Universität Jena lädt am 8. Juni zu einem Gastvortrag anlässlich des Bonifatius-Gedenkens
Jena (02.06.04) Am 5. Juni 754 wurde der angelsächsische Erzbischof Bonifatius bei Dokkum in Friesland erschlagen. In das kulturelle Gedächtnis Thüringens ist er als Missionar eingegangen - auch wenn seine Tätigkeit in den hiesigen Regionen eher dem Aufbau einer stabilen, an Rom orientierten Kirchenorganisation galt. Markantes Beispiel hierfür ist die Gründung des Klosters Ohrdruf im Jahre 725, das wohl der Ausbildung von geeignetem Priesternachwuchs dienen sollte. Nur geringe Dauer war dem Bistum Erfurt beschieden, das Bonifatius 741/742 gründete und das nach seiner wenig später erfolgten Auflösung bald wieder in Vergessenheit geriet - ehe es vor zehn Jahren neu gegründet wurde.
Aus Anlass des 1250. Todestages erinnern die Theologische Fakultät und das Historische Institut der Universität Jena sowie die Gesellschaft für Thüringische Kirchengeschichte an diese für Thüringen wie für die europäische Geschichte des frühen Mittelalters so bedeutsame Gestalt. Sie veranstalten dazu am 8. Juni um 18 Uhr einen Festvortrag in der Aula der Friedrich-Schiller-Universität (Fürstengraben 1). Unter dem Titel "Monotheismus und Gewalt" wird Prof. Dr. Dr. h. c. Arnold Angenendt (Münster), der bedeutendste Vertreter der deutschsprachigen Theologischen Mediävistik, die Person des Bonifatius in dem Spannungsfeld der Kräfte, dem sie ausgesetzt war, vorstellen.
Die Öffentlichkeit ist zu diesem kostenfreien Vortrag herzlich eingeladen.
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History / archaeology, Philosophy / ethics, Religion
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