idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
01/17/2024 11:00

Grüne Woche: Wie die Landwende gelingen kann

Mandy Schoßig Öffentlichkeit und Kommunikation
Öko-Institut e. V. - Institut für angewandte Ökologie

    Wie stellen wir die Landwirtschaft naturverträglich und klimaresilient auf? Wie ernähren wir uns, dass es unserer Gesundheit und dem Planeten bekommt? Wie bringen wir Waldschutz und nachhaltige Holznutzung in Einklang? Und wie nutzen wir die verfügbaren Flächen vor dem Hintergrund konkurrierender Ansprüche? Kurz: Wie gelingt die Landwende zum Schutz von Klima und Biodiversität?

    Diese und weitere Fragen beantwortet ein aktuelles Policy brief, welches das Öko-Institut anlässlich der Grünen Woche 2024 vorstellt. Es gibt Empfehlungen für die Handlungsfelder Flächenverbrauch, Landwirtschaft, Ernährung und Forstwirtschaft und deren nachhaltige Ausrichtung. Dazu können unter anderem politische Instrumente beitragen wie:

    • Flächensparen zum neuen Credo machen und Fläche als zentrale Ressource bei Planungsentscheidungen berücksichtigen;
    • eine vielfältige, kleinteiligere Landwirtschaft fördern und diese für Klima- und Biodiversitätsschutz direkt entlohnen;
    • eine Tierhaltung fördern, die stärker auf das Tierwohl achtet und auf geschlossene Nährstoffkreisläufe setzt,
    • Verbraucherinnen und Verbraucher motivieren, mehr pflanzliche, biologisch und regional erzeugte Nahrungsmittel zu konsumieren;
    • Klimaschutz in der Forstwirtschaft honorieren und private Investorinnen und Investoren für den Waldschutz gewinnen.

    „Land ist die Grundlage unseres Überlebens – hier bauen wir Nahrungsmittel an, ernten Holz zum Bauen und Heizen, entnehmen Wasser und erholen uns“, betont Anke Herold, Geschäftsführerin des Öko-Instituts, die wichtigen Funktionen von Böden, Wäldern, Äckern, Mooren und Gewässern. „Gleichzeitig wirken verschiedene Krisen direkt auf die Ökosysteme ein – Klimakrise und Biodiversitätsverlust bedrohen sie mit gravierenden Folgen. Und Praktiken in der Land- und Forstwirtschaft tragen gleichzeitig zu diesen Krisen bei. Land zu schützen und weitsichtig zu nutzen, ist deshalb dringend notwendig.“

    Landwirtschaft, Ernährung, Forstwirtschaft – integriertes, langfristiges Konzept nötig
    Die Landwirtschaft steckt in einer ökonomischen und ökologischen Krise. Es braucht einen grundlegenden Wandel des Agrarsystems, der ökologisches Handeln in ökonomischen Erfolg und soziale Anerkennung umsetzt. Diese Transformation muss einem Zielbild folgen, das aus dem Dialog mit allen Akteuren entsteht. Die Zukunftskommission Landwirtschaft hat ein solches Zielbild und zahlreiche Empfehlungen zur Umsetzung bereits im August 2021 vorgestellt. Die Politik muss nun endlich einen langfristigen und verlässlichen Finanzierungsrahmen für dieses Zielbild schaffen, der eine sichere Grundlage für die betriebliche Planung und Investitionen der Landwirte und Landwirtinnen bietet.

    „Das ist eine grundlegende gesellschaftliche Aufgabe, die nur mit mehr Dialog und nicht mit mehr Streit gelingen kann,“ so Herold. „Auch viele Bauern und Bäuerinnen wollen eine nachhaltige Landwirtschaft. Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich mehr Tierschutz und Umweltstandards und befürworten Maßnahmen wie eine Tierwohlabgabe, wie die gerade vorgestellten Empfehlungen des Bürgerrats Ernährung zeigen. Die aktuellen Proteste zeigen vor allem den Frust, dass die guten Ergebnisse des Dialogs vor einigen Jahren nicht, wie etwa bei der Kohlekommission, in konkretes Handeln umgesetzt wurde.“

    Policy brief „Landwende – Strategien und Lösungen für eine nachhaltige Landnutzung“ des Öko-Instituts (https://www.oeko.de//fileadmin/oekodoc/Policy-brief_Landwende_%C3%96ko-Institut....)

    Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet das Institut Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten.
    www.oeko.de | Podcast | blog.oeko.de | Twitter | Instagram | Onlinemagazin


    Contact for scientific information:

    Ansprechpartnerinnen am Öko-Institut
    Anke Herold
    Geschäftsführerin
    Öko-Institut e.V., Büro Berlin
    Telefon: +49 30 405085-386
    E-Mail: a.herold@oeko.de

    Mandy Schoßig
    Leiterin Öffentlichkeit & Kommunikation
    Öko-Institut e.V., Büro Berlin
    Telefon: +49 30 405085-334
    E-Mail: m.schossig@oeko.de


    Original publication:

    Policy brief „Landwende – Strategien und Lösungen für eine nachhaltige Landnutzung“ des Öko-Instituts (https://www.oeko.de//fileadmin/oekodoc/Policy-brief_Landwende_%C3%96ko-Institut....)


    Images

    Attachment
    attachment icon Pressemitteilung Policy brief Landwende Öko-Institut

    Criteria of this press release:
    Journalists, all interested persons
    Environment / ecology, Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).