idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
09/12/2023 06:14

Beschichtete PLA-Folien halten dicht!

Dr. Torsten Gabriel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.

    Forschungsverbund entwickelt neuartige, biobasierte Kunststoff-Folien für Lebensmittelverpackungen

    In einem Forschungsprojekt ist es gelungen, eine biobasierte Kunststoff-Folie für die Verpackung von Lebensmitteln mit deutlich verbesserten Barriereeigenschaften gegenüber Sauerstoff und Wasserdampf zu entwickeln. Dazu wurde die Folie auf Basis von Polymilchsäure (PLA) mit bioORMOCER®, einem anorganisch-bioorganischen Hybridpolymer beschichtet. Neben ihren technischen Eigenschaften überzeugt die Neuentwicklung auch mit einer guten Recyclingfähigkeit.

    Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat das Vorhaben über seinen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert.

    Hauchdünn und doch ein technisches Wunderwerk – Kunststoff-Verpackungsfolien für Lebensmittel sind Alleskönner. Sie sind flexibel und dehnbar, sorgen für Produktschutz, bauen Barrieren gegen Wasser und Luft auf und bieten Fläche für Infos zum Produkt. Damit sie das alles leisten können, bestehen sie oft aus mehreren Schichten verschiedener Kunststoffe (Multilayerfolien). Darunter leidet allerdings ihre Recyclingfähigkeit massiv.

    Barrierefunktionen lassen sich aber auch durch eine Beschichtung der Grundfolie erzielen. Diesen Weg hat der Forschungsverbund „Entwicklung neuartiger biobasierter Folien mit besonderen Barriereeigenschaften für Anwendungen im Lebensmittel- und Verpackungsbereich“ (BioBaFol) eingeschlagen. Am Forschungsverbund beteiligt waren die Unternehmen und Forschungseinrichtungen Tecnaro GmbH, Fraunhofer-Institut für Silicatforschung (ISC), Südpack Verpackungen GmbH & Co. KG, JenCAPS Technology GmbH und SKZ – KFE gGmbH. Sie hatten sich zum Ziel gesetzt, eine Hochleistungsbarrierefolie aus nur einem biobasierten Folienmaterial (PLA) und einer Funktionsschicht (bioORMOCER®) zu entwickeln. Klare Vorgabe war, dass der biobasierte Anteil der fertigen Folie mindestens 80 Prozent beträgt.

    Am Ende der dreieinhalbjährigen Forschungsarbeiten steht nun der Prototyp einer neuartigen, biobasierten Folie auf Basis von PLA, die im Zusammenwirken mit der bioORMOCER®-Beschichtung einen höheren Gesamtbarriereeffekt gegenüber Sauerstoff und Wasserdampf aufweist als die unbeschichtete Ausgangsfolie. Bezogen auf erdölbasierte Multilayerfolien hat sie bei vergleichbaren Foliendicken höhere Steifigkeiten und lässt sich gut recyceln.

    Die Nachhaltigkeitsbewertung zeigt ein verringertes Treibhausgaspotential des Gesamtfoliensystems gegenüber der unbeschichteten Trägerfolie: Dank der bioORMOCER®-Schicht erreicht es bessere Barriereeffekte bei geringerer Foliendicke und weniger Materialverbrauch. Weiteres Material kann durch die Rückführung von Produktionsabfällen in den Herstellungsprozess eingespart werden, was bei erdölbasierten Multilayerfolien nicht möglich wäre.

    Auf dem Weg zur industriellen Produktion der neuen biobasierten Barrierefolien ist es gelungen, die Verarbeitung des PLA-Compounds und die bioORMOCER®-Synthese vom Labor- auf einen industriellen Maßstab hoch zu skalieren. Daher blicken die beteiligten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen hinsichtlich der zukünftigen wirtschaftlichen Verwertung optimistisch in die Zukunft.

    Hintergrund
    ORMOCER®-Materialien sind anorganisch-organische Hybridpolymere und wurden bereits vor über 30 Jahren am Fraunhofer ISC entwickelt. Sie vereinen die Vorteile von anorganischen (Glas- oder Keramik) und organischen (Polymere) Materialien in einem neuen, hybriden Werkstoff. Sie kommen vor allem als extrem belastbare, dabei überaus flexible Schutzschichten zum Einsatz.

    Bei bioORMOCER® handelt es sich um anorganisch-bioorganische Hybridpolymere. Der organische Polymer-Anteil wird also durch einen biobasierten Anteil ersetzt.

    Detaillierte Ergebnisse sind im gemeinsamen Abschlussbericht unter den Links der folgenden Teilprojekte zu finden:

    Verbundvorhaben „BioBaFol - Entwicklung neuartiger biobasierter Folien mit besonderen Barriereeigenschaften für Anwendungen im Lebensmittel- und Verpackungsbereich“

    Teilprojekt 1: Rezepturentwicklung und Compoundherstellung
    https://www.fnr.de/index.php?id=11150&fkz=22003018

    Teilvorhaben 2: Entwicklung, Prüfung und Applizieren von bioORMOCER®en
    https://www.fnr.de/index.php?id=11150&fkz=22015418

    Teilvorhaben 3: Entwicklung und Prüfung der Basisfolien und der Nachhaltigkeitsanalyse zum biobasierten Produkt
    https://www.fnr.de/index.php?id=11150&fkz=2219NR025

    Teilvorhaben 4: Barrierefolienherstellung und Betrachtungen zum Recycling
    https://www.fnr.de/index.php?id=11150&fkz=22015918

    Teilvorhaben 5: bioORMOCER®-Upscaling und Herstellung
    https://www.fnr.de/index.php?id=11150&fkz=22027518


    Contact for scientific information:

    Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
    Dr. Kerstin Taubenrauch
    Tel.: +49 3843 6930-173
    E-Mail: k.taubenrauch@fnr.de


    More information:

    https://www.fnr.de/
    https://www.fnr.de/presse/pressemitteilungen/aktuelle-mitteilungen/aktuelle-nach...


    Images

    Criteria of this press release:
    Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars
    Environment / ecology, Materials sciences, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).