Unkalkulierbare Herausforderungen und neue Technologien wie Künstliche Intelligenz zwingen Hochschulen in Deutschland zur permanenten Weiterentwicklung. Diese muss jedoch nicht immer von der Hochschulleitung ausgehen. Fakultäten und Fachbereiche können in diesem Prozess eine entscheidende Rolle spielen. Im aktuellen DUZ Spotlight Themendossier zeigen Jannica Budde und Tina Basner vom CHE internationale Beispiele von erfolgreichen Strategieprozess auf Fakultätsebene.
„Nur die wenigsten Fakultäten und Fachbereiche an deutschen Hochschulen scheinen sich derzeit strategisch mit dem eigenen Profil auseinanderzusetzen“ lautet die Einschätzung von Jannica Budde, Senior Projektmanagerin für das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) beim CHE Centrum für Hochschulentwicklung.
Dass strategische Weiterentwicklung auch unterhalb der Ebene Hochschulleitung funktioniert, zeigt ein Beispiel aus den Niederlanden: Unter dem Titel „We are Humanities“ veröffentlichte der Dekan der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Leiden 2022 eine neue Fünf-Jahres-Strategie. Sie umfasst vor allem Mission und Zukunftsvision der Fakultät. Aspekte wie Studienorientierung oder Innovationskraft, aber auch das Wohlergehen aller Fakultätsangehörigen und Studierenden stehen im Zentrum der Strategie. Nach einem mehrphasigen Ausgestaltungsprozess auf Grundlage von Daten und Analysen mit Stakeholdern wurde ein Umsetzungsplan mit dem Fakultätsrat entschieden.
„Internationale Beispiele, wie das aus Leiden, zeigen, dass Fakultätsleitungen mehr Verantwortung für die strategischen Ziele der Hochschule übernehmen sollten und ein klares Selbstverständnis als Initiatoren und Moderatoren des Prozesses entwickeln müssen“ erläutert Tina Basner. „Die partizipative Entwicklung einer Fakultätsstrategie ist ein langwieriger Prozess, der jedoch lohnenswert ist“, sagt die Projektmanagerin für das HFD beim CHE. Es zeige sich, dass durch die Einbindung von Lehrenden und Studierenden eine gemeinsame Vision und klare Prioritäten für zukünftige Entscheidungen innerhalb der Fakultät entstehen, so die Autorinnen des aktuellen Themendossiers DUZ Spotlight – Gute Praxis international, welches regelmäßig in Kooperation mit dem DUZ Medienhaus erscheint.
Strategieentwicklung an Hochschulen und insbesondere in Fakultäten werde aktuell noch oft mit einem Top-down-Ansatz assoziiert, was laut Erfahrung der beiden Autorinnen zu Skepsis führe. Jedoch könnten insbesondere Digitalisierungs-Strategien auch als partizipative Prozesse verstanden werden, die Forschung und Lehre weiterentwickeln.
Auswertungen wie etwa der Monitor Digitalisierung aus dem vergangenen Jahr zeigten, dass Digitalisierung zwar auf Hochschulebene mittlerweile zunehmend in Strategiepapieren verankert ist, auf Umsetzungseben in Studium und Lehre aber noch keine nennenswerten Effekte sichtbar werden, zum Teil sogar eine „Rolle rückwärts“ zu mehr Präsenz erkennbar ist.
Mehr zum Thema:
Der Schwerpunkt zum Thema ist am 23. Februar im Rahmen der Ausgabe 02/2024 der DUZ erschienen und wurde von Jannica Budde und Tina Basner erstellt. Das Dossier „Fakultätsstrategien für die digitale Transformation“ ist die 14. Ausgabe des gemeinsam von CHE und DUZ entwickelten Formats „DUZ Spotlight – Gute Praxis international“, das in loser Folge in der DUZ und auf http://www.che.de veröffentlicht wird.
Alle Publikationen sind hier online abrufbar: https://www.che.de/projekt/praxis-spotlight-international/
Dr. Jannica Budde
Senior Projektmanagerin für das Hochschulforum Digitalisierung beim
CHE Centrum für Hochschulentwicklung
Tel.: +49 5241 9761-51
E-Mail: Jannica.Budde@che.de
Basner, Tina; Budde, Jannica: DUZ Spotlight: Fakultätsstrategien für die Digitale Transformation. In DUZ Ausgabe 02/2024, 18 Seiten
https://www.che.de/download/fakultaetsstrategien/ - Link zur Publikation
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, Students
interdisciplinary
transregional, national
Research results, Studies and teaching
German
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