idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/08/2023 14:53

„Die Genderforschung steht in der Islamischen Theologie erst am Anfang“

Trixi Steil Zentrum für Wissenschaftskommunikation
Exzellenzcluster „Religion und Politik“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

    Auf einer Tagung zu Genderfragen in der Islamischen Theologie vom 11.–13. Mai sprechen Forscherinnen über den weiteren Ausbau des noch jungen Fachs

    Die Frauen- und Geschlechterforschung spielt Forscherinnen zufolge im Fach der Islamischen Theologie bislang noch eine untergeordnete Rolle. „Dies liegt daran, dass das Fach in Deutschland selbst noch jung ist und sich erst etabliert. Der Fokus liegt auf klassischen Disziplinen wie den Koranwissenschaften, der islamischen Normenlehre und der Systematik“, sagt Prof. Dr. Dina El Omari vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ und von der Arbeitsstelle Islamisch-Theologische Genderforschung der WWU Münster. „Viele im Fach halten die Frauen- und Geschlechterforschung zwar für notwendig, messen den klassischen Disziplinen aber mehr Bedeutung bei.“ Der Frage, welche Rolle die Genderforschung in der Islamischen Theologie zukünftig spielen soll, geht eine Tagung vom 11. bis 13. Mai am Exzellenzcluster nach.

    „Ein Blick in die internationale Forschung zeigt, dass es eine Vielzahl an Forschungsschriften, Aktivismus-Erscheinungen und Projekten zur islamischen Frauen- und Geschlechterforschung gibt“, so El Omari. „Hier fehlt es jedoch noch an einer Systematisierung dieser Forschung im Sinne einer eigenständigen theologischen Disziplin.“ Auch werde um die fachspezifische Bezeichnung der Frauen- und Geschlechterforschung noch gerungen. Mit diesen Fragen befassen sich die 11 Panels der Tagung, bei denen auch Nachwuchswissenschaftlerinnen zu Wort kommen. Am Abend des 12. Mai wird es zudem eine Kurzfilmvorstellung geben. Organisiert wird die Veranstaltung vom Zentrum für Islamische Theologie der WWU (Prof. Dr. Asmaa El Maaroufi) und dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“ (Prof. Dr. Dina El Omari) in Kooperation mit dem Orientalischen Seminar der Uni zu Köln (Prof. Dr. Katajun Amirpur).

    El Omari selbst hat ein Beispiel für ein entschieden geschlechtergerechtes Verständnis des Koran vorgelegt. In ihrem 2021 bei Herder erschienenen Buch „Koranische Geschlechterrollen in Schöpfung und Eschatologie“ hat sie für eine kontextsensible Lesart der heiligen Schrift plädiert. Auf diese Weise könnten die patriarchalischen Elemente als zeitbedingte Produkte der sozialen und politischen Umwelt der arabischen Spätantike verstanden und umgekehrt diejenigen Stellen hervorgehoben werden, die von einem gleichberechtigten Verhältnis von Mann und Frau ausgehen. „Dann zeigt sich: Islam und Feminismus sind vereinbar“, so El Omari. (tec/vvm)


    More information:

    https://www.uni-muenster.de/ZIT/interkulturelle_religionspaedagogik/arbeitsstell...


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Law, Philosophy / ethics, Politics, Religion, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).