idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/09/2023 10:49

Großer Bedarf bei akademischem Schutzprogramm | DAAD zum Hilde Domin-Programm

Michael Flacke Pressestelle
Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V.

    Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat im vergangenen Jahr sein Schutzprogramm für bedrohte Studierende und Promovierende ausgebaut. Dazu konnten 72 neue Stipendiatinnen und Stipendiaten im Hilde Domin-Programm aufgenommen werden. Insgesamt werden nun knapp 160 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler bei Studium oder Promotion in Deutschland gefördert.

    „Der neue ‚Academic Freedom Index‘ zeigt es deutlich: Die Wissenschaftsfreiheit ist weltweit auf dem Rückzug. Deutschland ist dabei weiterhin ein sicherer Hafen für Studierende und Promovierende aus aller Welt, denen in ihren Heimatländern ein Studium in Freiheit verwehrt wird. Wir sehen daher beim Hilde Domin-Programm weiterhin einen großen Bedarf, der die finanziellen Möglichkeiten des DAAD bei Weitem übersteigt. In der aktuellen ‚Weltunordnung‘ sind jedoch Schutzprogramme wie das Hilde Domin-Programm oder die Philipp Schwartz-Initiative der Humboldt-Stiftung wichtiger denn je: Sie sind unerlässlicher Teil der deutschen Außenwissenschaftspolitik“, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee.

    Der DAAD zieht für das Jahr 2022 eine positive Auswahlbilanz für das Hilde Domin-Programm: Neben den zwei regulären Auswahlrunden im Sommer und Winter konnte durch zusätzliche Gelder des Auswärtigen Amts eine Sonderaufnahme für Studierende und Promovierende aus Afghanistan erfolgen. Im vergangenen Jahr konnten so 72 Stipendiatinnen und Stipendiaten neu ausgewählt werden, 60 davon aus Afghanistan. Insgesamt sind seit Programmbeginn im Jahr 2021 nun 157 Studierende und Promovierende in der Förderung. Sie sind an derzeit über 60 deutschen Hochschulen zumeist für einen Master oder eine Doktorarbeit eingeschrieben.

    20 Nominierungen für einen Platz

    Der Bedarf übersteigt dabei weiterhin die angebotenen Plätze um ein Vielfaches: Für jedes verfügbare Stipendium erreichten den DAAD zuletzt durchschnittlich 20 Nominierungen von Hochschulen und anderen Einrichtungen. Die meisten Nominierten stammen dabei aus dem Nahen und Mittleren Osten, wenngleich das Programm Menschen weltweit offensteht. Im Zuge der andauernden Proteste in Iran ist von dort eine steigende Nachfrage zu verzeichnen.
    Durch die zusätzlichen Fördermittel ist Afghanistan inzwischen das Hauptherkunftsland der Stipendiatinnen und Stipendiaten im Programm. Weitere Herkunftsländer sind zudem insbesondere Belarus, Myanmar und Syrien. 55 Prozent der Stipendiatinnen und Stipendiaten im Hilde Domin-Programm sind Männer, 43 Prozent Frauen, zwei Prozent der Geförderten bezeichnen sich als divers.

    Begleitprogramm zur Karriereförderung

    Der DAAD entwickelt das Programm beständig weiter: Im März startet dazu ein überfachliches Begleitprogramm für alle Geförderten. In Online- wie Präsenzveranstaltungen werden unter anderem Trainings zur beruflichen und akademischen Weiterbildung angeboten. Zudem können sich die Teilnehmenden im Begleitprogramm untereinander besser vernetzen, da sie sich auf verschiedene Hochschulstandorte deutschlandweit verteilen.

    Hintergrund Hilde Domin-Programm

    Der DAAD bietet das nach der deutschen Lyrikerin Hilde Domin benannte Programm mit Finanzierung des Auswärtigen Amtes seit April 2021 an. Die Schriftstellerin jüdischen Glaubens musste während der Nazizeit aus Deutschland fliehen und lebte lange Zeit in der Dominikanischen Republik. Das Programm unterstützt weltweit gefährdete Studierende sowie Doktorandinnen und Doktoranden, denen in ihrem Herkunftsland das Recht auf Bildung verweigert wird, bei der Aufnahme, Fortführung oder Abschluss eines Studiums oder einer Promotion in Deutschland. Die im Rahmen des Programms nominierten und ausgewählten Studierenden, Doktorandinnen und Doktoranden erhalten ein Stipendium für einen von ihnen gewählten Studiengang entsprechend ihrer individuellen Qualifikationen, das die notwendigen Kosten des Studiums oder der Promotion über ihre gesamte Dauer abdeckt.


    Contact for scientific information:

    Philipp Effertz
    Referatsleiter Stipendienprogramme Nordafrika, Naher Osten & Hilde Domin-Programm – ST33
    DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst
    +49 228 882-8611
    effertz@daad.de


    More information:

    https://www.daad.de/de/studieren-und-forschen-in-deutschland/stipendien-finden/h... Webseite des Hilde Domin-Programms


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, Students
    interdisciplinary
    transregional, national
    Science policy, Studies and teaching
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).