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07/13/2023 15:42

Gelber Rasen muss nicht sein

Stefanie Terp Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Pflanzenforscher Norbert Kühn gibt im Interview Tipps, wie Gärten und Balkone an den Klimawandel angepasst werden können

    Die vergangenen heißen und trockenen Sommer haben auch Privatgärten stark zugesetzt. Gelbe Rasenflächen, hängende Blätter an Büschen und vertrocknete Beete machen Gartenbesitzer*innen zu schaffen. Doch wenn sie ihren Garten klimaresilient gestalten und richtig bewässern, profitieren Gärtner*innen nicht nur selbst von sattem Grün, sondern die Pflanzen tragen durch ihre Verdunstung sogar für eine leichte Kühlung des überhitzen Stadtklimas bei.

    Felsenbirne, Manna-Esche oder Goldregen

    In einem klimaresilienten Garten sollte laut Norbert Kühn so wenig Boden wie möglich versiegelt sein, das Regenwasser aufgefangen werden und sich Sonnen- und Schattenplätze abwechseln. Wer neue Bäume zur Beschattung pflanzen möchte, sollte darauf achten, dass sie aus dem submediterranen Bereich kommen. „Interessanter Weise sind auch die meisten Obstbäume relativ hitzetolerant“, so Kühn. „Felsenbirne, Manna-Esche oder Goldregen kommen mit dem sandigen und durchlässigen Brandenburger Boden auch in Trockenperioden gut aus.“

    Pflanzen der trockenen Freifläche

    Bei Pflanzen sollte man auf hitzetolerante Stauden achten, die zum Beispiel aus der sogenannten „Trockenen Freifläche“ kommen. Aber auch Pflanzen mit ätherischen Ölen wie Lavendel, Oregano oder Salbei eignen sich gut, da sie tiefe Wurzeln haben. Vom Diptam, dem brennenden Busch rät der Pflanzenforscher jedoch ab. Sie ist zwar extrem hitze- und trockenheitsverträglich, sodass man ihr Öl sogar an heißen Tagen anzünden kann, aber weil die Pflanze auch phototoxisch ist, kann sie Hautauschläge hervorrufen.

    Blühende Wiese anstatt vertrockneter Rasen

    Ein grüner Rasen erfordert nicht nur viel Pflege, sondern muss auch intensiv bewässert werden. In Zeiten zunehmender Trockenheit sollten sich Gartenbesitzer*innen daher gut überlegen, wieviel Rasenfläche sie wirklich brauchen und ob eine Wiese eine Alternative sein könnte. Wiesen sind pflegeleicht, müssen nur ein- oder zweimal im Jahr gemäht werden, brauchen keinerlei Bewässerung und sind für viele Pflanzen und Tiere interessant. „Es bietet sich auch an, eine Wiese mit Rasenwegen zu durchschneiden“, so Norbert Kühn. „Das sieht sehr schön aus, weil man im Vordergrund den grünen Rasenteppich hat und dahinter die hohe Struktur der Gräser, die ein bisschen naturalistischer aussieht, das kann einen sehr schönen Kontrast bilden und eine ästhetische Qualität besitzen.“

    Lesen Sie das ganze Interview mit weiteren Themen zum richtigen Gießverhalten, Balkonbepflanzung und Versickerungsbeeten: https://www.tu.berlin/go228397/

    Pressefotos: https://www.tu.berlin/go228766/

    Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:

    Prof. Dr. Norbert Kühn
    Technische Universität Berlin
    Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung
    Leiter Fachgebiet Vegetationstechnik und Pflanzenverwendung
    Tel.: +49 (0)30 314 – 712 75
    E-Mail: norbert.kuehn@tu-berlin.de


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    Criteria of this press release:
    Journalists
    Biology, Environment / ecology, Oceanology / climate
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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