Bei der hochschulweiten Veranstaltung "ehb.forscht" der Evangelischen Hochschule Berlin (EHB) wurden am 7. November Absolvent:innen des Bachelor-Jahrgangs 2023 mit dem "Gräfin von der Schulenburg-Preis" ausgezeichnet. Gleichzeitig wurde erstmals auch die "Dietmar Freier Auslobung" für Masterarbeiten im Bereich Soziale Arbeit vergeben sowie zum 3. Mal der DAAD-Preis an hervorragende Internationale Studierende.
Auch in diesem Jahr bot die hochschulweite Veranstaltung ehb.forscht wieder einen beeindruckenden Einblick in die Forschungstätigkeiten und herausragenden Leistungen von Studierenden und Absolvent:innen der Evangelischen Hochschule Berlin. Die eingereichten Arbeiten verdeutlichten das breite Spektrum und die gesellschaftliche Relevanz von Themen und Schwerpunkten, die an der Hochschule im Bereich der SAGE-Disziplinen (Soziale Arbeit, Gesundheit/Pflege, Erziehung/Bildung) anwendungsorientiert erforscht werden.
Bereits seit 2007 vergibt die Hochschule einmal im Jahr im Wintersemester den„Gräfin von der Schulenburg-Preis“ für die beste Abschlussarbeit des jeweiligen Jahrgangs. Diesmal bewarben sich sieben nominierte Absolventinnen aus fünf Bachelorstudiengängen der Hochschule um den mit 800 Euro dotierten Preis. In Kurzvorträgen präsentieren sie die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten, die alle als wissenschaftlich herausragend bewertet wurden. Dabei setzte sich das Zweierteam Charlotte Geltat und Nele Riemann aus dem Studiengang Kindheitspädagogik gegen ihre Mitbewerbenden durch. Mit ihrem Vortrag „Identitätsentwicklung von queeren Personen – zwischen limitierten Ressourcen und Anderssein, Gender- und queersensible Ansätze im frühkindlichen Kontext (0-12 Jahre)" überzeugten sie die fünfköpfige externe Jury mit einem eindrücklichen Vortrag zu ihrer methodisch anspruchsvollen Thesis, die auf ein hoch relevantes, aber viel zu selten beachtetes Thema fokussiert.
In ihrer Laudatio auf die Preisträgerinnen lobte die Gutachterin Jana Duttmann, Lehrkraft für besondere Aufgaben im Studiengang Kindheitspädagogik, die außerordentliche Darstellung und die Dringlichkeit, mit der die Autorinnen auf die Auseinandersetzung mit queersensiblen pädagogischen Ansätzen in der Praxis hinweisen: „Insgesamt sind queersensible Ansätze unerlässlich, um die Vielfalt von Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen anzuerkennen und zu fördern“, zitierte sie aus der Arbeit von Charlotte Geltat und Nele Riemann. Dabei gehe es vor allem um die pädagogischen Fachkräfte, so die Laudatorin. Reflektiertes Handeln und das Nutzen von queerpädagogischen Ansätzen sei der Schlüssel, um Kindern und Jugendlichen das vorzuleben, was sie brauchen, um Vielfalt zu stärken und das Gefühl zu vermitteln, dass ALLE wertvoll sind. Mit ihrer Arbeit hätten die Autorinnen ein Zeichen gesetzt. Dafür und für die sensibel und herausragend zusammengetragenen Erkenntnisse gebühre ihnen ein ganz besonderer Dank. Die Laudatio wurde von der Zweitbetreuerin Prof.in Dr. Anne Wihstutz verlesen.
Erstmals wurden im Rahmen von ehb.forscht auch Preise für die besten Masterarbeiten im Bereich Soziale Arbeit vergeben, die von der Dietmar Freier Stiftung ausgelobt wurden. Dabei wurde Melanie Luisa Perleth aus dem Masterstudiengang Beratung in der Sozialen Arbeit für ihre Forschungsarbeit „Kooperation der Opfer- und Täterberatung bei häuslicher Partnerschaftsgewalt – Professionelles Arbeiten zum Schutz der betroffenen Frauen“ prämiert. Die beiden zweiten Preise der Dietmar Freier Auslobung gingen an Janna Hörsch, ebenfalls Beratung in der Sozialen Arbeit, und an Jakob Franken aus dem Studiengang Leitung – Bildung – Diversität.
In seiner Eröffnungsrede zur Veranstaltung in der Campus-Kirche "Zur Heimat" hob der Rektor der EHB, Professor Dr. Sebastian Schröer-Werner, das Engagement der Dietmar Freier Stiftung für die EHB hervor: „Die Dietmar Freier Stiftung engagiert sich schon seit langem für die Unterstützung von Studierenden. Die Einführung dieses Preises für Masterarbeiten ist ein bedeutender Schritt, den wir der großzügigen Unterstützung der Stiftung zu verdanken haben. Wir sind sehr dankbar für diese Partnerschaft.“
Danach gab Schröer-Werner einen Einblick in die Entwicklungsgeschichte der EHB von den Anfängen als Bildungseinrichtung im Jahr 1904 bis zur staatlich anerkannten Hochschule. Dabei verwies er auf die Pionierarbeit der Gründerin und Namensträgerin des gleichnamigen Preises, Gräfin Bertha von der Schulenburg, die als eine der ersten in Deutschland eine professionelle Ausbildung im Bereich Soziales und Gesundheit institutionalisierte. Schröer-Werner hob auch die besondere Bedeutung der Forschung für eine Hochschule für Angewandte Wissenschaften hervor. Mit den Preisen wolle man Studierende motivieren, Themen zu beforschen, zu hinterfragen, zu durchdenken und ihnen durch ehb.forscht die Möglichkeit geben, ihre Ergebnisse fachöffentlich zu präsentieren.
Vorständin Bärbel Freier sprach im Anschluss an die Master-Preisverleihung über das Lebenswerk ihres Mannes Dietmar Freier und zeigte dessen beruflichen Werdegang und seine Bildungshistorie vom Lehrberuf des Maurers als Quereinsteiger ins Studium der Sozialwissenschaften bis hin zum Amt des leitenden Berliner Sozialrat für Soziales, das er viele Jahre bekleidete, auf. Dietmar Freier wollte mit der Stiftung, die er leider nicht mehr selbst aufbauen konnte, vor allem junge Menschen bei einem Studium auf dem zweiten Bildungsweg unterstützen. Er war immer auch ein Praktiker und sein Leitthema „Die Theorie in die Praxis umzusetzen“ verbindet ihn auch auf diese Weise mit der EHB.
Weiterhin wurde im Rahmen von ehb.forscht auch der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für herausragende und besonders engagierte internationale Studierende verliehen. Dieser Preis, der bereits zum dritten Mal vergeben wurde, würdigt das Engagement und die exzellenten Leistungen von internationalen Studierenden an der EHB. Ausgezeichnet wurde Jody Ayimdji aus Kamerun, die an der EHB im Master Leitung - Bildung - Diversität studiert, und die aktuell ehrenamtlich einen Verein zur Unterstützung von Straßenkindern in ihrem Heimatland aufbaut.
Die Veranstaltung "ehb.forscht" an der Evangelischen Hochschule Berlin war ein voller Erfolg und bot einen Einblick in die hervorragenden Forschungsarbeiten und die bedeutende Zusammenarbeit mit Partnern wie der Dietmar Freier Stiftung und dem DAAD. Die Hochschule möchte damit exzellente Bildung und Forschung fördern und junge Talente auf ihrem Bildungsweg unterstützen.
Die Preisträger:innen:
Gräfin von der Schulenburg-Preis (Bachelor):
Charlotte Geltat und Nele Riemann, Kindheitspädagogik. Thema: „Identitätsentwicklung von queeren Personen – zwischen limitierten Ressourcen und Anderssein, Gender- und queersensible Ansätze im frühkindlichen Kontext (0-12 Jahre)"
Dietmar Freier Auslobung (Master):
1. Preis:
Melanie Luise Perleth, Beratung in der Sozialen Arbeit. Thema: „Kooperation der Opfer- und Täterberatung bei häuslicher Partnerschaftsgewalt – Professionelles Arbeiten zum Schutz der betroffenen Frauen“.
2. Preise:
Janna Hörsch, Beratung in der Sozialen Arbeit. Thema: „Konsumkompetenz praxisbezogen weiterdenken! Eine qualitative Untersuchung der Bedeutung von Konsumkompetenz aus Perspektive von Konsument:innen illegalisierter Substanzen“.
Jakob Franken, Leitung – Bildung – Diversität. Thema „Anforderungen an den Kinderschutz bei der Beförderung von Kindern mit Behinderung durch den Fahrdienst“.
DAAD-Preis:
Jody Ayimdji, Master Leitung - Bildung - Diversität
Prof. Dr. Anne Wihstutz, anne.wihstutz@eh-berlin.de
Jana Duttmann, jana.duttmann@eh-berlin.de
(Studiengang Kindheitspädagogik)
Prof. Dr. Viktiria Bergschmidt; viktoria.bergschmitd@eh-berlin.de
(Studiengang Soziale Arbeit / Beratung in der Sozialen Arbeit)
Gruppenfoto mit allen Nominierten und EHB-Rektor (hinten, 4. v. li.) bei ehb.forscht am 7. November ...
EHB
Die Preisträger:innen der Dietmar Freier Auslobung
EHB
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Business and commerce, Journalists, Scientists and scholars, Students, Teachers and pupils, all interested persons
Law, Nutrition / healthcare / nursing, Religion, Social studies, Teaching / education
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