idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
08/29/2023 12:39

IAB-Arbeitsmarktbarometer fällt auf den niedrigsten Stand seit 2020

Marie-Christine Nedoma, Inna Felde und Christine Vigeant Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

    Das IAB-Arbeitsmarktbarometer fällt im August im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Punkte. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) steht nun mit 100,5 Punkten nur knapp über der neutralen Marke von 100 und auf dem tiefsten Stand seit 2020. Das European Labour Market Barometer sinkt zum ersten Mal in diesem Jahr unter die Marke von 100 und liegt im August bei 99,7 Punkten.

    „Der Wirtschaftsabschwung hat sich in Deutschland festgesetzt - mittlerweile hinterlässt das auch Spuren am Arbeitsmarkt“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Das Barometer liegt im August insgesamt nur noch knapp über der neutralen Marke von 100 – die Aussichten werden also zunehmend verhalten. Insbesondere wird eine steigende Arbeitslosigkeit erwartet: Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit fällt um 0,6 Punkte auf 97,5 Punkte. Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers sinkt im August zum vierten Mal in Folge. Nach einem Rückgang von 0,5 Punkten liegt sie nun bei 103,5 Punkten. Auch wenn weiterhin steigende Beschäftigung erwartet wird, so sind dennoch auch hier die Erwartungen nicht mehr ganz so optimistisch. „Halb leer oder halb voll? Der Arbeitsmarkt ist in Mitleidenschaft gezogen, steht aber immer noch deutlich besser da als die Konjunktur“, schätzt Weber die Situation ein.

    Das European Labour Market Barometer dagegen unterschreitet zum ersten Mal in diesem Jahr die neutrale Marke von 100 Punkten. Es verzeichnet ein Rückgang um 1,0 Punkte gegenüber dem Juli und liegt im August bei 99,7 Punkten. Das liegt insbesondere an der Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit, die im August deutlich um 1,2 Punkte sinkt. Sie befindet sich nun mit 97,9 Punkten auf dem tiefsten Stand seit 2020 und zeigt steigende Arbeitslosigkeit an. Die Komponente zur Vorhersage der Beschäftigung fällt um 0,7 Punkte auf derzeit 101,5 Punkte. Die Beschäftigungsaussichten liegen damit noch im grünen Bereich, die Einschätzungen werden aber verhaltener. In den meisten teilnehmenden Ländern Europas trüben sich die Aussichten im August ein, teils sogar sehr deutlich. „Lange schlugen sich die europäischen Arbeitsmärkte gut in den Krisenzeiten. Aber jetzt wird es langsam Zeit für eine wirtschaftliche Trendwende“, so Weber.

    Datengrundlage

    Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.

    Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 17 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Tschechien und Zypern.
    Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labor Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

    Zum Download stehen bereit:

    - eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe (xlsx).

    - eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter https://iab.de/daten/iab-arbeitsmarktbarometer-2/.

    Eine Zeitreihe des European Labour Market Barometer einschließlich seiner Einzelkomponenten für alle 18 beteiligten Arbeitsverwaltungen ist unter www.iab.de/Presse/elmb-components (xlsx) abrufbar.

    Mehr zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer findet sich unter https://iab.de/en/daten/european-labour-market-barometer/.

    Weitere Information zum Arbeitskräfteknappheits-Index des IAB finden Sie unter https://iab.de/daten/arbeitskraefteknappheits-index/


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Economics / business administration, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).