Der Wissenschaftsrat hat in seiner Stellungnahme zum Deutschen Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ) in Berlin die Aufnahme des Instituts in die gemeinsame Forschungsförderung von Bund und Ländern empfohlen. Das DRFZ betreibt, so sein Urteil, exzellente wissenschaftliche Arbeit von überregionalem und gesamtstaatlichem wissenschaftspolitischem Interesse. Der Wissenschaftsrat sieht in dieser Institutsgründung und in der Art, wie das Institut geführt wird, nämlich als Teil eines Forschungsverbunds mit einem Max-Planck-Institut und einer eindeutig forschungsorientierten Universitätsklinik, ein hervorragendes Beispiel einer forschungspolitischen Maßnahme. Das Land Berlin als Zuwendungsgeber hatte den Wissenschaftsrat um die Evaluation des Instituts mit dem Ziel der Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft (WGL)/Blaue Liste gebeten.
Das Deutsche Rheuma-Forschungszentrum wurde 1988 gegründet. Es arbeitet an der Klärung der Ursachen und Entstehungsbedingungen rheumatischer Erkrankungen, der Entwicklung wirksamer Behandlungsmethoden und der Gesundheitsvorsorge. Rheumatische Krankheiten sind chronisch. Alleine die entzündlichen Formen betreffen etwa 2 % der Bevölkerung und verursachen in Deutschland jährliche Kosten von schätzungsweise 10 bis 15 Mrd. Euro. Die Besonderheit des DRFZ als einzigem deutschem Institut mit dem ausdrücklichen und ausschließlichen Auftrag der interdisziplinären Erforschung der rheumatischen Erkrankungen ist eine enge Vernetzung von klinischer Forschung mit grundlagenwissenschaftlichen und epidemiologischen Fragestellungen.
Trotz Schwierigkeiten bei der Grundfinanzierung hat sich das DRFZ zu einem anerkannten Forschungsinstitut entwickelt. Es gehört zu den international führenden Instituten auf den Gebieten der Immunologie, der experimentellen Rheumatologie und der Rheuma-Epidemiologie. Allen Arbeitsgruppen kann eine gute bis sehr gute Qualität ihrer wissenschaftlichen Forschungsleistungen attestiert werden. Die erfolgreiche Arbeit schlägt sich in hochrangigen Publikationen und sehr erfolgreicher Drittmitteleinwerbung nieder sowie in einer Vielzahl nationaler und internationaler Kooperationen und Einbindungen in nationale und internationale Netzwerke. Hierzu zählt auch das Kompetenznetzwerk Rheuma, dessen Geschäftsstelle am DRFZ angesiedelt und dessen Sprecher der Direktor des Instituts ist.
Hinweis: Die "Stellungnahme zur Aufnahme des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums, Berlin, in die gemeinsame Förderung durch Bund und Länder nach der Ausführungsvereinbarung Forschungseinrichtungen" (Drs. 6101/04) wird im Netz als Volltext (www.wissenschaftsrat.de) veröffentlicht, sie kann aber auch bei der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates per Email (post@wissenschaftsrat) angefordert werden.
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