idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/27/2004 16:28

Wird das Sprechen in "ganzen Sätzen" unmodern?

Waltraud Riess Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Die Gesellschaft für deutsche Sprache und das Institut für Germanistik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg laden zu einem Vortrag am Donnerstag, 03. Juni 2004, 19.00 Uhr, in das Gebäude 40/Raum 427, Zschokkestr. 32 ein. Prof. Dr. Frank Liedtke von der Rheinisch Westfälischen Technischen Hochschule Aachen referiert zum Thema "Man spricht (nicht) in ganzen Sätzen. Über Ellipsen und andere Erscheinungsformen fragmentierter Kommunikation."

    Hinter der allseits bekannten Ermahnung "Sprich in ganzen Sätzen!" verbirgt sich die Ansicht, dass nur grammatisch vollständige Äußerungen in unserer Kommunikation verständlich oder zumindest erwünscht sind. Insofern gehört das "In-Ganzen-Sätzen-Reden" zu einer sprachlichen Etikette, gegen die man offenbar ungern verstößt. Die Vorstellung, dass nur vollständige Äußerungen eindeutig sind, scheint so aber dennoch nicht zuzutreffen. Zu zahlreich sind die Beispiele, in denen Kommunikationspartner sich mühelos miteinander verständigen können, auch wenn sie nicht in vollständigen Sätzen sprechen. Sie vollenden abgebrochene Sätze "Die Axt im Haus ..." oder "Du verfl...". Sie akzeptieren Ellipsen wie z. B. "Noch jemand ohne Fahrschein?" Die Verständigung mit unvollständigen Äußerungen scheint auf eine allgemeine kognitive Fähigkeit zurückzuführen zu sein, die uns in die Lage versetzt, mit fragmentarischer Kommunikation umzugehen. Sitzen wir also einem falschen Ideal auf, indem wir uns auf Vollständigkeit als Maß aller Dinge festlegen? Diese Aspekte möchte der Sprachwissenschaftler in seinem Vortrag beleuchten und mit den Teilnehmern diskutieren.

    Frank Liedtke ist Professor am Lehrstuhl für Deutsche Philologie an der Rheinisch-Westfälischen Hochschule Aachen.

    Der Eintritt ist frei. Gäste sind herzlich willkommen.

    Ansprechpartner: Dr. Kornelia Pape, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Zschokkestr. 32, D-39104 Magdeburg; Tel. (0 391) 67-16616/16640
    E-mail: Kornelia.Pape@gse-w.uni-magdeburg.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Language / literature, Social studies
    regional
    Organisational matters, Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).