Der Stromnetzausbau spielt eine wichtige Rolle für das Gelingen der Energiewende. Er wird jedoch regelmäßig durch lokale Konflikte und fehlende Akzeptanz der betroffenen Stakeholder ausgebremst. Anwohner*innen sorgen sich um die Verschandelung der Landschaft durch neue Strommasten, Flächeneigentümer*innen und Landwirt*innen befürchten zum Beispiel Einbußen bei den landwirtschaftlichen Erträgen, wenn Masten auf ihren Feldern stehen. Im Projekt „Stromnetzausbau vor Ort“ begleiten die Forschenden am Centrum für Umweltmanagement, Ressourcen und Energie (CURE) der Ruhr-Universität Bochum über die kommenden vier Jahre zwei Planungsprozesse von Stromtrassen in NRW und Niedersachsen.
Einblicke in Planungsprozesse
Dabei wird herausgearbeitet, welche Möglichkeiten die Vorhabenträger im Stromnetzausbau haben, in ihren Projekten auf eine zügige, aber gleichzeitig auch sozial verträgliche und konfliktarme Realisierung hinzuwirken. Durch den engen Praxisbezug soll das Projekt Ergebnisse hervorbringen, die sowohl einen akademischen Beitrag als auch einen Mehrwert für Akteure aus Praxis und Politik generieren können.
Die Zusammenarbeit mit dem Projektpartner Amprion, der als einer von vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland Vorhabenträger bei einer Vielzahl von neuen Stromtrassen ist, ermöglicht dabei neue Perspektiven: „Wir werden uns nicht nur einen Eindruck von der Situation in den betroffenen Ortschaften machen können, sondern auch Einblicke in Planungsprozesse im Vorfeld von Genehmigungsverfahren erhalten“, sagt Marius Rogall, wissenschaftlicher Mitarbeiter am CURE.
Konkurrenz zwischen Autobahn, Strommast, Windkraft, Fotovoltaik
Aktuelle Herausforderungen wie die Mehrfachbelastung vieler Kommunen wirken sich ganz konkret auf Planungsprozesse für Netzausbaumaßnahmen von Amprion aus. Regelmäßig sind Kommunen von mehreren Stromtrassen und/oder anderen Infrastrukturmaßnahmen, wie dem Autobahnausbau oder neuen Bahnstrecken, betroffen. Dazu kommt der Ausbau von Windkraft- und Fotovoltaik-Anlagen, die ebenfalls um die verbleibenden Flächen im ländlichen Raum konkurrieren. Das Forschungsprojekt wird herausarbeiten, welchen Stakeholdergruppen dabei eine besondere Bedeutung zukommt, wie sie Planungsprozesse prägen und welche Möglichkeiten der Übertragungsnetzbetreiber hat, durch geeignete Maßnahmen möglichen Konflikten entgegenzuwirken – aber auch, welche Herausforderungen aufgrund von Zielkonflikten möglicherweise nicht auflösbar sind.
Dennis Arnold
Centrum für Umweltmanagement, Ressourcen und Energie (CURE)
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 24137
E-Mail: dennis.arnold@ruhr-uni-bochum.de
http://Projektseite: https://www2.wiwi.rub.de/projekte/stromnetzausbau-vor-ort/
http://CURE: https://www2.wiwi.rub.de/kompetenzfelder/cure/
Criteria of this press release:
Journalists
Economics / business administration, Energy, Environment / ecology, Politics
transregional, national
Research projects
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).