Die Gleichstellung von Frauen und Männern in der alltäglichen Arbeit berücksichtigen - Institut für sozial-ökologische Forschung begleitet die Einführung von Gender Mainstreaming im Nationalpark Eifel. Gemeinsame Presseerklärung
Gemünd, 25. Juni 2004:
Frauen und Männer, Mädchen und Jungen haben unterschiedliche Einstellungen und Bezüge zu Natur, unterschiedliche Interessen an Naturerlebnissen und -erfahrungen. Doch welche Bildungsangebote interessieren diese unterschiedlichen Zielgruppen und wie sollten diese gestaltet sein? Wie kann darüber hinaus die Idee und Zielsetzung eines Nationalparks gender- und zielgruppengerecht kommuniziert werden? Und wie ist es möglich, diese Punkte in der alltäglichen Arbeit eines Nationalparks zu berücksichtigen?
Der Nationalpark Eifel will mit dem Pilotprojekt "Einführung des Gender Mainstreaming im Nationalpark Eifel (speziell Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)" praxistaugliche Antworten auf diese Fragen finden.
"Mit der offiziellen Eröffnung des Nationalparks Eifel im Januar 2004 besitzt das Land Nordrhein-Westfalen nun seinen ersten Nationalpark, der die Mittelgebirgslandschaft auch für kommende Generationen bewahren soll. Wir wollen Menschen eine Möglichkeit geben, Natur in ihrer Unbändigkeit zu erleben. Gleichzeitig wollen wir insbesondere in der Öffentlichkeitsarbeit und im Bereich der Umweltbildung die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern, aber auch von Mädchen und Jungen von vornherein berücksichtigen", erörtert Henning Walter, Leiter des Nationalparkforstamtes Eifel.
Im November 2002 hat die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen die gezielte und konsequente Umsetzung der Gleichstellung der Geschlechter beschlossen. Dem sog. Gender Mainstreaming liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt. Der Nationalpark Eifel trägt dieser Erkenntnis Rechnung, indem er die unterschiedlichen Einstellungen zu Natur und die verschiedenartigen Interessenslagen von Frauen und Männern in seiner Arbeit berücksichtigt. Er nimmt damit eine Vorreiterrolle in der Umsetzung von Gender Mainstreaming innerhalb der fünfzehn Nationalparks in Deutschland ein.
Das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) GmbH unterstützt den Nationalpark bei der Umsetzung von Gender Mainstreaming. Das ISOE verfügt über umfangreiche Erfahrungen bei der wissenschaftlichen Begleitung und Beratung solcher Prozesse. Es hat u. a. die Umsetzung von Gender Mainstreaming im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit begleitet und in diesem Rahmen ein Prüfinstrument zur Feststellung von Genderrelevanz bei politischen Maßnahmen entwickelt und erprobt.
Um die Arbeit und Außenwirkung langfristig gendersensibel zu gestalten, erarbeitet das ISOE für den Nationalpark geeignete Instrumente. Diese sollen es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichen, Genderaspekte dauerhaft in ihre Arbeit zu integrieren. Neben der Entwicklung eines Leitfadens für eine gendersensible Gestaltung von Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit und eines geschlechtergerechten Bildungskonzepts wird für die sozialwissenschaftliche Forschung ein Leitfaden zur Berücksichtigung von Genderfragen ausgearbeitet.
"Für die Entwicklung dieser Instrumente, ist unterschiedliches Wissen von zentraler Bedeutung. Wir werden daher die Erfahrungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Nationalparks Eifel erfassen und auswerten sowie verschiedene Literaturrecherchen durchführen. Diese werden sich u. a. auf die unterschiedlichen Einstellungen von Frauen und Männern zu 'Natur' sowie deren unterschiedliche Interessen an Naturerlebnissen, -erfahrungen und Naturraumaneignung beziehen. Darüber hinaus planen wir aber auch Konzepte sowie Erfahrungen aus verschiedenen Nationalparks Deutschlands zu recherchieren und damit das 'verstreute' und häufig nicht verschriftlichte Erfahrungswissen von langjährig in diesem Bereichen tätigen Expertinnen und Experten aufzubereiten und zusammenzuführen", erläutert Dr. Doris Hayn, die das Projekt am Institut für sozial-ökologische Forschung leitet.
Die Umsetzung von Gender Mainstreaming im Nationalpark Eifel ist das Pilotprojekt des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MUNLV). Das MUNLV hat zur Implementierung von Gender Mainstreaming eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die u. a. die vom ISOE erarbeiteten Instrumente auf ihre Übertragbarkeit auf andere Arbeitsbereiche des Ministeriums überprüfen wird, um diese auch dort langfristig nutzen zu können.
Informationen zum Pilotprojekt, zum Nationalpark Eifel sowie zum MUNLV finden Sie unter folgenden Internet-Adressen:
http://www.isoe.de/projekte/nrwgenderf.htm
http://www.nationalpark-eifel.de/
http://www.munlv.nrw.de/
Hintergrundinformationen zur Pressemitteilung zum Nationalparkeifel unter
http://www.isoe.de/projekte/nrwgenderhgf.htm
Hintergrundinformationen zu Gender Mainstreaming unter
http://www.isoe.de/genderf.htm
Weitere Informationen erhalten Sie bei folgenden Institutionen:
Michaela Kawall
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE)
Hamburger Allee 45
60486 Frankfurt / Main
Tel.: 069/7076919-30
Fax: 069/7076919-11
Email: kawall@isoe.de
Internet: http://www.isoe.de
Michael Lammertz
Dezernent Kommunikation, Marketing und Besucherlenkung
Nationalparkforstamt Eifel
Urftseestraße 34
53937 Schleiden-Gemünd
Tel.: 02444/9510-0
Fax: 02444/9510-85
Email: info@nationalpark-eifel.de
Internet : http://www.nationalpark-eifel.de
http://www.isoe.de/projekte/nrwgenderf.htm
http://www.nationalpark-eifel.de/
http://www.munlv.nrw.de/
http://www.isoe.de/projekte/nrwgenderhgf.htm
http://www.isoe.de/genderf.htm
Criteria of this press release:
Biology, Environment / ecology, Oceanology / climate, Social studies
transregional, national
Research projects
German
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