idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/17/2023 09:36

EU fördert internationales Doktorandennetzwerk zum Einsatz von Plasma gegen Vorstufe von Hautkrebs

Stefan Gerhardt Referat Kommunikation
Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V.

    Greifswald, 17. April 2023 – Die aktinische Keratose gilt als häufigste Hautkrebsvorstufe und wird durch übermäßige UV-Strahlung ausgelöst. Ohne Behandlung können sich daraus häufig bösartige Formen von Hautkrebs entwickeln. Unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Plasmaforschung und Technologie (INP) erforscht das internationale Doktorandennetzwerk PlasmACT den Einsatz von kaltem Atmosphärendruckplasma als Behandlungsmethode. Gefördert wird das Projekt mit Mitteln der Europäischen Union.

    Acht junge internationale Forscherinnen und Forscher werden im Rahmen ihrer Doktorarbeiten an einer plasmabasierten Behandlungsmethode sowie deren Wirkmechanismen gegen die aktinische Keratose arbeiten. In der Plasmamedizin steht bisher hauptsächlich die Behandlung von schwer heilenden Wunden im Vordergrund. Hierfür sind nach umfangreichen Forschungsarbeiten bereits Plasmageräte als zugelassene Medizinprodukte im Einsatz, die sehr erfolgreich beispielsweise beim diabetischen Fußsyndrom zum Einsatz kommen. Aktuelle Forschungsarbeiten belegen zudem die Wirksamkeit von Plasma gegen Krebszellen. Ob und wie sich die Plasmatechnologie auch zur Heilung von aktinischer Keratose eignet, sollen die neuen Forschungsarbeiten des internationalen Doktorandennetzwerkes PlasmACT zeigen.

    Dr. Sander Bekeschus, Leiter der Forschergruppe Plasma-Redox-Effekte am INP und Initiator und Sprecher des PlasmACT-Verbundes, kommentiert: „Wir freuen uns sehr über die Möglichkeit, gemeinsam mit jungen Forschenden ein neues Anwendungsfeld der Plasmamedizin zu erschließen. Das gemeinsame Ziel, eine plasmabasierte Behandlung von aktinischer Keratose zu entwickeln, ist ein wichtiger Schritt in der Vorbeugung gegen die Volkskrankheit Hautkrebs.“

    EU fördert Ausbildung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

    Die Arbeiten des Verbundes PlasmACT fördert die Europäische Union im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen des Horizon-Programms mit insgesamt 2,15 Millionen Euro. Die Förderung dient der länder- und sektorübergreifende Mobilität und Karriereentwicklung von Forschenden und ist hoch-kompetitiv. Nur 15 Prozent der Anträge wurden dieses Jahr gefördert.

    Für das Projekt haben sich unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Plasmaforschung und Technologie (INP) aus Greifswald renommierte europäische Partner zusammengefunden, an denen die Forscherinnen und Forscher ihre Doktorarbeiten schreiben: das französische Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS), die niederländische Technische Universität Eindhoven, die Universitätsmedizin Rostock sowie die belgische Universität Antwerpen. Zudem unterstützen 10 europäische Unternehmen die Ausbildung der Studierenden, um sie bestmöglich für Berufsfelder der angewandten Forschung vorzubereiten.

    Was ist Plasma?

    Plasmen begegnen uns täglich, auch wenn wir uns dessen kaum bewusst sind. Ungefähr 90 Prozent der sichtbaren Materie des Weltalls befindet sich im Plasmazustand. Es ist nach fest, flüssig und gasförmig der vierte Aggregatzustand, den Materie annehmen kann. Das elektrisch leitfähige Teilchengemisch aus Atomen, Ionen, Elektronen und Molekülen entsteht dann, wenn einem neutralen Gas weiter Energie zugeführt wird. Es beginnt zu leuchten. Dieses natürliche Phänomen begegnet uns in der Natur in Form der Sonne, der Blitze und der Polarlichter. In der Industrie dienen plasmagestützte Verfahren und Technologien zur Beschichtung von Oberflächen, zur Dekontamination von Lebensmitteln, zur Reinigung von Abwasser und Abluft, aber auch in der Medizin beispielsweise zur Heilung von Wunden.


    More information:

    http://www.leibniz-inp.de


    Images

    Behandlung von medizinischen Proben mit einem Plasmastift
    Behandlung von medizinischen Proben mit einem Plasmastift

    INP


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils
    Medicine, Physics / astronomy
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Behandlung von medizinischen Proben mit einem Plasmastift


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).