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05/25/2023 16:00

MHB erhält 600.000 Euro für gefäßchirurgische Versorgungsforschung

Markus Kluge Kommunikation
Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane

    Die Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane
    (MHB) beteiligt sich an der europäischen Studie VASCUL-AID.
    Das Ziel der Forschenden: mit der sinnvollen Nutzung von Daten
    einen personalisierten Behandlungsplan für Patient*innen mit
    Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickeln. Dabei profitiert die
    Forschung von künstlicher Intelligenz und einer umfangreichen
    Förderung.

    Jährlich sterben weltweit rund 18 Millionen Menschen an Herz-
    Kreislauf-Erkrankungen. Damit zählen diese zu den tödlichsten Krankheiten
    überhaupt. Gegenwärtig konzentrieren sich Studien hauptsächlich auf das Herz, so
    dass der Einfluss von Gefäßerkrankungen auf diese große Zahl von Todesfällen oft
    außer Acht gelassen wird. Dabei sind solche Gefäßerkrankungen ein zuverlässiger
    Indikator für den Tod durch Herzkrankheiten. Obwohl insbesondere periphere
    Gefäßkrankheiten, zum Beispiel solche der Hauptschlagader, Hals- oder
    Beingefäße, mit einer besonders schlechten Prognose einhergehen, bleibt bei
    Betroffenen die Präventivmedizin häufig hinter ihren Möglichkeiten zurück.

    Das neue VASCUL-AID-Konsortialprojekt unter Leitung des Amsterdamer
    University Medical Centers (UMC) vernetzt nun renommierte Forschungsgruppen
    und Expert*innen aus den Bereichen Gefäßmedizin, Registerforschung und Big
    Data in zahlreichen europäischen Ländern – darunter auch die MHB. Gemeinsam
    wollen alle Beteiligten anhand von Patient*innendaten geeignete Modelle für
    eine bessere Risikovorhersage und patient*innenorientierte Prävention
    entwickeln. Denn aktuell ist es nicht möglich, den Verlauf eines Aneurysmas oder
    einer peripheren Arterienerkrankung vorherzusagen. Die Patient*innen werden
    dabei selbst Daten per App sammeln - beispielsweise über die tägliche Aktivität,
    die Lebensqualität und die Herzfrequenz. Außerdem werden sechs Kliniken,
    darunter die der Universität Oxford, solche Daten beisteuern. Ziel aller beteiligten
    Forscher*innen ist es, die Marker der Hochrisikogruppen zu identifizieren und
    anhand der gesammelten Werte mit künstlicher Intelligenz verlässliche
    Vorhersagen von unerwünschten Auswirkungen und vom Fortschreiten von
    Gefäßkrankheiten zu treffen, um für alle Patient*innen die bestmögliche
    individuelle Prävention in der Versorgung zu ermöglichen.

    Anfang des Monats ist das VASCUL-AID-Projekt mit einer Horizon2020-Förderung durch die Europäische Kommission in Höhe von rund 6 Millionen Euro an den Start gegangen. „Für die gefäßchirurgische Versorgungsforschung an der MHB ist der Anschluss an dieses renommierte europäische Forschungskonsortium eine Chance und Wertschätzung zugleich. Etwa 600.000 Euro des Gesamtfördervolumens gehen dabei an die MHB“, sagt Priv.-Doz. Dr. med. Christian-Alexander Behrendt, deutscher Teilprojektleiter des VASCUL-AID-Projekts. Dr. Behrendt ist derzeit amtierender Vorsitzender des VASCUNET Komitees der European Society for Vascular Surgery (ESVS) und medizinisch-wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Gefäßmedizinische Gesundheitsforschung gGmbH (DIGG).

    In den zurückliegenden zehn Jahren hat Dr. Behrendt eine Forschungsgruppe aufgebaut, die 2022 an die MHB in Neuruppin gewechselt ist. „Der Aufbau der vaskulären Versorgungsforschung an der MHB bietet viele Möglichkeiten für interne und externe Kooperationen. Durch VASCUL-AID kann die bereits hervorragende Expertise und das exzellente Forschungsnetzwerk um nationale sowie internationale Netzwerke der forschenden Gefäßchirurgie erweitert werden“, ist Dr. Behrendt überzeugt. Am Lehrstuhl von Prof. Dr. Irene Hinterseher, Sektionsleiterin Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg (urkb) und Vizepräsidentin der MHB, sollen nun die verschiedenen Forschungsprojekte aus den Bereichen Big Data, Machine Learning und künstliche
    Intelligenz in der kardiovaskulären Medizin zusammengeführt werden. „Ich freue mich sehr, dass wir zu dieser wichtigen Aufgabe einen bedeutenden Anteil beitragen können. Viele Menschen leben in Ungewissheit darüber, wie sich ihre Erkrankung entwickelt. Das hat zur Folge, dass sie häufiger im Krankenhaus behandelt werden müssen. Unser vorrangiges Ziel besteht nun darin, Patient*innen mit einem erhöhten Risiko für eine Verschlechterung ihres Zustandes frühzeitig zu erkennen, einen für sie maßgeschneiderten Behandlungsplan zu entwickeln und ihnen damit zu neuer
    Lebensqualität zu verhelfen“, so Prof. Hinterseher. „VASCUL-AID trifft einen großen Bedarf nach individueller Risikovorhersage und Therapie. Damit eröffnen sich im Zeitalter der künstlichen Intelligenz und Big Data viele Möglichkeiten für diejenigen Patient*innen, die von den Errungenschaften klinischer Studien oft nicht profitieren“, ergänzt Dr. Behrendt.


    Contact for scientific information:

    Dr. Christian-Alexander Behrendt
    Forschungsgruppe GermanVasc, MHB
    E-Mail: behrendt@hamburg.de
    Fon: +49 178 5181082


    More information:

    https://www.amsterdamumc.org/en/research/news/amsterdam-umc-leads-an-ai-powered-...


    Images

    Dr. Christian-Alexander Behrendt ist deutscher Teilprojektleiter des VASCUL-AID-Projekts.
    Dr. Christian-Alexander Behrendt ist deutscher Teilprojektleiter des VASCUL-AID-Projekts.
    M. Kuhn

    Prof. Dr. Irene Hinterseher, Sektionsleiterin Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg (urkb) und Vizepräsidentin der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB).
    Prof. Dr. Irene Hinterseher, Sektionsleiterin Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Ruppin-Brandenb ...
    MHB
    MHB


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    Dr. Christian-Alexander Behrendt ist deutscher Teilprojektleiter des VASCUL-AID-Projekts.


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    Prof. Dr. Irene Hinterseher, Sektionsleiterin Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg (urkb) und Vizepräsidentin der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB).


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