idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
02/22/2024 14:00

Hilfe gegen Desinformation auf TikTok

Cornelia Reitz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Nationales Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE

    ATHENE-Forschungsteam der TU Darmstadt untersucht, wie Jugendliche bei der Erkennung von Falschinformationen auf Videoplattformen unterstützt werden können: Interview-Studie mit App-Test bestätigt Indikator-Ansatz

    Ein ATHENE-Forschungsteam der Technischen Universität Darmstadt hat erstmals untersucht, wie man Jugendliche auf der Kurzvideoplattform TikTok bei der Erkennung von Desinformation unterstützen kann. Ergebnis: Die Jugendlichen akzeptieren Warnhinweise besonders gut, wenn diese nachvollziehbar begründet werden. Anzeichen für Desinformation auf einer Videoplattform lassen sich zum Beispiel in Kommentaren oder bei den Urheber-Informationen finden, und auch emotionalisierende Musik, Mimik und Gestik können ein Hinweis auf Desinformation sein. Veröffentlicht werden die Erkenntnisse des Teams im Mai dieses Jahres auf der führenden Konferenz für Mensch-Maschine-Interaktionen, der ACM CHI Conference on Human Factors in Computing Systems.

    Die qualitative Studie ist aus mehreren Gründen besonders beachtenswert: Zum einen ist TikTok die international führende Kurzvideoplattform, und TikTok-Inhalte werden auch oft in anderen sozialen Medien geteilt. Zum anderen gelten Jugendliche als Schlüsselgruppe bei der Bewertung von Desinformation. Außerdem gilt der gezielte Hinweis auf Verdachtsmomente für Falschinformationen (Indikator-Ansatz) als besonders vielversprechend, um die Verbreitung von Desinformation wirksam zu reduzieren.

    Interviews und Praxistest mit der App
    Die Autor*innen führten Gespräche mit insgesamt 39 Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 16 Jahren, die durch eine Kooperation mit einer Darmstädter Schule und dem Haus der digitalen Medienbildung Darmstadt rekrutiert werden konnten: Im ersten Schritt befragten die Wissenschaftler*innen die Jugendlichen zu möglichen Indikatoren. Basierend auf den Aussagen der Jugendlichen entwickelte das Team einen App-Prototypen mit aktuellen Video-Inhalten und entsprechenden Warnhinweisen. Der Prototyp wurde anschließend mit den Jugendlichen getestet. Insgesamt sahen die Jugendlichen eine Unterstützung durch Warnhinweise als hilfreich an, solange diese auf aussagekräftigen Indikatoren beruhten. Dazu zählten für die Jugendlichen zum Beispiel Hinweise in den Kommentaren oder zu den Urhebern von Informationen. Teilweise vertrauten die Jugendlichen den Hinweisen des Algorithmus allerdings zu stark und unterschätzten die negativen Auswirkungen, die falsche Warnmeldungen haben können.

    Weitere Informationen zu der Studie und anderen Arbeiten der Forschergruppe finden sich im Internet unter https://peasec.de/2024/chi24-tiktok/ und https://peasec.de/2024/chi-2024/.

    Übe ATHENE
    Das Nationale Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE ist ein Forschungszentrum der Fraunhofer-Gesellschaft, in dem die Fraunhofer-Institute für Sichere Informationstechnologie (SIT) und für Graphische Datenverarbeitung (IGD), die Technische Universität Darmstadt, die Goethe-Universität Frankfurt und die Hochschule Darmstadt zusammenarbeiten. Mit mehr als 600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist ATHENE das größte Cybersicherheits-Forschungszentrum in Europa und die führende wissenschaftliche Forschungseinrichtung in Deutschland auf diesem Gebiet.
    Das Zentrum wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) und hat seinen Sitz in der Wissenschaftsstadt Darmstadt.
    Mehr über ATHENE unter https://www.athene-center.de.


    Contact for scientific information:

    Katrin Hartwig


    Images

    Beispiel für Fehlinformation (links) und Deep Fake/manipuliertes Video (rechts
    Beispiel für Fehlinformation (links) und Deep Fake/manipuliertes Video (rechts

    TU Darmstadt/PEASEC


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Information technology, Psychology, Teaching / education
    transregional, national
    Research results, Transfer of Science or Research
    German


     

    Beispiel für Fehlinformation (links) und Deep Fake/manipuliertes Video (rechts


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).