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03/06/2023 16:22

Vier Statements zum Weltfrauentag

Inga Hörttrich Hochschulmarketing
Fachhochschule des Mittelstands (FHM)

    Am Mittwoch, den 8. März 2023 wird weltweit der „International Womensday 2023“ (IWD) begangen. Thema der Kampagne zum diesjährigen Internationalen Frauentag: #EmbraceEquity – übersetzt heißt das so viel wie „umarme die Gleichberechtigung“.
    Nicht nur zum aktuellen IWD sondern auch darüber hinaus solle #EmbraceEquity beherzigt werden, so die Organisator*innen des Welttages, der in manchen Bundesländern in Deutschland sogar offizieller Feiertag ist. Anbei lesen Sie vier druckfreie Statements starker Frauen aus den deutschlandweit zehn Standorten der Fachhochschule des Mittelstands (FHM).

    Prof. Dr. Gabriela Jaskulla,
    Wissenschaftliche Leiterin der FHM Hannover:

    „Embrace Equity“? Das ist ja wieder mal typisch weichgespülter Marketing-Slogan! Wen sollen wir denn umarmen? Den politischen Gegner? Die „Schwestern“? Weit gefehlt – an-scheinend hat frau niemanden als – sich selbst. Konsequent: Selena Gómez hat sich gleich selbst geheiratet, nachdem andere Promi-Frauen wie Sarah Jessica Parker das im Fiction-Format vorgemacht hatten. Nein, Leute. So wird das nichts. Gleichberechtigung ist ein Kampf. Es geht um die Verteilung von Ressourcen, allen voran um Geld und Macht. An der Fachhochschule des Mittelstands engagieren wir uns im Kampf der angewandten Wissenschaften. Das bedeutet: Das gesellschaftlich Wünschbare wird auf Herz und Nieren geprüft. So untersuchen unsere Studierenden beispielsweise, ob „Equal Pay“ im Fußball den Frauen wirklich Vorteile bringt. Wir forschen im Bereich Diversität, weil wir nicht nur eine Meinung zu dem Thema haben wollen, sondern vor allem Evidenzen: Ist die Digitalisierung ein Karriere-Booster für Frauen? (Spoiler: Jein). Bringt die Diversität als Maßstab auch mittelständischen Unternehmen etwas ein? (Spoiler: Ja). Und so fort. Heißt: Gleichberechtigung muss auf vielen Ebenen nach wie vor erstritten werden. Unsere Ebene ist die der Wissenschaftlichkeit. Es geht um die ganze Bandbreite der politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen Wirklichkeit. Und wenn die Forschung gelingt, dann, ja dann umarmen wir uns auch mal.

    Prof. Dr. Roswitha Gembris,
    Gleichstellungsbeauftragte der FHM Bielefeld:

    Der Internationale Frauentag ist in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg entstanden, um das Wahlrecht und mehr Gleichberechtigung für Frauen bei der Arbeit zu fordern. Das war eine große Errungenschaft. Bis heute sich einiges bewegt – das gilt es sehen und zu würdigen. Aber: Das reicht bei Weitem nicht aus! Noch immer sind Frauen aufgrund Ihres Geschlechts Anfeindungen ausgesetzt in Form verschiedenster Ausprägungen wie Ungleichheiten, Antifeminismus, Sexismus und Frauenhass. In den sozialen Medien nimmt Frauenhass mittlerweile als Internetphänomen eine ganz neue Dimension an. Umso wichtiger ist es, das zu erkennen und dem etwas entgegenzusetzen mit einem deutlichen „Nicht mit uns“. Für mich ist der Internationale Frauentag ein Tag von Bedeutung, weil er ein Zeichen setzt, die Lebenswirklichkeiten von Frauen weltweit in den Blick zu nehmen und gegen jegliche Form von Diskriminierung, Ungleichheit, Ungerechtigkeit, Gewalt gegenüber Frauen die Stimme zu erheben. Frauenrechte sind Menschenrechte – deshalb muss der Fokus auf Geschlechtergerechtigkeit ein Teil der DNA jeder Gesellschaft sein. In diesem Sinne hat der Internationale Frauentag Aufforderungscharakter für ein „Misch` dich ein“, für ein „Miteinander und Füreinander“ und das nicht nur an diesem Tag.

    Prof. Dr. Silke Pfeiffer,
    Wissenschaftliche Leiterin der FHM Rostock:

    Der Frauentag ist ein Kulturgut. Frauen wie Clara Zetkin haben ihn lange vor unserer Generation durchgesetzt. Frauen haben oft immer noch Beruf und Familie in besonders herausfordernder Weise in Einklang zu bringen. Folgerichtig war der Frauentag in der DDR und ist aktuell wieder in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin ein Feiertag. Lasst euch feiern nicht nur an diesem Tag und nicht nur in M-V und Berlin, liebe Frauen! Für mich bedeutet der Frauentag eine symbolische Wertschätzung meiner Lebensgeschichte als Tochter, Frau, Partnerin, Mutter und Freundin und nicht zuletzt in meinem Beruf. Als Lehrerin war ich beruflich ganz überwiegend von Frauen umgeben, Frauen, die oft Vorbild für mich waren, weil sie eine eigene Idee für ihr Leben hatten, was vielen Generationen vor uns verwehrt war. Letztlich geht es um Akzeptanz und Chancengleichheit, unabhängig vom Geschlecht und solange das nicht eingelöst ist, brauchen und wollen wir Frauen den Frauentag.

    Prof. Dr. Nicole Stollenwerk,
    Wissenschaftliche Leiterin der FHM Köln

    Der Weltfrauentag tritt nach mehr als 100 Jahren als symbolisches Datum in Erscheinung, an dem sich auf beeindruckende Weise das Engagement von Frauen für Geschlechtergerechtigkeit und zugleich für den Abbau von Diskriminierung bündelt. Nach wie vor werden jedoch Frauen in den unterschiedlichsten Lebens- und Arbeitsbereichen benachteiligt. Aus meiner Perspektive als Hochschullehrerin ist es dringend erforderlich, den Zugang zu Bildung, die Arbeitsbedingungen und die Chancengleichheit von Frauen nachhaltig zu verbessern. Ob es um die Stellenbesetzung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder um individuelle Fragen der Karriereplanung und Qualifizierung geht, die Gleichstellung der Geschlechter muss zu einer zentralen Stellgröße werden. Der Weltfrauentag bedeutet für mich, Menschen dafür zu sensibilisieren, das wichtige Thema der Frauenrechte weiter zu verfolgen und zu realisieren. Zudem bedeutet der Weltfrauentag, Frauen wertzuschätzen und zu würdigen für das oft verborgene Engagement in unterschiedlichsten Bereichen unserer Gesellschaft.


    Contact for scientific information:

    Sie erreichen alle vier für weitere Fragen oder O-Töne über die Pressestelle der FHM:
    pressestelle@fh-mittelstand.de Tel. 0521-96655243.


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    Prof. Dr. Gabriela Jaskulla zeigt sich kämpferisch zum Weltfrauentag
    Prof. Dr. Gabriela Jaskulla zeigt sich kämpferisch zum Weltfrauentag
    Fachhochschule des Mittelstands
    Fachhochschule des Mittelstands (FHM)

    Prof. Dr. Roswitha Gembris mit der Geste zum Weltfrauentag.
    Prof. Dr. Roswitha Gembris mit der Geste zum Weltfrauentag.
    Fachhochschule des Mittelstands
    Fachhochschule des Mittelstands


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    attachment icon Prof. Dr. Silke Pfeiffer mit der Geste zum Weltfrauentag.

    Criteria of this press release:
    Journalists
    interdisciplinary
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

    Prof. Dr. Gabriela Jaskulla zeigt sich kämpferisch zum Weltfrauentag


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