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06/02/2004 09:35

Gedenkfeier für Körperspender

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Institut für Anatomie I der Universität Jena lädt am 9. Juni zur ökumenischen Gedenkfeier

    Jena (02.06.04) Sie dienen noch nach dem Tod der medizinischen Bildung und Wissenschaft und damit letztlich den Lebenden - Körperspender. Das sind jene volljährigen Männer und Frauen, die zu Lebzeiten schriftlich verfügt haben, dass sie ihre sterbliche Hülle der Anatomie vermachen möchten. "Mit dem Entschluss zur Körperspende wird ein unverzichtbarer Beitrag zur Ausbildung junger Ärzte und Zahnärzte, zur ärztlichen Fortbildung und für die medizinische Wissenschaft geleistet", erläutert Dr. Rosemarie Fröber vom Institut für Anatomie I der Universität Jena.

    Am Jenaer Institut sind derzeit rund 1.000 potenzielle Körperspender registriert. "Die Bereitschaft zur Körperspende ist in den letzten Jahren enorm gewachsen", hat Oberärztin Fröber festgestellt. Die Ursachen für diesen Trend sind ihrer Meinung nach sehr vielfältig. Zum einen resultiert die Bereitschaft daraus, dass man sich über das Lebensende hinaus ganz bewusst in den Dienst der medizinischen Lehre und Wissenschaft stellen möchte. Der eine oder andere hat selbst vom Fortschritt der Medizin profitiert und möchte sich mit der Spende seines Körpers ganz einfach dafür bedanken. Andere sind ohne Angehörige, so dass hier der Wunsch nach einem Gemeinschaftsgrab mit der Möglichkeit, den Lebenden zu dienen, verbunden wird. Darüber hinaus gibt es zunehmend Menschen, die sich eine Bestattung nicht leisten können und in der Körperspende die einzige Möglichkeit einer finanziellen Entlastung ihrer Angehörigen sehen.

    Eine Vergütung der Körperspende wird zwar nicht gewährt. Das Institut für Anatomie I übernimmt jedoch derzeit noch die Überführungskosten aus Orten im Freistaat Thüringen und angrenzender Kreise anderer Bundesländer. Die durchzuführenden anatomischen Untersuchungen erstrecken sich über mindestens drei Jahre; erst danach kann die Einäscherung des Leichnams erfolgen. Auf Wunsch kann eine für die Spender und ihre Angehörigen kostenfreie Beisetzung der Urne in der Grabstätte der Anatomie auf dem Jenaer Nordfriedhof erfolgen. Wie lange diese traditionelle Verfahrensweise noch möglich sein wird, ist unklar. Denn die Gesundheitsreform sieht einen Wegfall des Sterbegeldes vor, mit dem bislang ein Teil der Bestattungskosten gedeckt wurde. Prof. Dr. Dr. Christoph Redies, der Direktor des Institutes für Anatomie I, ist aber optimistisch, dass neue Lösungen gefunden werden. Sollte es Änderungen in der bisherigen Körperspendepraxis geben, so "werden alle in unserer Datei registrierten Bürger angeschrieben und es wird ihnen freigestellt, ob sie ihr Vermächtnis aufrechterhalten wollen", tritt Dr. Fröber möglichen Befürchtungen entgegen.

    Zu Ehren der im Jahre 2003 verstorbenen Körperspender findet am 9. Juni um 15.00 Uhr in der Friedenskirche zu Jena eine ökumenische, musikalisch festlich umrahmte Gedenkfeier statt. Sie wird von den Pastoren Dr. Karl-Heinz Ducke und Gotthard Lemke von der katholischen bzw. evangelischen Kirche begleitet. Zu dieser öffentlichen Gedenkfeier lädt das Institut für Anatomie I alle Angehörigen, Studenten, Mediziner und Universitätsmitglieder sowie alle an der Körperspende Interessierten herzlich ein.

    Kontakt:
    OÄ Dr. Rosemarie Fröber
    Institut für Anatomie I der Universität Jena
    Teichgraben 7, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 938520
    Fax: 03641 / 938512
    E-Mail: Rosemarie.Froeber@mti.uni-jena.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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