idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/11/2004 14:28

Grundlegende Innovation auf dem Gebiet der chirurgischen Laser

Rita Wilp Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen

    Neuartiger Infrarot-Laser mit Hilfe von Göttinger Neurochirurgen entwickelt

    (ukg) Der Göttinger Neurochirurg Privatdozent Dr. Hans-Christoph Ludwig, Abteilung Neurochirurgie (Direktor Prof. Dr. Michael Buchfelder) am Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen hat in Zusammenarbeit mit der Katlenburg-Lindauer Firma LISA laser products ein neues Laserverfahren in der Neurochirurgie entwickelt. Das einzigartige chirurgische Lasersystem "RevoLix" der Firma LISA stellt eine Innovation auf dem Gebiet der minimal invasiven Weichgewebechirurgie dar. Aufgrund der Laserwellenlänge von 2 µm (zwei Mikrometer) ist es möglich, den Laserstrahl durch eine dünne und flexible Lichtleiterfaser an die chirurgische Anwendungsstelle zu leiten. Die Laserenergie wird aufgrund der speziellen Wellenlänge besonders stark von Gewebe- und Zellwasser absorbiert. Ein unbeabsichtigtes Bestrahlen von tiefer liegendem Gewebe ist ausgeschlossen. Dadurch erlaubt der Laser endoskopische Eingriffe mit geringsten Nebeneffekten und ohne Verletzungen angrenzender Gewebestrukturen. Dies stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber herkömmlichen chirurgisch schneidenden Lasersystemen dar, für die unhandliche Spiegelgelenkarme erforderlich sind und daher endoskopisch minimal invasiv nicht eingesetzt werden können.

    Dr. Ludwig hat im Rahmen eines vom Land Niedersachsen geförderten Forschungsvorhabens die Grundlagenforschung für den Laser mit vorangetrieben. Aufgrund dieser Kooperation steht der Laser der Universitätsklinik Göttingen fallweise zur Verfügung. Insgesamt wurden seit 2002 bereits zehn neurochirurgische Operationen erfolgreich durchgeführt.

    Besonders bei Wasserkopf-Operationen bei Babys hat sich dieser Laser bewährt. Etwa eins von 1.000 Kindern kommt in Deutschland mit einem Wasserkopf zur Welt. Dr. Ludwig sagt: "Mehr als einen halben Liter Hirnwasser produziert der Mensch pro Tag, dieses Hirnwasser umspült und schützt das Gehirn. Durch verschiedene Faktoren kann allerdings der Abfluss des Hirnwassers verstopfen. Bei Babys bläht sich dann der Kopf aufgrund ihres noch weichen Schädels auf und drückt auf das Gehirn. Da ist rasches Handeln geboten, um Schädigungen zu vermeiden." Der Laser wird über die Lichtleiterfaser endoskopisch durch ein sechs bis zwölf Millimeter großes Loch in den Schädel eingeführt. Im Gegensatz zu Scheren, Pinzetten oder Skalpellen eröffnet der Laser keine Blutgefässe, er verschweißt sie. Durch die effektive Hämostase wird die OP-Zeit deutlich verkürzt.

    Weitere Informationen:

    Georg-August-Universität - Bereich Humanmedizin
    Abteilung Neurochirurgie
    PD Dr. Hans-Christoph Ludwig
    Robert-Koch-Str. 40
    37075 Göttingen
    Tel.: +49 (0) 551/39 - 8471

    LISA Laser Products OHG
    Geschäftsführer Dr. Heinrich-Otto Teichmann
    Max-Planck-Str. 1
    37191 Katlenburg - Lindau
    Tel.: +49 (0) 5556/99 380
    hteichmann@lisalaser.com
    www.lisalaser.com


    More information:

    http://lisalaser.com


    Images

    Criteria of this press release:
    Economics / business administration, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).