Die Medizinische Universitätsklinik Heidelberg hat zwei Räume eingerichtet, in denen Angehörige sich von verstorbenen Patienten verabschieden können
Das Leben schwerkranker Patienten mit den Möglichkeiten der Hochleistungsmedizin retten: Dieses Ziel steht im Mittelpunkt der Arbeit einer Universitätsklinik. Nicht immer kann der Kampf gewonnen werden; der Begegnung mit dem Tod wird jedoch selten Raum gegeben.
Die Medizinische Universitätsklinik Heidelberg hat in ihrem neuen Gebäude zwei Räume eingeweiht, wo sich Angehörige in Würde und Ruhe von dem Verstorbenen verabschieden können. Die Räume sind neben den beiden Intensivstationen der Klinik. Holzreliefe und Kerzenleuchter des bekannten Künstlers Andreas Felger verleihen ihnen eine Atmosphäre der intensiven Stille und Hoffnung. In der vergangenen Woche wurden die beiden "Abschiedsräume" von der Klinikleitung, den Intensivstationen und den Krankenhauspfarrern in Beisein des Künstlers eingeweiht.
Zwei ausdrucksstarke Holzreliefe des Künstlers Andreas Felger
Die Initiative zur Einrichtung der Räume war von den beiden Stationsleitungen Renate Grams und Rebekka Stahl ausgegangen und wurde von den ärztlichen Leitern, Dr. Joachim Meyer und Privatdozent Dr. Jens Encke nachdrücklich unterstützt. Gemeinsam mit der Klinikseelsorge entwickelten sie ein klares Gestaltungskonzept, das dem Abschied der Angehörigen unabhängig von religiöser Bindung und Weltanschauung einen würdigen Rahmen gibt. Sie entschieden sich dafür, den bekannten Maler und Bildhauer Andreas Felger mit der Erstellung von zwei Holzreliefen zu beauftragen. Finanziert wurden die Werke durch Spenden und Mittel der Klinik.
"Andreas Felger hat den Schwestern, Pflegern, Ärztinnen und Ärzten zwei Werke an die Seite gestellt, die für Augenblicke geschaffen wurden, in denen Menschen aufhören mussten, etwas zu tun", sagt der Mainzer Publizist Oliver Kohler, der die Kunstwerke seines Freundes Andreas Felger vorstellte. Die mit Kerben, Kanten und Ritzungen versehene Holzoberflächen tragen horizontal geschichtete Farbfeldern in grün/ blau und rot sowie zwei leuchtende Symbole in Gold: das Stundenglas und die Sonne.
Es ginge nicht darum, den Tod künstlerisch zu überhöhen. In einer Klinik könne dies nur zynisch wirken, sagte Oliver Kohler. Vielmehr wirkten die Bilder an einer Kultur des Abschieds mit und gäben der letzten Phase von Sichtbarkeit eines Menschenlebens ihre Würde.
"Ein Platz, wo Abschied genommen wird von den verstorbenen Patienten, tut der Klinik gut," sagte Professor Dr. Wolfgang Herzog, Geschäftsführender Direktor der Medizinischen Universitätsklinik bei der Einweihung. Klinikpfarrer Thomas Wigant wies darauf hin, dass gerade in einer Klinik der Maximalversorgung kaum mit einem Abschiedraum gerechnet würde. Seine evangelische Kollegin Dagmar Kreitzscheck hob hervor, dass die Funktion der Räume auf den Schildern ausgewiesen sei und damit Tod und Sterben in der Klinik nicht im Verborgenen blieben.
Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
http://www.med.uni-heidelberg.de/aktuelles/
http://www.med.uni-heidelberg.de/aktuelles/
Der Künstler Andreas Felger (links) und der Geschäftsführende Direktor der Medizinischen Universität ...
None
Ein Ort der Trauer und des Abschieds für Angehörige. / Quelle: Medienzentrum des Universitätskliniku ...
None
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Organisational matters
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).