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12/21/2023 11:27

Erstes Projekt bundesweit: 850.000Euro für geschlechtersensible Forschung an der Uni Bayreuth

Anja-Maria Meister Pressestelle
Universität Bayreuth

    Neues BMBF-Projekt „GO Forschung“ will geschlechtersensible Forschung in allen Fachbereichen verankern und sensibilisiert an der Universität Bayreuth in Bezug auf Genderaspekte in der Wissenschaft.

    Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert im Rahmen seiner Ausschreibung „Geschlechteraspekte im Blick“ mit „GO Forschung“ ein Projekt an der Universität Bayreuth, das sich speziell den Genderaspekten in der Forschung widmet. „Exzellente Forschung richtet sich nach dem Bedarf aller Menschen und hat im Blick, dass die Ergebnisse unterschiedliche Konsequenzen für die unterschiedlichen Geschlechter haben können“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible. „Daran orientiert sich die Universität Bayreuth mit ihrem neuen Projekt ‚GO Forschung‘, das für fünf Jahre vom BMBF gefördert wird.“

    Drastisch sind die Beispiele in der Medizin: Ein Herzinfarkt bahnt sich bei Frauen anders an als bei Männern, auch die Therapie muss anders verlaufen. Doch lange wurden nur die „männlichen“ Symptome erfragt und Heilungsmethoden angewandt, weil die Forschung zu dem Thema vor allem auf männlichen Daten fußte. Ein anderes Beispiel: Wenn Künstliche Intelligenz nur mit Daten von Männern gefüttert wird, wird sie bei der Personalauswahl oder der Entscheidung über eine Investition immer männliche Bewerber oder männlich geleitete Unternehmen bevorzugen. Ein weiteres Beispiel: Städte und Infrastrukturen können sicherer und mobilitätsausgewogener werden, wenn sich die Planungen an den Lebensverhältnissen aller Menschen orientieren. Dazu muss die den Planungen zugrundeliegende Wissenschaft die Mobilitätsbedürfnisse aller Geschlechter und soziodemografischer Gruppen erforschen. Universitätspräsident Leible fasst daher zusammen: „Unsere Forschung an der Universität Bayreuth soll die großen Fragen der Gesellschaft beantworten. Sie muss deshalb unabhängig von Geschlecht, Alter oder anderen Merkmalen aufgestellt sein.“

    Der Förderung durch das BMBF ging eine Erhebung auf dem Campus voraus. Das Ergebnis: An der Universität Bayreuth integrieren bereits einige Wissenschaftler*innen Geschlechterdimensionen in ihre Forschung, insbesondere aus dem Forschungsnetzwerk „Gender, Queer, Intersectionality und Diversity Studies“ (GeQuInDi). Jedoch sind die notwendigen Strukturen und Prozesse zur Verankerung von Genderaspekten in allen Bereichen noch nicht systematisch aufgebaut. Dazu kommt, dass nicht bei allen Forschungsprojekten geschlechterrelevante Fragestellungen sofort ersichtlich sind.

    „Das Projekt hat das Ziel, die Berücksichtigung von Geschlechteraspekten in der Forschung in allen Bereichen der Universität Bayreuth als Qualitätsmerkmal und Querschnittsthema zu installieren und die Relevanzprüfung als Standard exzellenter Forschung zu konsolidieren“, sagt die Projektleiterin Miriam Bauch, Leiterin der Servicestelle Chancengleichheit an der Uni Bayreuth.

    Das GO Forschungs-Konzept beinhaltet Maßnahmen, die sich an Studierende und Early Career Researcher richten, weil sie die Forschung in den kommenden Jahren und Jahrzehnten gestalten und Innovationen hervorbringen werden. Geplant sind ein Theorieseminar, Werkstattgespräche, ein Preis, die Ausschreibung eines Budgets für Forschungsprojekte und ein Zertifikat an der WiN-Academy.

    Die Universitätsfrauenbeauftragte Prof. Dr. Heike Feldhaar kündigt an: „Wir werden mit ‚GO Forschung‘ und der systematischen Berücksichtigung von Geschlechteraspekten in der Forschung die Universität Bayreuth weiter exzellent ausrichten und im internationalen Wettbewerb stärken.“ Im Januar 2024 beginnt die Umsetzung.


    Contact for scientific information:

    Miriam Bauch
    Leiterin der Servicestelle Chancengleichheit an der UBT
    Projektleiterin ‚GO Forschung‘
    E-Mail: miriam.bauch@uni-bayreuth.de
    Homepage: www.chancengleichheit.uni-bayreuth.de


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    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
    Social studies
    transregional, national
    Research projects
    German


     

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