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11/27/2023 14:09

Kieler Metaorganismus-Sonderforschungsbereich erfolgreich verlängert

Eva Sittig Presse, Kommunikation und Marketing
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

    Deutsche Forschungsgemeinschaft finanziert SFB 1182 „Entstehen und Funktionieren von Metaorganismen“ an der CAU in dritter Förderphase bis 2027 weiter

    Vergangene Woche gab die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bekannt, dass sie den Sonderforschungsbereich (SFB) 1182 „Entstehen und Funktionieren von Metaorganismen“ an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) in einer dritten Förderphase für weitere vier Jahre unterstützt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des SFB 1182 erhalten insgesamt 13,4 Millionen Euro und können damit ihr Forschungsprogramm im maximal möglichen, 12-jährigen Förderzeitraum für Sonderforschungsbereiche zu einem erfolgreichen Abschluss führen. Die Forschenden von CAU und ihren Partnerinstitutionen wollen in der abschließenden Förderphase ihre in den vergangenen Jahren zum Zusammenspiel von symbiotischen Mikroorganismen mit ihren vielzelligen Wirtslebewesen zusammengetragenen Erkenntnisse nutzen, um zu einem neuen, integrierten Verständnis der Biologie zu gelangen und dieses in innovative Ansätze zum Wohle der menschlichen Gesundheit zu übertragen. Die DFG bestätigt damit einmal mehr den Stellenwert dieses erfolgreichen interdisziplinären Forschungsverbundes an der CAU und die besondere Bedeutung der Metaorganismusforschung für die weitere Entwicklung der Spitzenforschung an der Landesuniversität.

    „Im Namen des gesamten Präsidiums gratuliere ich allen am SFB 1182 Beteiligten zu diesem beeindruckenden und verdienten Erfolg. Die erneute Unterstützung durch die DFG verdeutlicht, dass die CAU auf diesem für die modernen Lebenswissenschaften und die Medizin zentralen Forschungsgebiet besonders stark aufgestellt ist und einen bedeutenden Beitrag zur wissenschaftlichen Exzellenz des Standorts Kiel liefert“, betont der CAU-Vizepräsident für Forschung, Professor Eckhard Quandt.

    Interdisziplinäres Forschungsprogramm fortführen

    Die Forschenden des SFB 1182 konnten die DFG mit ihrem sehr interdisziplinär ausgerichteten Forschungskonzept und ihrer nachgewiesenen wissenschaftlichen Exzellenz überzeugen. Neben einer sehr positiv verlaufenen vor Ort-Begutachtung im vergangenen Sommer gaben insbesondere die hervorragenden wissenschaftlichen Ergebnisse der vergangenen vier Jahre den Ausschlag. In rund 50 hochrangigen Publikationen hat der SFB 1182 die Metaorganismusforschung international führend geprägt. Auch die umfangreichen Bemühungen des Sonderforschungsbereichs zu Querschnittsthemen wie der Nachwuchsförderung und Gleichstellung und das besondere Engagement um einen Dialog mit der Öffentlichkeit in verschiedenen Public Outreach-Projekten flossen in die sehr gute Bewertung ein.

    „Unser weiteres Programm zielt nun darauf ab, die an verschiedenen Modellorganismen gewonnenen Forschungsergebnisse der vergangenen Jahre auf eine neue Stufe zu stellen und daraus allgemeingültige Prinzipien zur Interaktion zwischen Tier oder Pflanze und den jeweils assoziierten Mikroorganismen abzuleiten“, erklärt Professor Hinrich Schulenburg, der als designierter Sprecher den SFB 1182 ab dem kommenden Jahr leiten wird. Diese universellen Prinzipien der Wirts-Mikroben-Beziehungen sollen künftig dabei helfen, mehr über Ursachen und Therapieoptionen bei Krankheitsbildern zu erfahren, die auf einer Störung des Mikrobioms, also der symbiotischen Mikrobengemeinschaft des Körpers, beruhen.

    Um dies zu erreichen, arbeiten die Forschenden des SFB 1182 künftig daran, Methoden zur vorhersehbaren Manipulation des Mikrobioms zu entwickeln. „Dazu untersuchen wir weiter verschiedene Wirtsmodelle, um unser Verständnis der Zusammensetzung und Funktion des Metaorganismus zu vertiefen. So wollen wir künftig verstehen, welche Faktoren die Evolution und Zusammensetzung des Mikrobioms bestimmen und welche Moleküle die Interaktion von Mikroorganismen und ihren Wirten beeinflussen“, blickt Professorin Tal Dagan voraus, die künftig als Vize-Sprecherin des SFB 1182 agieren wird. So wollen die Forschenden insgesamt die Entwicklung des Mikrobioms unter verschiedenen Umweltbedingungen verstehen, um darauf aufbauend Ansätze zum Beispiel für therapeutische Eingriffe in dessen Zusammensetzung zu entwickeln.

    Internationales Zentrum der Metaorganismusforschung an der CAU dauerhaft sichern

    Der 2016 gegründete SFB 1182 geht erneut mit rund 80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus sechs überwiegend norddeutschen Institutionen in die nächste Förderphase, die in insgesamt 16 interdisziplinären Forschungsprojekten zusammenarbeiten werden. Dazu zählen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem von den CAU-Instituten für Zoologie, Klinische Molekularbiologie, Allgemeine Mikrobiologie, Experimentelle Medizin und Botanik, ebenso wie Forschende vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, vom Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, dem Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und der Mathematik und der Muthesius Kunsthochschule.

    Gemeinsam bilden sie ein in Norddeutschland einzigartiges wissenschaftliches Netzwerk in der Metaorganismusforschung, das sie auch über die Laufzeit des Sonderforschungsbereichs hinaus in Zukunft bewahren wollen. „Wir sind für die weitere Unterstützung der DFG sehr dankbar und verstehen sie als Bestätigung dafür, dass wir mit unserer Arbeit der vergangenen Jahre zur Weiterentwicklung der Metaorganismusforschung auf internationalem Niveau beigetragen haben. Unser Ziel für die Zukunft ist es, die CAU als Zentrum und Knotenpunkt der Spitzenforschung auf dem Gebiet dauerhaft zu festigen und auf diesem zentralen Forschungsfeld international konkurrenzfähig zu bleiben“, betont Professor Thomas Bosch, der den Sonderforschungsbereich in den ersten beiden Förderphasen erfolgreich geleitet hat.

    Über den SFB 1182:
    Der Sonderforschungsbereich „Entstehen und Funktionieren von Metaorganismen“ ist ein interdisziplinäres Netzwerk unter Beteiligung von rund 80 Forschenden, das die Interaktionen spezifischer Mikrobengemeinschaften mit vielzelligen Wirtslebewesen untersucht. Es wird von der Deutschen Forschungsgmeinschaft (DFG) unterstützt und beschäftigt sich mit der Frage, wie Pflanzen und Tiere einschließlich des Menschen gemeinsam mit hoch spezifischen Gemeinschaften von Mikroben funktionale Einheiten (Metaorganismen) bilden. Ziel des SFB 1182 ist es, zu verstehen, warum und wie mikrobielle Gemeinschaften diese langfristigen Verbindungen mit ihren Wirtsorganismen eingehen und welche funktionellen Konsequenzen diese Wechselwirkungen haben. Im SFB 1182 sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus fünf Fakultäten der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, dem Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie Plön, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, dem Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und der Mathematik und der Muthesius Kunsthochschule zusammengeschlossen.

    Fotos stehen zum Download bereit:

    https://www.uni-kiel.de/de/pressemitteilungen/2023/294-sfb1182-phase3-group.jpg
    Bildunterschrift: Der SFB 1182 an der CAU geht mit rund 80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus sechs Institutionen und insgesamt 16 Forschungsprojekten in die dritte Förderphase.
    © Christian Urban, Uni Kiel

    https://www.uni-kiel.de/de/pressemitteilungen/2023/294-sfb1182-phase3-hs-td.jpg
    Bildunterschrift: Professor Hinrich Schulenburg und Professorin Tal Dagan, designierter Sprecher und designierte Vize-Sprecherin, werden den SFB 1182 ab dem kommenden Jahr leiten.
    © Gunnar Dethlefsen/EvoLUNG

    https://www.uni-kiel.de/de/pressemitteilungen/2019/367-sfb1182-phase2-modelorgan...
    Bildunterschrift: Anhand verschiedener Wirtsmodelle wollen die SFB 1182-Forschenden künftig verstehen, welche Faktoren die Evolution und Zusammensetzung des Mikrobioms bestimmen und welche Moleküle die Interaktion von Mikroorganismen und ihren Wirten beeinflussen.
    © Science Communication Lab

    https://www.uni-kiel.de/de/pressemitteilungen/News/bosch-buchvero__ffentlichnug-...
    Bildunterschrift: Professor Thomas Bosch leitete den Metaorganismus-Sonderforschungsbereich erfolgreich in den ersten beiden Förderphasen.
    © Christian Urban, Uni Kiel

    Weitere Informationen:

    SFB 1182 „Entstehen und Funktionieren von Metaorganismen”, CAU:
    https://www.metaorganism-research.com

    Pressemitteilung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG):
    https://www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2023/pressemitteilung_nr_50...


    Contact for scientific information:

    Prof. Thomas Bosch
    Sprecher SFB 1182
    „Entstehen und Funktionieren von Metaorganismen“, CAU
    Tel.: 0431-880-4170
    E-Mail: tbosch@zoologie.uni-kiel.de

    Prof. Hinrich Schulenburg
    des. Sprecher SFB 1182
    „Entstehen und Funktionieren von Metaorganismen“, CAU
    Tel.: 0431-880-4141

    E-Mail: hschulenburg@zoologie.uni-kiel.de

    Prof. Tal Dagan
    des. Vize-Sprecherin SFB 1182
    „Entstehen und Funktionieren von Metaorganismen“, CAU
    Tel.: 0431 880-5712
    E-Mail: tdagan@ifam.uni-kiel.de


    More information:

    https://www.metaorganism-research.com
    https://www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2023/pressemitteilung_nr_50...


    Images

    Der SFB 1182 an der CAU geht mit rund 80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus sechs Institutionen und insgesamt 16 Forschungsprojekten in die dritte Förderphase.
    Der SFB 1182 an der CAU geht mit rund 80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus sechs Institu ...
    © Christian Urban, Kiel Uni
    © Christian Urban, Uni Kiel


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Biology, Medicine
    transregional, national
    Research projects, Science policy
    German


     

    Der SFB 1182 an der CAU geht mit rund 80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus sechs Institutionen und insgesamt 16 Forschungsprojekten in die dritte Förderphase.


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