idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/15/2023 10:41

Innovative Zellmodelle können Krebsimmuntherapie sicherer machen

Johannes Faber Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Freiburg

    Eine aktuelle Studie des Universitätsklinikums Freiburg zeigt vielversprechende Ansätze zur Reduzierung von Nebenwirkungen bei der CAR-T-Zelltherapie, speziell dem Zytokin-Freisetzungssyndrom (CRS). Das CRS kann sich in leichten Fällen als grippeähnliche Symptome wie Fieber, Übelkeit oder Schüttelfrost äußern. In schweren Fällen kann es jedoch lebensbedrohliche Reaktionen zur Folge haben. Die Forschung, veröffentlicht am 6. November 2023 in der Zeitschrift Cells, hebt die Bedeutung dieser Entdeckungen für Patient*innen mit Blutkrebs hervor, bei denen bisherige Behandlungsmethoden mit signifikanten Nebenwirkungen verbunden waren.

    „Diese neuen Modelle bieten uns eine einzigartige Möglichkeit, die Mechanismen des CRS besser zu verstehen und gezielt anzugehen, ohne die Wirksamkeit der CAR-T-Zellen zu beeinträchtigen“, erklärt Studienleiter Prof. Dr. Toni Cathomen, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin und Gentherapie am Universitätsklinikum Freiburg und Mitglied der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg.

    Innovative Forschungsmethoden für sicherere Behandlungen

    In dieser Studie des Instituts für Transfusionsmedizin und Gentherapie und des Centrums für Chronische Immundefizienz (CCI) am Universitätsklinikum Freiburg entwickelten die Forschenden zwei vereinfachte Labormodelle, um zu verstehen, wie bei der Krebsimmuntherapie mit CAR-T-Zellen eine gefährliche Überreaktion des Immunsystems, das sogenannte Zytokin-Freisetzungssyndrom (CRS), entsteht. Diese Modelle ahmen die Reaktionen von drei Zelltypen nach: Krebszellen, CAR-T-Zellen und bestimmte Immunzellen des Körpers, die Monozyten genannt werden. Wenn die CAR-T-Zellen auf Krebszellen treffen, regen sie die Monozyten dazu an, einen Entzündungsstoff (IL-6) zu produzieren, der für die Auslösung des CRS wichtig ist. „Wir konnten zeigen, dass bestimmte Eingriffe, wie das Blockieren spezifischer Moleküle oder das Ändern ihrer Gene mit der CRISPR-Genschere, die Produktion dieses Entzündungsstoffs verringern. Dies bietet neue Möglichkeiten, die Nebenwirkungen von CAR-T-Zelltherapien zu reduzieren“, sagt Studienleiter Cathomen.

    Ein wesentlicher Vorteil der neuen zellbasierten Modelle gegenüber bisherigen Ansätzen ist ihre Einfachheit und Effizienz. Während frühere Modelle, wie etwa Tiermodelle, arbeitsintensiv und nur bedingt geeignet für Screening-Verfahren waren, ermöglichen die neuen In-vitro-Modelle eine schnellere und genauere Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen CAR-T-Zellen und Monozyten. „Diese Modelle erlauben es, präzise zu beobachten, wie genetische Veränderungen in den CAR-T-Zellen das Zytokin-Freisetzungssyndrom beeinflussen, ohne aufwendige Tierversuche durchführen zu müssen“, sagt Cathomen.


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Toni Cathomen
    Direktor
    Institut für Transfusions- und Gentherapie
    Universitätsklinikum Freiburg
    Telefon: 0761 270-34801
    toni.cathomen@uniklinik-freiburg.de


    Original publication:

    Originaltitel der Publikation: Cell-Based Models of 'Cytokine Release Syndrome' Endorse CD40L and Granulocyte-Macrophage Colony-Stimulating Factor Knockout in Chimeric Antigen Receptor T Cells as Mitigation Strategy
    DOI: 10.3390/cells12212581
    Link zur Studie: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37947658/


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Biology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Research results, Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).