München, 21.08.2023 – Die Hochschule für Philosophie München (HFPH) möchte ihre uneingeschränkte Solidarität mit der Universidad Centroamericana (UCA) in Managua, Nicaragua, ausdrücken. Die UCA, eine renommierte Bildungseinrichtung in Trägerschaft des Jesuitenordens, wurde kürzlich von der autoritären sandinistischen Regierung Nicaraguas unter Präsident Daniel Ortega geschlossen und enteignet.
Angriff auf die Autonomie der Universitäten, die akademische Freiheit und die Menschenrechte
Jüngst wurde die jesuitische Universidad Centroamericana (UCA) in der nicaraguanischen Hauptstadt Managua unter dem totalitären Ortega-Regime geschlossen, deren Eigentum beschlagnahmt und sämtliche Vermögenswerte konfisziert. Der Hochschulbetrieb wurde eingestellt. Der Nationale Hochschulrat beschloss am 17. August 2023 die Zulassung der Katholischen Universität aufzuheben. Ein Gericht in Managua hatte der Hochschule zuvor vorgeworfen, ein „Zentrum des Terrorismus“ zu sein. 2018 gingen Studentenproteste gegen die Politik der Regierung Ortegas von der UCA aus. Seitdem waren die UCA sowie andere kirchliche Einrichtungen und Würdenträger immer wieder Schikanen und Repressalien des Machthabers und seiner langjährigen antikirchlichen Politik ausgesetzt.
Die Vorwürfe wurden u. a. von der Zentralamerikanischen Provinz der Gesellschaft Jesu, als „falsch und unbegründet“ zurückgewiesen. Die prestigeträchtige Lehr- und Forschungsarbeit, die die Universität in den Jahren ihres Bestehens geleistet habe, sei national und international anerkannt und stehe in Einklang mit der Bildungstradition der Gesellschaft Jesu und den Leitlinien der katholischen Kirche, so die Jesuiten weiter. Die Enteignung der UCA wurde von verschiedenen internationalen Organisationen, einschließlich des Verbands lateinamerikanischer Jesuiten-Universitäten, als Angriff auf die Autonomie der Universitäten, die akademische Freiheit und die Menschenrechte verurteilt.
Unterstützung für die Zentralamerikanische Universität in Nicaragua
Es ist von entscheidender Bedeutung, internationale Unterstützung für die Verteidigung der UCA zu mobilisieren und die ungerechtfertigten Vorwürfe der Ortega- Diktatur zurückzuweisen. Als jesuitische Schwester-Hochschule steht die HFPH solidarisch an der Seite der UCA.
„In einer Zeit, in der der Austausch von Wissen und Ideen sowie die Förderung des kritischen Denkens wichtiger denn je sind, müssen wir gemeinsam für die Wahrung der akademischen Freiheit und für die grundlegenden Menschenrechte eintreten. Die Freiheit des akademischen Ausdrucks ist von entscheidender Bedeutung für eine aufgeklärte und fortschrittliche Gesellschaft“, äußert sich Prof. Dr. Michael Reder, Professor für Praktische Philosophie und Vizepräsident der HFPH, zu der inakzeptablen Unterdrückung und Schließung der Universidad Centroamericana.
Jesuitenhochschule UCA
Die Universidad Centroamericana (UCA) wurde 1963 vom Jesuitenorden als eine gemeinnützige, autonome und christlich inspirierte Hochschule gegründet und ist heute eine der wichtigsten Universitäten in Mittelamerika. In ihrer über 60-jährigen Geschichte hat sich die UCA als ein lebendiges Zentrum des freien Denkens, der akademischen Exzellenz und des sozialen Engagements etabliert. Als Mitglied des Verbands lateinamerikanischer Jesuiten-Universitäten AUSJAL hat die UCA einen wertvollen Beitrag zur Bildung und Entwicklung in der Region geleistet.
Über die Hochschule für Philosophie München
An der Hochschule für Philosophie München (HFPH) stellen sich Lehrende und Studierende seit fast 100 Jahren gemeinsam den großen gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft. Wir bilden Menschen in Philosophie aus, damit sie komplexe Zusammenhänge kritisch erfassen können und Orientierung in den existenziellen Fragen des Menschseins gewinnen. Das Studienangebot der vom Jesuitenorden getragenen und staatlich anerkannten Hochschule umfasst Studiengänge in Philosophie mit den Abschlüssen Bachelor, Master und Promotion ebenso wie berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengänge mit Zertifikat oder Master-Abschluss. Im Zentrum des Münchner Universitätsviertels zeichnet sich die Hochschule durch besondere Lehr-/Lernprozesse auf Augenhöhe zwischen Studierenden und Lehrenden, eine familiäre Atmosphäre sowie inter- und transdisziplinären Austausch aus. Die Hochschule ist ein Ort des Dialogs und der Debatte, der auch über die Wissenschaft hinaus in die Gesellschaft hineinwirkt.
Prof. Dr. Michael Reder, Vizepräsident der HFPH
Alescha Birkenholz
HFPH/ A. Birkenholz
Criteria of this press release:
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German
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