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12/04/2023 17:13

Bundeskanzler Scholz und Ministerin Schüle auf dem Telegrafenberg

Josef Zens Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Helmholtz-Zentrum Potsdam - Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ

    In seiner Eigenschaft als Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises "Potsdam – Potsdam-Mittelmark II – Teltow-Fläming II" informierte sich Olaf Scholz zusammen mit Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle beim Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ, beim Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung PIK und bei der GFZ-Ausgründung DiGOS zu Geothermie, Wasserstoffspeicherung und weiteren Themen der Energiewende sowie zur Satellitenbeobachtung per Laser.

    Am Montag, 4.12.2023, haben Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Funktion als Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises "Potsdam – Potsdam-Mittelmark II – Teltow-Fläming II" und Brandenburgs Forschungsministerin Dr. Manja Schüle das Deutsche GeoForschungsZentrum GFZ und das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung PIK sowie die GFZ-Ausgründung DiGOS auf dem Telegrafenberg besucht. Im Mittelpunkt des intensiven Austauschs standen Themen der Energiewende.

    In einem gemeinsamen Gespräch mit der Wissenschaftlichen Vorständin Prof. Susanne Buiter und den Geoenergie-Expert:innen des GFZ, Prof. Ingo Sass und Dr. Cornelia Schmidt-Hattenberger, diskutierten MdB Olaf Scholz und Ministerin Manja Schüle die Themen Geothermie und Wasserstoffspeicherung im Untergrund. Von Seiten des PIK sprach die Administrative Direktorin Dr. Bettina Hörstrup, und Prof. Gunnar Luderer berichtete und diskutierte über aktuelle Erkenntnisse zur Transformation hin zu einem klimaneutralen Energiesystem. Anschließend führte DiGOS-Geschäftsführer André Kloth die Gäste hoch über die Dächer des Telegrafenbergs zur Besichtigung einer Laser-Ranging-Station für Satelliten.

    Bundeskanzler Olaf Scholz zeigte sich beeindruckt von dem Besuch der Forschungseinrichtungen auf dem Telegrafenberg:

    „Ich habe nicht nur beeindruckende Wissenschaft kennengelernt, sondern auch viel gelernt. Ich bekam auch Antworten auf viele Fragen, die mich schon lange umtreiben. Wir haben uns vorgenommen, bis 2045 klimaneutral zu wirtschaften und dabei ein ökonomisch erfolgreiches Land zu bleiben, das seine Technologien auch weltweit vertreibt. Dafür spielen die Technologien, von denen ich heute ein paar zusätzliche Aspekte kennengelernt habe, eine große Rolle: Zum einen die Geothermie, wo es sehr große Potenziale in Deutschland gibt, um einen Teil der Wärmeversorgung gut zu gewährleisten. Da liegt viel Forschung dahinter, die für uns nützlich und wichtig ist. Das gleiche gilt auch für die Frage der Wasserstoffversorgung. Damit das möglich ist, haben wir die Gesetze auf den Weg gebracht, damit milliardenschwer in Deutschland privatwirtschaftlich in ein Wasserstoffnetz investiert werden kann. Zu dem System, das dafür nötig ist, gehört auch die Möglichkeit, Wasserstoff zu speichern. Auch dazu habe ich hier viele zusätzliche Erkenntnisse gewonnen. Sie werden für das, was wir ganz konkret in der Politik machen, sehr hilfreich sein.“

    Auch Brandenburgs Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle zeigte sich nach dem Besuch beeindruckt:

    „Brandenburg ist mit seinen Wissenschaftseinrichtungen im Bereich Nachhaltigkeit, Bioökonomie, Ressourcenschonung, Energiealternativen und Klimawandel spitze. Und das ist gut so. Denn damit Deutschland 2045 klimaneutral ist, müssen wir fast komplett auf fossile Energie verzichten. Für den Weg dorthin brauchen wir kluge und innovative Wissenschaftlerinnen und Forscher mit Leidenschaft und Exzellenz – wie auf dem Telegrafenberg in Potsdam. Sowohl das GFZ als auch das PIK forschen an Szenarien, Technologien und Strategien für die Energiewende – und das Überleben der Erde. Und die GFZ-Ausgründung DiGOS Potsdam GmbH strebt mit ihren Innovationen ins Weltall: Sie entwickelt Laser-Bodenstationen, mit denen man die Flugbahn von Weltraumschrott berechnen und so den Zusammenprall mit Satelliten vermeiden kann – ein europaweites Alleinstellungsmerkmal. Drei Einrichtungen – drei Zukunftsinstitutionen.“

    Die Wissenschaftliche Vorständin des GFZ, Prof. Susanne Buiter, sagte:

    „Egal ob für die Nutzung der Erdwärme oder zur Speicherung von Wasserstoff in industriell relevanten Mengen: Wir brauchen den geologischen Untergrund für die Energiewende. Sowohl in der Forschung als auch bei der Umsetzung von Projekten im Pilot- und industriellen Maßstab stehen jetzt entscheidende Schritte an. Daher freuen wir uns sehr über das große Interesse von Bundeskanzler Olaf Scholz und Ministerin Manja Schüle an diesen wichtigen Themen und über den fundierten und konstruktiven Austausch.“

    Hintergrund

    Energiewendethemen am GFZ (Einführung durch die Wissenschaftliche Vorständin Prof. Susanne Buiter)

    Geothermie (Ansprechperson: Prof. Ingo Sass, Leiter Sektion 4.8 Geoenergie, GFZ)

    Die Wärmewende kann mit Geothermie gelingen: Geothermie, die Nutzung von Erdwärme, ist regenerativ, CO2-arm und grundlastfähig, also nicht von der Witterung abhängig und immer (24/7) verfügbar. Als heimische Ressource reduziert sie die Abhängigkeit von Energieimporten. Das GFZ liefert mit seiner Forschung entscheidende Beiträge zur Optimierung und Effizienzsteigerung sowie zur Weiterentwicklung der Technologie und Verbesserung der Untergrundkenntnis.

    Wasserstoffspeicherung im Untergrund (Ansprechperson: Dr. Cornelia Schmidt-Hattenberger, Arbeitsgruppenleiterin in Sektion 4.8 Geoenergie, GFZ)

    Wasserstoff soll als Energieträger in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Um Wasserstoff in der für industrielle Wertschöpfungsketten erforderlichen Größenordnung speichern zu können, ist die geologische Speicherung im Untergrund unerlässlich. Das GFZ plant hierzu ein Demonstratorprojekt in Brandenburg, um die Auswirkungen auf den Untergrund sowie die optimale Anbindung an die Energiewirtschaft, die Grundstoffindustrie sowie an potenzielle H2-Nutzer im Mobilitätssektor zu erforschen.

    Energiewendethemen des PIK (Einführung durch die Administrative Direktorin Dr. Bettina Hörstrup)

    Die Transformation zu einem klimaneutralen Energiesystem (Ansprechperson: Prof. Gunnar Luderer, Leitung Arbeitsgruppe Energiesysteme, PIK)

    Deutschland muss bis 2045 fast vollständig aus der Nutzung fossiler Energie aussteigen. Gleichzeitig bietet die rasante Innovation bei klimafreundlichen Technologien auch große Chancen für Deutschland. Prof. Gunnar Luderer hat auf Basis von Erkenntnissen aus dem BMBF-geförderten Ariadne-Projekt ausgeführt, welche Auswirkungen Transformation und Innovation auf das Energiesystem haben, welche Fortschritte sich jetzt schon zeigen und wo noch besonders großer Handlungsbedarf besteht.

    Besichtigungstour DiGOS (Ansprechperson: André Kloth, Geschäftsführer DiGOS)

    Das Unternehmen DiGOS ist eine Ausgründung des GFZ und weltweit führend bei der Entwicklung von Satelliten-Laser-Ranging-Stationen (SLR). SLR steht dabei für die hochgenaue Messung der Entfernung zwischen einer Bodenstation und einem Satelliten mittels Laserpulsen. Weiteres Anwendungsfeld der DiGOS-Technologie ist die hoch-präzise Bahnbestimmung von gefährlichem Weltraumschrott für Kollisionsvermeidung mit Satelliten. All das ist auch wichtig für die Umwelt- und Klimasatellitenmissionen des GFZ. DiGOS hat schlüsselfertige SLR-Stationen bereits an die Europäsische Weltraumagentur ESA sowie an die japanischen Weltraumagentur JAXA geliefert und entwickelt derzeit eine SLR-Station für das europäische Satelliten-Navigationssystem Galileo.


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    Besichtigung einer Satelliten-Laser-Ranging-Station (SLR, im Hintergrund) über den Dächern des Telegrafenbergs. Von links: Bettina Hörstrup, Manja Schüle, Olaf Scholz, André Kloth und Susanne Buiter.
    Besichtigung einer Satelliten-Laser-Ranging-Station (SLR, im Hintergrund) über den Dächern des Teleg ...
    Reinhardt & Sommer
    Reinhardt & Sommer/GFZ

    Diskussion zum Thema Geothermie zwischen Olaf Scholz (r.), Ingo Sass, GFZ (l.) und GFZ-Vorständin Susanne Buiter (M. r.) in der Historischen Bibliothek auf dem Telegrafenberg.
    Diskussion zum Thema Geothermie zwischen Olaf Scholz (r.), Ingo Sass, GFZ (l.) und GFZ-Vorständin Su ...
    Reinhardt & Sommer
    Reinhardt & Sommer/GFZ


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Environment / ecology, Geosciences, Oceanology / climate, Physics / astronomy, Social studies
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications, Press events
    German


     

    Besichtigung einer Satelliten-Laser-Ranging-Station (SLR, im Hintergrund) über den Dächern des Telegrafenbergs. Von links: Bettina Hörstrup, Manja Schüle, Olaf Scholz, André Kloth und Susanne Buiter.


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    Diskussion zum Thema Geothermie zwischen Olaf Scholz (r.), Ingo Sass, GFZ (l.) und GFZ-Vorständin Susanne Buiter (M. r.) in der Historischen Bibliothek auf dem Telegrafenberg.


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