilfsorganisationen unverzichtbar. Die Taliban müssen die Verbote zurücknehmen, die die Frauen ausschließen. Wir werden jedenfalls nicht nachlassen, Wege zu suchen, wie wir afghanische Frauen unterstützen können. Ein Weg ist, dass wir geflüchteten Afghaninnen ermöglichen, in einem der Nachbarländer zu studieren. Damit schaffen sich die Frauen eine Perspektive für einen guten Job und einen gesicherten Lebensunterhalt. Und sie können ihr Land beim Wiederaufbau unterstützen, sobald es die Rahmenbedingungen in Afghanistan wieder zulassen.“

    DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee ergänzt: „Für die Menschen in Afghanistan ist die Lage katastrophal. Vor allem junge Frauen sind schwer getroffen: Es ist ihnen kaum mehr möglich, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Seit dem Ausschluss aus den Hochschulen fehlt ihnen zudem jede akademische Ausbildungsmöglichkeit. Das neue Stipendienprogramm ist daher ein wichtiger Baustein, um gemeinsam mit unseren internationalen Partnerorganisationen jungen Frauen die Vorbereitung auf ein Studium zu ermöglichen und geflüchtete Afghaninnen mit Bachelor- und Masterstipendien an Hochschulen in der Region zu fördern.“

    Schwerpunkt des neuen Stipendienprogramms ist die Förderung der akademischen Ausbildung von afghanischen Studentinnen in den Nachbarländern Bangladesch, Kirgistan und Pakistan.

    In Bangladesch vergibt der DAAD Bachelorstipendien an der Asian University for Women in der Stadt Chittagong.

    In Kirgistan werden afghanische Studierende an der American University of Central Asia (AUCA) in der Stadt Bischkek über einen Zeitraum von zwei Jahren gefördert, während sie einen Masterstudiengang absolvieren.

    In Pakistan wird der DAAD über Partnerorganisationen vierjährige Bachelor- und zweijährige Masterstipendien primär für geflüchtete Afghaninnen anbieten.

    Die gezielte Förderung afghanischer Frauen soll dazu beitragen, qualifizierte Fachkräfte auszubilden, die unter veränderten Bedingungen in Afghanistan Bildung und Entwicklung voranbringen können. Im Programm werden bis Ende 2027 voraussichtlich mehr als 5.000 Personen gefördert. Der DAAD arbeitet dazu neben dem UNHCR mit Jesuit Worldwide Learning, der Asian University for Women und der American University of Central Asia zusammen.

    Seit der erneuten Machtübernahme der Taliban im Sommer 2021 werden die Rechte von Frauen in Afghanistan immer stärker eingeschränkt. Ende 2022 wurden Frauen aus den Hochschulen des Landes ausgeschlossen, auch für Nichtregierungsorganisationen dürfen sie Stand jetzt nicht mehr arbeiten. Entwicklungsministerin Schulze hatte daraufhin die deutsche Entwicklungs-Zusammenarbeit in Afghanistan zunächst angehalten, um eine international abgestimmte Reaktion zu erarbeiten.

    Presse-Kontakt BMZ
    Katharina Koufen
    Pressereferentin
    +49 30 18525 2136
    presse@dbmz.bund.de

    Presse-Kontakt DAAD
    Michael Flacke
    Leiter der Pressestelle / Pressesprecher – SB03
    DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst
    +49 228 882 454
    presse@daad.de


    Contact for scientific information:

    Dr. Christian Hülshörster
    Bereichsleiter Stipendienprogramme Süd - ST3
    huelshoerster@daad.de
    +49 (228) 882-545


    Images

    Kartenansicht Afghanistan
    Kartenansicht Afghanistan

    (c)Colourbox


    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    interdisciplinary
    transregional, national
    Cooperation agreements, Science policy
    German


     

    Kartenansicht Afghanistan


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).