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06/11/2004 14:40

ETH Zürich: Energieeffizienz - mehr als eine Antwort auf hohe Ölpreise

Beatrice Huber Hochschulkommunikation
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich

    In Zürich trafen sich Forschende aus Europa, um über neue energieeffiziente Technologien zu diskutieren. Dabei zeigte sich, dass Energieeffizienz nicht nur eine Antwort auf hohe Ölpreise ist. Die Vision des ETH-Rates, den Pro-Kopf-Energiebedarf um zwei Drittel binnen 50 Jahren zu vermindern, bedeutet - so waren sich die Symposiumsteilnehmenden einig - eine riesige Innovationswelle mit sehr positiven Effekten auf Beschäftigung, Wachstum und Umwelt, zudem ein gewaltiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung weltweit.

    Am Freitag trafen sich 140 Forschende aus elf Ländern in Zürich zum Europäischen Symposium "Steps Towards a 2000 Watt per capita Society - the White Paper on R&D". Eingeladen hatten zehn Wissenschaftler des ETH-Bereichs (ETH Zürich, EPF Lausanne, Paul Scherrer Institut und EMPA) sowie der Universität Zürich. Der neue Präsident des ETH-Rates, Prof. Alexander Zehnder, sagte in seiner Eröffnungsrede, dass die effizientere Nutzung von Energie nicht nur eine hervorragende - und meist sehr rentable - Option bei Energiepreissteigerungen sei. Vielmehr sei in Fachkreisen unbestritten, dass in allen Bereichen, wo Energie genutzt werde, durch neue Techniken und Organisationsformen Energie und Energiekosten in ungeahntem Umfang eingespart werden könnten. Dies gelte auch für die effizientere Nutzung von energieintensiven Materialien. Prof. Eberhard Jochem, Co-Direktor des Centre of Energy Policy and Economics der ETH Zürich, bestätigte die technische Umsetzbarkeit der Vision des ETH-Rates. Diese Vision sieht vor, den pro Kopf-Energiebedarf in den Industriestaaten innerhalb von 50 Jahren um zwei Drittel zu senken, obwohl das Wirtschaftswachstum in dieser Periode voraussichtlich um etwa 70 Prozent zunehmen wird.

    Gebäude mit 90 Prozent Heizenergie-Einsparung

    Am Symposium diskutierten die Forschenden aus Wissenschaft, Wirtschaft und Forschungsverwaltung neue Forschungsideen und Technologien zur effizienteren Nutzung von Energie und Materialien im Detail. Beispiele dafür sind hocheffiziente Gebäude, die nur noch zehn Prozent des heutigen Heizenergiebedarfs benötigen, Drei-Liter-Autos als Mittelklassewagen, neue Industrieprozesse, die mit einem Fünftel des heutigen Energiebedarfs auskommen, oder Kunststoffe aus Biomasse. Eine Gruppe aus Psychologinnen und Soziologen diskutierte auch Fragen, warum die Entscheidungen in Betrieben, Verwaltung und privaten Haushalten nicht häufiger zugunsten der effizienten Nutzung von Energie und Werkstoffen verlaufen. Risikoscheu, Bequemlichkeiten, Sozialprestige und Traditionen waren die Schlagworte, die nicht nur politische Rahmenbedingungen, sondern auch unternehmerische Kreativität und auch ein neues Effizienzbewusstsein in der Industriegesellschaft erfordern.

    Positive Effekte auf Beschäftigung, Wachstum und Umwelt

    Die Probleme des drohenden Klimawandels und der Energiepreissteigerungen der kommenden Jahrzehnte legen eine gewaltige Innovationswelle zu einer nachhaltigen Entwicklung nahe. Die Symposiumsteilnehmen waren sich jedoch nicht sicher, ob die Zeit für eine international getragene Forschungsinitiative schon reif ist, um das Ziel einer Verminderung des Pro-Kopf-Energiebedarfs um zwei Drittel zu realisieren. Diese Initiative sollte Schwung und Impulse ermöglichen wie "ein Mensch zum Mond" in den 60er Jahren oder die Kernenergienutzung. Einig waren sich die anwesenden Forschenden, dass dieses Ziel eine riesige Innovationswelle mit sehr positiven Effekten auf Beschäftigung, Wachstum und Umwelt bedeutet, zudem ein gewaltiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung weltweit. Dr. Walter Steinmann, Direktor des Bundesamtes für Energie, unterstrich das wachsende Verständnis für die grossen Chancen, welche die Energieeffizienz für die Schweiz und Europa auf den Weltmärkten eröffne.

    Weitere Informationen

    Prof. Eberhard Jochem
    CEPE, ETH Zürich
    Telefon +41 (0)1-632 06 48
    jochem@cepe.mavt.ethz.ch

    Roland Stulz
    Novatlantis - Sustainability at the ETH domain
    Telefon +41 (0)1-305 23 20
    stulz@novatlantis.ch


    More information:

    http://www.cepe.ethz.ch
    http://www.novatlantis.ch


    Images

    Criteria of this press release:
    Electrical engineering, Energy, Social studies, Traffic / transport
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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