idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/08/2023 10:30

Feldaufgelöste optische Präzisionsmessverfahren stärken Forschungsprofil des Leibniz-IPHT

Stefanie Miethbauer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Photonische Technologien e. V.

    Das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT) in Jena ergänzt sein Forschungsportfolio um eine neue Arbeitsgruppe auf dem Gebiet der feldaufgelösten spektroskopischen Messverfahren, geleitet von PD Dr. Ioachim Pupeza. Für das Forschungsvorhaben „Laser-Based Infrared Vibrational Electric-Field Fingerprinting“ (LIVE) wird der Physiker zudem mit einem Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats (European Research Council – ERC) ausgezeichnet.

    Dr. Ioachim Pupeza wechselt vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching ans Leibniz-IPHT, wo er ab Februar 2023 die neue Arbeitsgruppe „Feldaufgelöste optische Präzisionsmessverfahren“ aufbauen wird. Pupeza ist ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der feldaufgelösten Spektroskopie. Am Leibniz-IPHT will der Wissenschaftler die Technologie weiter verbessern und neue Anwendungen erschließen, wie zum Beispiel die labelfreie Zelldetektion und -sortierung mit hohen Geschwindigkeiten. Bereits jetzt ist Pupeza gemeinsam mit seinem Team fest in den Jenaer Wissenschaftsstandort integriert. Unter anderem engagiert er sich im Exzellenzcluster Balance of the Microverse sowie im Leibniz-Zentrum für Photonik in der Infektionsforschung (LPI).
     
    Prof. Dr. Jürgen Popp, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-IPHT, zeigt sich sehr erfreut über die Verstärkung auf dem Gebiet der optischen Gesundheitstechnologien: „Wir heißen Dr. Pupeza herzlich willkommen. Die Etablierung seiner neuen Arbeitsgruppe ist eine strategische Maßnahme, mit dem Ziel, die Bandbreite optischer Methoden in der Medizin signifikant zu erweitern.“ Besonders im Bereich der Infektionsforschung kann die feldaufgelöste Spektroskopie einen wichtigen Beitrag bei der Diagnostik und dem Monitoring leisten.
     
    In seinem mit dem ERC Consolidator Grant geförderten Projekt „LIVE“ arbeitet Pupeza an der Entwicklung neuartiger Lichtquellen und einem innovativen Ansatz zur Aufnahme optischer elektrischer Felder. Ziel ist es, die Kontrolle über Licht auf der Ebene einzelner optischer Feldschwingungen, die Femtosekundenlaser und nichtlineare Optik bieten, zu nutzen, um derzeitige technologische Grenzen zu überwinden. Dabei sollen die Möglichkeiten des schwingungsspektroskopischen Fingerprinting hinsichtlich Empfindlichkeit, Spezifität und Durchsatz ausgeschöpft werden.
     
    Ioachim Pupeza blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Meine Vision ist es, Instrumente zur diagnostischen Analyse biomedizinischer Proben wie Zellen, Gewebe oder Atemgas zu entwickeln. Ich gehe davon aus, dass mit der neuen Methode sowohl der Durchsatz drastisch erhöht als auch die individuelle Analysezeit verkürzt werden kann. Dadurch kann Patientinnen und Patienten in Zukunft noch gezielter und vor allem schneller geholfen werden.“
     
    Das Projekt wird vom ERC über fünf Jahre mit einer Summe von rund zwei Millionen Euro gefördert. Darüber hinaus bietet die enge Zusammenarbeit innerhalb des Exzellenzclusters Balance of the Microverse und dem Universitätsklinikum Jena große Chancen bei klinisch relevanten Proof-of-Concept-Experimenten. Weitere Kooperationen sind mit der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Universität Wien und der Friedrich-Schiller-Universität Jena in Vorbereitung.
     
    Über die ERC-Förderung
     
    Der Europäische Forschungsrat (European Research Council – ERC) wurde 2007 von der Europäischen Union initiiert und hat sich als global sichtbares, europäisches Förderprogramm für Spitzenforschung etabliert. 321 Forscherinnen und Forscher haben 2022 Consolidator Grants des Europäischen Forschungsrats erhalten. Die Fördermittel in Höhe von insgesamt 657 Millionen Euro sind Teil des EU-Programms Horizont Europa. Sie sollen exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die nach ihrer Promotion sieben bis zwölf Jahre Erfahrung haben, dabei unterstützen, ihre vielversprechendsten Ideen weiterzuverfolgen.
     
    Über das Leibniz-Institut für Photonische Technologien
     
    Im Mittelpunkt der Forschung am Leibniz-IPHT steht das Licht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen innovative photonische Verfahren und Werkzeuge für die Anwendung in der klinischen Diagnostik, etwa der Infektions- und Krebsdiagnostik, der Pharmazie und Prozesskontrolle sowie in der Lebensmittel- und Umweltsicherheit. Ein wesentliches Ziel ist es, die Translation zu beschleunigen: die Umsetzung von Forschungsergebnissen in die Praxis — from Ideas to Instruments. https://www.leibniz-ipht.de/
     
    Über Balance of the Microverse
     
    Der Exzellenzcluster Balance of the Microverse (Gleichgewicht im Mikroversum) widmet sich der Erforschung mikrobieller Gemeinschaften mit dem Ziel, ein ganzheitliches Verständnis für Mikroorganismen, ihre Interaktion und Kommunikation untereinander sowie mit ihrer Umwelt zu schaffen. Dabei untersuchen die Forschenden die mikrobiellen Konsortien von der molekularen Ebene bis hin zu komplexen Ökosystemen unter anderem mithilfe von modernen Bildgebungsverfahren. Aufbauend auf den Erkenntnissen können Lösungsansätze für die Erhaltung und Wiederherstellung mikrobieller Gleichgewichte entwickelt werden, die maßgeblich für die Gesundheit verschiedenster Lebenssysteme sind. Der Microverse-Cluster wird seit 2019 im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gefördert. Er baut thematisch auf der Exzellenzgraduiertenschule Jena School for Microbial Communication auf und wird durch vier Sonderforschungsbereiche verstärkt. Neben fünf Fakultäten der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem Universitätsklinikum Jena sind am Exzellenzcluster acht außeruniversitäre Forschungseinrichtungen am Standort beteiligt.


    Contact for scientific information:

    Daniel Siegesmund

    Leiter Öffentlichkeitsarbeit/Forschungsmarketing

    Telefon: +49 (0) 3641 · 206-024

    Email: daniel.siegesmund@leibniz-ipht.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Physics / astronomy
    transregional, national
    Contests / awards, Personnel announcements
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).