Viele Wissenschaftler:innen, insbesondere Frauen, entscheiden sich gegen eine akademische Karriere aus der Sorge, diese sei mit der Gründung einer Familie und dem Großziehen von Kindern nicht vereinbar. Die deutsche Hochschullandschaft verliert deswegen jedes Jahr hochqualifizierte Fachkräfte (»leaky pipeline«). Diesem Phänomen will der Blog ParenThesis mit Informationen und individuellen Lösungsvorschlägen entgegentreten.
Eine Ursache derartiger Selektionseffekte ist, dass eine akademische Karriere oftmals als nicht oder nur wenig vereinbar mit Plänen der Familiengründung wahrgenommen wird. Bemühungen zur Reduktion dieser Wahrnehmung (wie etwa Beratungsangebote durch Gleichstellungsbeauftragte, familienfreundliche Hochschulen, Diversitätsmanagement, Kinderbetreuungsangebote, etc.) werden bereits von vielen Hochschulen angestoßen. Dennoch ist eine Vereinbarkeit von Familienverantwortung und wissenschaftlicher Karriere momentan noch mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Dies betrifft u.a. Stellenbefristungen, Mobilitätsanspruch, kaum echte Dual Career Möglichkeiten und die Verortung der Problemlösung auf den privaten Bereich anstelle einer grundsätzlichen Normverschiebung und Offenheit für Problemlösungen auf institutioneller Ebene.
ParenThesis ist ein Blog, in dem eine Gruppe von Wissenschaftler:innen aus der Psychologie jeweils einzeln auf häufige Fragen der Vereinbarkeit mit ihren ganz persönlichen Erfahrungen antworten. Das Team will anhand eigener Erfahrungen und individueller Karrierewege zeigen, dass eine wissenschaftliche Karriere mit Familie vereinbar sein kann und welche Herausforderungen sich dabei täglich stellen. Wie kann man einen Arbeitsalltag mit Kind gestalten? Wie sieht (in)effizientes Arbeiten mit Kindern im Home Office aus? Wie lässt sich ein Konferenzbesuch mit Kindern gestalten? Wann ist der beste Zeitpunkt ein Kind zu bekommen, wenn man in der Wissenschaft tätig ist? Die Erfahrungsberichte sind dabei so vielfältig wie die Personen, die sie geschrieben haben.
ParenThesis verfolgt drei Ziele. Der Blog beantwortet (1) konkrete Fragen zur Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Karriere und Familienleben (2) sammelt und dokumentiert unterschiedliche und individuelle Herangehensweisen und Lösungsmöglichkeiten und zeigt auf, dass pauschale Lösungen nach dem Schema »one fits all« bei Vereinbarkeitsfragen oft nicht zielführend sind und macht (3) die Problematik der Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Karriere und Familienverantwortung auch für Entscheidungsträger:innen noch stärker sichtbar. Initiatorin des Blogs ist Prof. Dr. Carina G. Giesen, Dekanin der Fakultät Gesundheit an der HMU Health and Medical University in Erfurt.
Link zu Webseite: https://parenthesis-blog.de/
Prof. Dr. Judith Iffland
040.361 226 49255 | judith.iffland@medicalschool-hamburg.de
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Psychology, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Transfer of Science or Research
German
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