Einladung zur Fachtagung zum Thema Precycling am 26. Juni 2023
Lebensmittelverpackungen sind ein ambivalentes Thema: Im Alltag sind sie allgegenwärtig und unauffällig, ja fast „unsichtbar“. Sie stellen jedoch aufgrund ihres hohen Verbrauchs und der kurzen Nutzungsdauer ein komplexes sozial-ökologisches Risiko dar. Während der Corona-Pandemie hat sich der Trend zum Takeaway-Konsum weiter verstärkt und dadurch die Situation verschärft. Auch lässt die Mehrwegangebotspflicht für Takeaway-Speisen große Schlupflöcher für gastronomische Betriebe. Deutlich ist, dass mit technologischen Lösungen alleine und dem Fokus auf die Angebotsseite die Berge an Verpackungsmüll nicht kleiner werden.
Damit eine Transformation in Richtung Abfallvermeidung gelingt, müssen Produktions- und Versorgungsstrukturen mit Konsumpraktiken zusammen gedacht werden. Mit diesem Ansatz beschäftigt sich die Fachtagung „Verpackungsabfallvermeidung im Fokus: inter- und transdisziplinäre Perspektiven auf die Rolle von Konsumentinnen und Konsumenten“.
Zeit: Montag, 26. Juni 2023, 9.30 Uhr–15.45 Uhr
Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, Hauptgebäude, Raum H 3005, 3. OG (barrierefrei)
Die Tagung findet im Rahmen der Forschungen der Nachwuchsgruppe „PuR – Mit Precycling zu mehr Ressourceneffizienz. Systemische Lösungen der Verpackungsvermeidung“ statt.
Unter diesem Link können Sie sich zur Tagung anmelden: https://pur-precycling.de/pur-fachtagung-2023/
Die Tagung ist kostenfrei.
Stellt man die aktuelle Debatte zugespitzt dar, so sollen Konsumentinnen und Konsumenten durch ihr Einkaufsverhalten zu scheinbar nachhaltigem Konsum bewegt werden, zum Beispiel indem sie Verpackungen aus biobasierten Kunststoffen kaufen, oder ihren Lebensstil komplett auf „Zero Waste” umstellen. Vergessen wird dabei häufig der Kontext, in dem sich Konsumentinnen und Konsumenten befinden und ihren Alltag bewältigen. Die Fachtagung versammelt daher Perspektiven, die sich kritisch mit bisherigen vereinfachenden Vorstellungen befassen.
Die Referentinnen und Referenten gehen unter anderem folgenden Fragen nach:
• Welche neuen Routinen braucht es, um Mehrweg im Alltag von Konsument*innen und Letztvertreibenden zu etablieren?
• Wie können Verhaltensmuster von Konsument*innen in Umweltbewertungen von Einweg- und Mehrwegverpackungen integriert werden?
• Wie können kollektive Precyling-Ansätze gesellschaftlich verbreitet werden?
• Welche Rahmenbedingungen für Verbraucher*innen braucht es, damit Vermeidung zum Geschäftsmodell wird?
• Zero Waste gleich Zero Diversität – Wie sollte Verpackungsabfall in Forschung und Praxis adressiert werden, damit alle Bevölkerungsgruppen angesprochen werden?
• Nische goes Mainstream – Wie können Unverpackt-Konzepte zukunftsfähig weiterentwickelt und in die Breite getragen werden?
Neben Impulsvorträgen, Workshops, einer Panel-Diskussion und einem Young-Scientist-Forum, wird die Tagung von einem Rahmenprogramm mit Praxispartnern aus Kunst, Wirtschaft und Verbraucherbildung begleitet.
Die Nachwuchsgruppe unter Leitung von Dr. Elisabeth Süßbauer vom Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin, und Dr. Henning Wilts vom Wuppertal Institut, Abteilung Kreislaufwirtschaft, wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Forschungsrahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA) des BMBF gefördert.
Link zur Nachwuchsgruppe „PuR“: https://pur-precycling.de/
Fragen zur Anmeldung und Organisation der Tagung richten Sie bitte an:
Fiona Balzer
TU Berlin
Zentrum Technik und Gesellschaft
E-Mail: balzer@ztg.tu-berlin.de
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Dr. Elisabeth Süßbauer
TU Berlin
Zentrum Technik und Gesellschaft
Tel.: 030/314-29822
E-Mail: suessbauer@ztg.tu-berlin.de
https://pur-precycling.de/pur-fachtagung-2023/
Criteria of this press release:
Journalists
Environment / ecology, Nutrition / healthcare / nursing, Oceanology / climate
transregional, national
Research projects, Research results
German
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