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06/01/2004 15:01

Wissenschaftsrat empfiehlt Neufundierung des Akademienprogramms

Dr. Christiane Kling-Mathey Geschäftsstelle
Wissenschaftsrat

    Der Wissenschaftsrat hat die Bedeutung gewürdigt, die dem Akademienprogramm für die Förderung der Grundlagenforschung in den Geistes- und Kulturwissenschaften zukommt und sich für eine Weiterführung ausgesprochen. Der Wissenschaftsrat hat zugleich eine Reihe von Problemen und Defiziten des Programms beschrieben und konkrete Empfehlungen zur generellen Neufundierung des Programms und für einzelne Verbesserungen abgegeben.

    Der Wissenschaftsrat empfiehlt, das Programm konsequent zu einem Instrument der Förderung langfristiger Vorhaben in den Geistes- und Kulturwissenschaften zu entwickeln. Dazu sind zwei grundlegende Veränderungen notwendig:

    (1) Die Forschungsinteressen der Geisteswissenschaften wandeln sich. Diesen Wandel muss das Akademienprogramm aufgreifen und mitbestimmen, unabhängig davon, ob diese Interessen durch Mitglieder einer Akademie vertreten werden. Aus einem Programm der Akademien soll eines an den Akademien werden. Dazu muss das Verfahren der Auswahl neuer und der Fortsetzung laufender Vorhaben transparenter werden. Künftig soll es auch Nicht-Mitglieder von Akademien einbeziehen. Der Wissenschaftsrat schlägt ein an der Forschungsförderung der DFG angelehntes Begutachtungs- und Entscheidungsverfahren vor.

    (2) Das Programm soll sich thematisch auf die Geistes- und Kulturwissenschaften konzentrieren. Hier sieht der Wissenschaftsrat den entscheidenden Bedarf und auch die unterscheidende Aufgabe gegenüber anderen Förderern. Der Wissenschaftsrat spricht sich deshalb gegen die Aufnahme weiterer natur- oder technikwissenschaftlicher Vorhaben und auch gegen Absichten aus, das Programm verstärkt zur Vorbereitung von Politikberatung etwa im Bereich der Bioethik zu nutzen. Dagegen unterstützt der Wissenschaftsrat Ansätze, durch interdisziplinäre, z.B. wissenschafts-historische Vorhaben, den Dialog von Geistes-, Natur- und Technikwissenschaften zu verbessern.

    Über diese grundlegenden Empfehlungen hinaus mahnt der Wissenschaftsrat eine Reihe von Verbesserungen im Einzelnen an. Besonders wichtig ist es ihm, neuen Vorhaben durch den qualitätsbasierten Vergleich mit laufenden Projekten bessere Chancen zur Aufnahme in das Programm zu geben. Mit zunehmender Förderungsdauer wachsen die Beharrungskräfte. Ihnen muss ein verändertes Verfahren ebenso entgegentreten wie einem Finanzierungsanspruch, der aus dem Komplettieren von einmal begonnenen Vorhaben abgeleitet wird.

    Von Bund und Ländern erwartet der Wissenschaftsrat im Gegenzug zur Umsetzung der Empfehlungen eine langfristig verlässliche Finanzierung des Programms.

    Hinweis: Die "Stellungnahme zum Akademienprogramm" (Drs. 6129/04) wird im Netz als Volltext (www.wissenschaftsrat.de) veröffentlicht, sie kann aber auch bei der Geschäftsstelle des Wissenschaftsrates per Email (post@wissenschaftsrat) angefordert werden.


    More information:

    http://www.wissenschaftsrat.de


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy
    German


     

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