idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/26/2023 11:51

HoF-Publikation: Hochschulkommunikation im Zeitalter der KI

Kerstin Martin Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Eine aktuelle Studie des Instituts für Hochschulforschung Halle-Wittenberg (HoF) beleuchtet erstmals die Rolle künstlicher Intelligenz (KI), speziell von generativen KI-Tools wie ChatGPT, in der Hochschulkommunikation. Die Ergebnisse einer Erhebung unter den Pressestellen deutscher Hochschulen zeigen ein heterogenes Nutzungsmuster von KI-Werkzeugen in der Hochschulkommunikation und unterstreichen sowohl Potenziale als auch Herausforderungen im Umgang damit. Die Studie betont die Notwendigkeit eines ausgewogenen Ansatzes zur Integration von KI in die Praxis der Hochschulkommunikation.

    Die Studie "Hochschulkommunikation im Zeitalter der KI: Erste Einblicke in die Nutzung und Perspektiven generativer KI-Tools" bietet erstmals eine umfassende Analyse der neuartigen, auf großen Sprachmodellen (large language model) basierender, KI-Tools in der internen wie externen organisationalen Kommunikation von Hochschulen. Auf Basis einer Online-Umfrage unter 318 deutschen Hochschulen, an der sich 101 Hochschulen beteiligten, wurden Nutzungsmuster und Erwartungen von KI-Tools in Pressestellen und Kommunikationsabteilungen untersucht.

    KI-gestützte Übersetzungs- und Sprachkorrekturwerkzeuge wie DeepL und Grammarly sind, den Befunden der Umfrage nach, an deutschen Hochschulen weitgehend etabliert. Diese werden von 73 Prozent der Hochschulen regelmäßig genutzt. Die Nutzung anderer generativer KI-Tools wie ChatGPT ist hingegen noch deutlich zurückhaltender: 40 Prozent der Hochschulen haben ChatGPT bereits ausprobiert, regelmäßg genutzt wird es von 22 Prozent. Andere generative KI-Tools spielen bislang kaum eine Rolle. Es wurden ferner keine signifikanten Unterschiede zwischen Universitäten und HAW festgestellt, allerdings verzeichnen private Hochschulen eine höhere Nutzung von KI-Chatbots als staatliche Hochschulen.

    Herausforderungen bei der Nutzung generativer KI umfassen, den befragten Hochschulen zufolge, insbesondere technische Schwierigkeiten im richtigen Umgang und Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes. Die Mehrheit der Befragten gibt an, lediglich über ein monatliches Budget von bis zu 50 Euro für KI-Tools zu verfügen. Die Zufriedenheit mit diesen Tools liegt für die meisten Hochschulen im mittleren Bereich, und die Bewertungen ihrer einzelnen Funktionen und Fähigkeiten variieren stark.

    Die Ergebnisse betonen die Notwendigkeit einer ausgewogenen Betrachtung von Chancen und Risiken von KI-Tools. Positive Auswirkungen könnten eine gesteigerte Effizienz und Geschwindigkeit von Prozessen, eine Neuausrichtung von Arbeitsaufgaben sowie Unterstützung bei Recherche und Texterstellung sein. Bedenken beziehen sich jedoch auf Abhängigkeit und Fehleranfälligkeit von KI, Datenschutz- und Urheberrechtsprobleme, Mangel an Reflexion, Arbeitsplatzverlust und den Verlust von persönlichem Kontakt.

    Die Studie kommt zu dem Schluss, dass eine erfolgreiche Integration von KI in der Hochschulkommunikation eine neue Art der Anwendung von KI-Tools durch die Kommunikator.innen erfordert, da man erst über iterative Prozesse – etwa fragen, nachhaken, präzisieren – zu den besten Ergebnissen kommt. Ferner sind Wissen und Transparenz über die Datengrundlagen generativer KI-Modelle wichtig, um effektiv und glaubwürdig zu kommunizieren. Ebenso sind Auswirkungen von KI-Werkzeugen auf die Mitarbeitenden und die Arbeitsprozesse zu berücksichtigen. Damit wird die Notwendigkeit eines intensiven Dialogs in und zwischen den Hochschulen und einer umfassenden Weiterbildung zur generativen KI in der Kommunikationsarbeit von Hochschulen hervorgehoben, um deren Potenziale und Risiken besser zu verstehen und die Werkzeuge sinnvoll zu nutzen.


    Contact for scientific information:

    Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
    Dr. Justus Henke, Email: justus.henke@hof.uni-halle.de


    Original publication:

    Justus Henke: Hochschulkommunikation im Zeitalter der KI: Erste Einblicke in die Nutzung und Perspektiven generativer KI-Tools (HoF-Arbeitsbericht 122), Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Univer¬sität, Halle-Wittenberg 2023, 53 S. ISBN 978-3-937573-89-2.


    More information:

    https://www.hof.uni-halle.de/web/dateien/pdf/ab_122.pdf
    http://English summary: https://www.hof.uni-halle.de/web/dateien/pdf/ab_122_summary.pdf


    Images

    Henke: Hochschulkommunikation im Zeitalter der KI
    Henke: Hochschulkommunikation im Zeitalter der KI


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Information technology, Language / literature, Media and communication sciences, Social studies, Teaching / education
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Henke: Hochschulkommunikation im Zeitalter der KI


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).