idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
04/20/2023 09:33

Längere Lebenszeit für Lithiumionenbatterien durch KI: Fraunhofer HHI startet Projekt KI2L

Martina Müller Pressestelle
Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI

    Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) koordiniert das neue Projekt KI2L (Echtzeiterkennung von gesundheitszustandsrelevanten Prozessen in Lithiumionenbatterien durch KI-gestützte Charakterisierung zur ressourceneffizienten Erschließung des Nachnutzungspotenzials). Im Rahmen des Projekts entwickeln Forschenden eine KI-gestützte Charakterisierung von Lithiumionenbatterien. Durch neue Möglichkeiten der Charakterisierung werden sicherheitskritische Verschleißvorgänge im Zellinneren der Batterie frühzeitig erkannt, sodass ein Schaden an der Gesamtbatterie vermieden werden kann. Auf diese Weise können mehr Lithiumionenbatterien erfolgreich als Second-Life-Batterien genutzt werden.

    KI2L ist im Januar 2023 gestartet und läuft für drei Jahre bis Januar 2026. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit zwei Millionen Euro im Rahmen der BMBF-Förderlinie „Batterie 2020 Transfer“ gefördert. Von der Fördersumme erhält das Fraunhofer HHI 450.000 Euro.

    Um den CO2-Abdruck von Lithiumionenbatterien zu senken, ist eine maximale Nutzung als Second-Life-Batterien unerlässlich. Damit möglichst viele aussortierte Batteriezellen in sogenannten ‚Re-Use-Szenarien‘ weiterverwendet werden können, benötigen Unternehmen schnelle Charakterisierungsmethoden und intelligente Entscheidungshilfen für konkrete Nachnutzungspotenziale. Weiterhin brauchen sie automatisierte Demontageprozessschritte, damit sie defekte Speicherbestandteile austauschen können.

    Derzeit erfassen Expert*innen den Zustand vom Lithiumionenbatterien, indem sie die Entladekapazität unter spezifischen Vorgaben, wie Temperatur der Batterie und Entladestrom, testen. Mit fortschreitender Alterung der Batterien wird dieses Vorgehen allerdings fehleranfällig und zeitaufwändig.

    Das KI2L-Projektteam hat sich zum Ziel gesetzt den Prozess der Zustandserfassung mit einer KI-gestützten Charakterisierung zu verbessern. Im ersten Schritt analysieren die Forschenden neuwertige sowie vorgealterte Lithiumionenbatteriezellen und statten diese mit einem optischen Temperatur- und Dehnungsfeldmesssystem auf Modulebene aus. Im nächsten Schritt wird ein gezielter Verschleiß der Batterien hervorgerufen, um dann mit Zustandssensoren Änderungen in Echtzeit präzise zu erfassen. Die so gewonnenen Daten werden in einer Alterungsvorgangsdatenbank gespeichert und zum Trainieren eines Neuronalen Netzwerkes verwendet. Eine auf diese Weise trainierte KI kann dann im realen Speicherbetrieb irreversibel gealterte Zellen identifizieren und diese mittels Laserprozessierung herauslösen ohne einen Gesamtschaden an der Batterie zu verursachen; so lässt sich der Lebenszyklus der Batterien verlängern.

    Gemeinsam mit der TESVOLT AG wird die Gruppe „Energiespeichersensorik“ am Fraunhofer HHI die sensorintegrierten Module aufbauen. Die TESVOLT AG wird zusätzlich ein Batteriemanagementsystem entwickeln, das die Plattform für die zu integrierende KI bildet. Am Forschungszentrum Energiespeichertechnologien der TU Clausthal werden Wissenschaftler Lastprofile erstellen, mit denen die gefertigten Module bis zum Lebensende getestet werden können. Die aufbereiteten Daten werden den KI-Experten von Intuitive.ai GmbH und der EoT Labs GmbH zur Verfügung gestellt, damit die KI programmiert und ein digitaler Zwilling erstellt werden kann. Das Institut für Schweißtechnik und Trennende Fertigungsverfahren der TU Clausthal und die AIM Systems GmbH übernehmen die Laserprozessierung und die Automatisierung des Herauslösens defekter Zellen.


    Contact for scientific information:

    Dr. rer. nat. Antonio Nedjalkov
    Tel. +49 5321 3816-8408
    antonio.nedjalkov@hhi.fraunhofer.de


    Original publication:

    https://www.hhi.fraunhofer.de/news/nachrichten/2023/laengere-lebenszeit-fuer-lit...


    Images

    Ki-gestütze Batterietechnologie
    Ki-gestütze Batterietechnologie

    © shutterstock/Illus_man


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Electrical engineering, Energy, Information technology, Mechanical engineering
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Ki-gestütze Batterietechnologie


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).