idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
10/26/2023 12:00

ERC Synergy Grant: Multidisziplinäre Forschung überbrückt Physik und Biologie am ISTA und in Frankreich

Andreas Rothe Communications and Events
Institute of Science and Technology Austria

    Das Institute of Science and Technology Austria (ISTA) erhält zum zweiten Mal einen großzügigen ERC Synergy Grant. ISTA-Professor Gašper Tkačik ist einer von drei ausgezeichneten Forschern, die gemeinsam die Geheimnisse der Genregulation in der Entwicklung von Säugetieren entschlüsseln wollen.

    Drei Forschungsgruppen aus Österreich und Frankreich möchten zusammen die Blackbox der frühen Säugetierentwicklung knacken. Gašper Tkačik (ISTA), Thomas Gregor (Institut Pasteur) und Denis Duboule (Collège de France) bündeln ihre Kräfte, um die Geheimnisse der Gentranskription und -regulation in diesem entscheidenden Entwicklungsstadium zu entschlüsseln. Dafür wurden sie vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit einem prestigeträchtigen Synergy Grant ausgezeichnet. Das gemeinsame Projekt setzt die neuesten, aus Stammzellen gewonnenen 3D-Zellkulturmodelle von Säugetierembryonen ein und stützt sich auf Fortschritte in der Optik, der Genomik und bei mathematischen Modellen. Mehr als zwei Millionen Euro der insgesamt fast zehn Millionen Euro erhalten die Forschenden am ISTA für die Datenanalyse und die Modellierungsarbeiten.

    Die Gentranskription verstehen

    Die drei Forschungsgruppen wollen verstehen, wie molekulare Schlüsselereignisse, die sich innerhalb von Sekunden in einer winzigen Ecke des Zellkerns abspielen – in Abständen, die etwa zehntausend Mal dünner sind als ein menschliches Haar – von einer groß angelegten Umstrukturierung der DNA über Stunden und Tage hinweg im gesamten Zellkern beeinflusst werden. Diese komplexen und hochkoordinierten Phänomene treten spontan auf und sind wichtige Triebkräfte der Entwicklung von Organismen. Um zu verstehen, wie die sich entwickelnden Zellen „wissen“, welche Gene sie wann einschalten müssen, aktivieren die Forscher:innen bestimmte Gene und beobachten ihre Interaktionen mit entfernten DNA-Regionen in Echtzeit. „Hier trifft die Physik auf die Biologie. Wir müssen die Kluft überbrücken: von zufälligen molekularen Begegnungen über Sekunden zu zuverlässigen Genregulationsprogrammen über Stunden und Tage“, sagt Tkačik. „Wir werden diese Kluft anhand von mathematischen Modellen überbrücken, die die experimentellen Daten unserer beiden Partner miteinander verbinden. Dieser Ansatz ist neu, hat aber das Potenzial, unsere Sicht darauf, wie Gene während der Entwicklung von Säugetieren reguliert werden, grundlegend zu verändern.“

    Die Tkačik Gruppe: Informationsverarbeitung in biologischen Systemen

    Die Tkačik Gruppe am ISTA erforscht, wie komplexe biologische Netze – Neuronen, Signalmoleküle, Gene oder sogar kooperierende Organismen – Informationen verarbeiten. Das zentrale Dilemma: Im Vergleich zu künstlichen Netzwerken sind biologische Netzwerke sehr komplex und bestehen aus Komponenten, die weniger zuverlässig sind und unter starken Ressourcenbeschränkungen funktionieren müssen. Dennoch führen biologische Netzwerke ihre Funktionen verlässlich aus. Die Tkačik Gruppe kombiniert physikalische Theorie und Datenwissenschaft, um neue Ideen darüber zu entwickeln, wie biologische Netzwerke funktionieren.

    ERC Synergy Grant

    Der großzügige Synergy Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) wird verliehen, um wissenschaftliche Fragen von grundlegender Bedeutung anzugehen, die mit einem einzigen Ansatz nur schwer zu erforschen sind. Nach Angaben des ERC soll die Förderung Gruppen von zwei bis vier herausragenden Forscher:innen dabei helfen, sich ergänzende Fähigkeiten, Kenntnisse und Ressourcen in einem anspruchsvollen Projekt zusammenzuführen.


    More information:

    https://ista.ac.at/de/forschung/tkacik-gruppe/ Tkačik Gruppe am ISTA


    Images

    ISTA Professor Gašper Tkačik
    ISTA Professor Gašper Tkačik
    Nadine Poncioni
    © Nadine Poncioni / ISTA

    Visualisierung der Genexpression. Visualisierung der Genexpression in einem stammzellbasierten 3D-Zellkulturmodell eines Säugetierembryos.
    Visualisierung der Genexpression. Visualisierung der Genexpression in einem stammzellbasierten 3D-Ze ...
    Melody Merle
    © Melody Merle / Institut Pasteur


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Mathematics, Physics / astronomy
    transregional, national
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    ISTA Professor Gašper Tkačik


    For download

    x

    Visualisierung der Genexpression. Visualisierung der Genexpression in einem stammzellbasierten 3D-Zellkulturmodell eines Säugetierembryos.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).