Die Studie hat die klinische Versorgung Schwerkranker und Sterbender in der ersten Welle der COVID-19 Pandemie untersucht
Schwerkrank und sterbend im Krankenhaus während der ersten Welle der Corona-Pandemie – wie fühlten sich die Menschen versorgt? – Dieser Frage gingen Zentren für Palliativmedizin der Universitätsklinika Würzburg, Düsseldorf und Köln sowie der Ludwig-Maximilians-Universität München zusammen mit dem Institut für Angewandte Sozialwissenschaften der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt unter Federführung der Würzburger Professorin Dr. med. Birgitt van Oorschot nach. Die gemeinsame Publikation wurde nun mit dem diesjährigen DMW-Walter-Siegenthaler Preis ausgezeichnet.
Ausgangspunkt der Studie war die Vermutung, dass der Infektionsschutz und die Besuchsverbote in der ersten Pandemie-Phase vom Dezember 2020 bis Januar 2021 die Versorgung schwer erkrankter bzw. sterbender Menschen sowie die Zuwendung durch Angehörige massiv erschwerten. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der PallPan-Forschungsgruppe (PallPan: Palliativmedizin in der Pandemie) schrieben 8.882 Klinikkräfte im Rahmen einer bundesweiten Online-Befragung, die die Patientinnen und Patienten betreut hatten, zu ihren Erfahrungen an.
Mehr als ein Drittel der Befragten berichtete über eine verschlechterte Versorgungsqualität von Schwerkranken und Sterbenden. Vor allem die Vereinsamung empfanden die Betroffenen als belastend. Hinzu kamen verschärfte Hygieneregeln, die erhöhte Arbeitsbelastung sowie die psychische Belastung von Angehörigen bzw. Hinterbliebenen.
Konkrete Empfehlungen für die Zukunft
Basierend auf den Umfrageergebnissen empfehlen die Studienautorinnen und -autoren, in Zukunft verstärkt digitale Möglichkeiten wie videogestützte Familiengespräche anzubieten. Auch könnten Seelsorgerinnen und Seelsorger sowie Hospiz-Ehrenamtliche noch mehr als bisher auf den Palliativstationen für Gespräche zur Verfügung stehen. Zudem fordern die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Palliativversorgung als einen festen Bestandteil in zukünftige Pandemie- und Krisenpläne zu integrieren.
Der DMW Walter Siegenthaler Preis
Die Deutsche Medizinische Wochenschrift (DMW) des Georg Thieme Verlags vergibt jährlich den DMW-Walter-Siegenthaler Preis. Der mit 5.000 Euro dotierte Award zeichnet Autorinnen und Autoren aus, deren Forschungsarbeit im Vorjahr in der DMW publiziert wurde und „prägenden Einfluss auf Medizin und Gesundheit nahm und nimmt“. Der diesjährige Preis ehrt den im Oktober 2022 veröffentlichten Beitrag „Allgemeine Palliativversorgung im Krankenhaus während der ersten Welle der COVID-19-Pandemie“.
Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt
Institut für Angewandte Sozialwissenschaften
Prof. Dr. Tanja Henking
Prof. Dr. Silke Neuderth
Münzstr. 12
97070 Würzburg
tanja.henking[at]thws.de
silke.neuderth[at]thws.de
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1918-6407
https://www.ukw.de/aktuelle-meldungen/detail/news/uniklinikum-wuerzburg-studie-z...
https://www.thieme.com/de-de/dmw-walter-siegenthaler-preis-fuer-studie-zur-palli...
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students, all interested persons
Media and communication sciences, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Philosophy / ethics, Social studies
transregional, national
Contests / awards, Scientific Publications
German
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