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06/21/2004 09:27

Innovation und Technikentwicklung klappen besser mit Frauen

Kai Uwe Bohn Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    300 Interessierte aus allen Kontinenten nehmen vom 24.- 26. Juni 2004 in Bremen am Symposium "GIST - Gender Perspectives Increasing Diversity for Information Society Technology" teil. Ziel der von der Universität Bremen organisierten Tagung: Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung von Technologien für die Informationsgesellschaft (IST) mit denen der Gender-Forschung zu verbinden.

    Frauen haben es drauf! Unternehmen mit Frauen in leitenden Positionen behaupten sich am Markt besser als traditionell männlich dominierte Unternehmen, einfach deshalb, weil sie vielfältigere Perspektiven integrieren. In Entwicklungs- und Schwellenländern greifen Innovationen und Fortschritt besonders dann, wenn Frauen diese Prozesse tragen. Das sind zwei Entwicklungen, die beim Internationalen Symposium "GIST - Gender Perspectives Increasing Diversity for Information Society Technology" vom 24. - 26. Juni 2004 in Bremen vorgestellt werden. Mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt kommen zu dieser Veranstaltung, um über das Verhältnis von Technologieentwicklung, Informationsgesellschaft und Gender zu beraten. Professorin Heidi Schelhowe, Hochschullehrerin in der Informatik an der Universität Bremen, hat die Tagung initiiert. Kooperationspartner sind die Bremer Hochschule für Künste, das Technologiezentrum Informatik an der Universität Bremen (TZI) und das Zentrum für feministische Studien an der Universität Bremen (ZfS) sowie LeaNet (Internet-Treffpunkt für Frauen im Bildungsbereich). Der Veranstaltungsort ist die Hochschule für Künste Bremen im Speicher XI der neu entstehenden Überseestadt Bremen.

    Gender: Kein Alibi, sondern handfester Nutzen

    Bei der Gender-Debatte geht es nicht um Alibi-Diskussionen über politische Korrektheit fernab gesellschaftlicher Realität. Im Gegenteil: Je größer die Sensibilität für Geschlechterfragen, desto höher der wirtschaftliche oder gesellschaftliche Nutzen. So belegen neue empirische Untersuchungen aus "Gender Mainstreaming-Projekten" die Erfolge von "gendersensiblen" Unternehmen. Die Studie "Connecting Corporate Performance and Gender Diversity" der US-amerikanisch-kanadischen Gruppe Catalyst zeigt, dass Unternehmen, die Frauen in leitende Positionen integrieren, erfolgreicher sind, als solche, die das nicht tun. Eine Arbeitsumgebung, die darüber hinaus Vielfalt sucht und fördert, kann auch den diversen Ansprüchen globaler Märkte angemessener begegnen. Dies schlägt sich ganz konkret in höheren Renditen und Aktienkursen nieder.

    Auch das Trend-Thema Robotik gewinnt durch die Geschlechterperspektive. So ist das von der Fraunhofer-Gesellschaft geförderte Projekt ROBERTA der Universität Bremen ein ausgezeichnetes Beispiel für das Ineinandergreifen von geschlechtssensiblem Unterricht und technologischer Bildung. Im ROBERTA-Projekt wird der Zugang von Mädchen zu neuer Technologie spielerisch durch die Arbeit mit Robotik-Baukästen erschlossen. Ergebnisse des ROBERTA-Projekts sind ein eindeutiger Hinweis darauf, wie eine solche Sensibilität den Umgang mit Technik nicht nur für Mädchen fördert, sondern wie diese ein Lernumfeld erschließt. Eine größere Aufgeschlossenheit von Mädchen der Technik gegenüber kommt letztendlich allen zugute.

    Open-Source Plattform e-gist.net

    Das GIST-Symposium nimmt solche Ergebnisse auf. Es verbindet Resultate aus Forschung und Entwicklung von Technologien für die Informationsgesellschaft (IST) mit denen der Gender-Forschung. Um diesem Ansatz über das Symposium hinaus Kontinuität zu geben, soll ein europäisches Konsortium gebildet werden: praktisch und virtuell mit der E-GIST Internetumgebung http://www.e-gist.net. Diese Open-Source Plattform unterstützt einerseits die Tagung virtuell und ermöglicht andererseits die Bildung einer Community im Bereich Genderforschung und Technologieentwicklung. Alle Teilnehmenden bekommen einen aktiven Zugang zur Plattform und können sich hier über aktuelle Forschungsfragen austauschen. E-GIST macht auch die virtuelle Teilnahme am Symposium möglich. Interessierte können sich als Mitglied registrieren lassen, auch wenn sie nicht persönlich nach Bremen kommen können und finden mit E-GIST einen reichhaltigen Informations- und Vernetzungspool.

    Die für das Symposium eingereichten Beiträge spiegeln die Vielfalt von GIST wider. Sie stammen aus 18 verschiedenen Ländern. Den Eröffnungsvortrag "Gender Equality in Information Communication Technology: Perspectives for Empowerment and Change" hält Chat Garcia Ramilo von der Association of Progressive Communication Women's Network Support Program. Ein anderer Beitrag kommt von Sally Wyatt von der University of Amsterdam (Niederlande), die zu "Gender & ICTs: Learning from the Past, Imagining the Future" referiert. Manuela M. Veloso von der Carnegie Mellon University (USA) spricht in einem Robotik-Vortrag über "Teams of Autonomous Robots: Fascinating and Challenging Research". Am Eröffnungsabend findet zudem die Performance "Rebooting the Beautiful Chaos" der Bild- und Klangkünstlerinnen Solu & Mortenson (Dänemark, Finnland) statt.

    Weitere Informationen:

    Universität Bremen
    Studiengang Informatik
    Prof. Dr. Heidi Schelhowe
    GIST - Gender Perspectives Increasing Diversity for Information Society Technology
    Tel. 0421 218 8796
    Email: schelhowe@informatik.uni-bremen.de
    www.e-gist.net


    More information:

    http://www.e-gist.de


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    Criteria of this press release:
    Information technology, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
    German


     

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