Architekturstudent*innen der TU Berlin entwickeln nachhaltige und identitätsstiftende Entwürfe für die Sanierung der WC-Bereiche im Flughafen Berlin Brandenburg BER
Studierende der TU Berlin haben in einer Kooperation mit dem Facility Management der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH Einblicke hinter die Kulissen des BER bekommen und konnten ihre Fähigkeiten praxisnah einsetzen. Ausgangslage war eine Anfrage an das Institut für Architektur der TU Berlin, ob Studierende Ideen für eine Umgestaltung der Toilettenanlagen am Flughafen einbringen möchten. Besonders sollte darauf geachtet werden, dass die Materialien langlebig und leicht zu reinigen sind, und die Entwürfe Ideen enthalten, die den Besucher*innen einen ersten ungewöhnlichen Eindruck von der Hauptstadtregion vermitteln.
Sanitärräumen mehr Leben einhauchen
Prof. Dr. Ignacio Borrego und seine Student*innen entwickelten daraufhin über zwei Semester Ideen, Modelle und Vorschläge für ein verbessertes Konzept der Sanitärräume im Flughafen, die sie Anfang Februar 2024 der BER-Leitung präsentierten. Was Ignacio Borrego im Architekturstudium bisher fehlt, konnte bei dieser Kooperation endlich umgesetzt werden: Forschung mit Lehre verbinden und direkt für die Praxis umsetzen. „Als es noch keine Unis gab, haben die Architekt*innen auf der Baustelle gelernt, das heutige Studium ist sehr theorielastig und diese Lücke würde ich gerne schließen“, sagt Ignacio Borrego. Bei der BER-Kooperation wollte das Student*innen-Team die Gelegenheit nutzen, an einem Praxisprojekt zu lernen und mit ihren Ideen den Toiletten am Flughafen mehr Leben einzuhauchen. Neben der verbesserten Funktionalität haben sie sich bei ihren Vorschlägen auch auf die Identität des Flughafens und auf nachhaltige Materialien konzentriert.
Toiletten-Galerie
„Viele Flughäfen sehen sich ähnlich, so dass man im Grunde nicht weiß, wo man sich auf der Welt gerade befindet. Die starke Identität der Stadt Berlin wollten wir mit in die Entwürfe für die Umbauten einfließen lassen“, erzählt Borrego. Ein Beispiel: Die Studierenden haben eine Toiletten-Galerie mit riesigen digitalen Wänden entworfen, auf denen in Berlin beheimatete Künstler*innen ein digitales Werk zeigen könnten. So würden die Toiletten auch von den Passagier*innen besucht, um Kunstwerke aus der Hauptstadt zu sehen. Eine andere Idee: Toilettenbesucher*innen können ein Urlaubsfoto auf einer digitalen Wand hochladen. Jedes Foto stellt ein Pixel auf einer Collage dar, die einen Ausblick auf Berlin zeigt. Durch die Interaktivität entstehe eine emotionale Verbindung zwischen Passagier*innen und Flughafen.
Umbau mit Materialen durch Re- und Upcycling
Und weil der Bausektor für 40 Prozent der weltweiten CO2 Emissionen verantwortlich ist und Flughäfen für 2,4 Prozent, wollen die angehenden Architekt*innen für den Umbau möglichst viel Materialen durch Re- und Upcycling wiederverwenden. Ein Entwurf, der Identität und Nachhaltigkeit verbindet, sieht als Baumaterial für die äußere Toilettenwände Bauschutt von restaurierten Denkmälern und Gebäuden in Berlin, zum Beispiel den Reichstag, vor. Auf einer Infotafel erfahren die Toilettenbesucher*innen von den wiederverwendeten Materialen aus Berlin, ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft.
Über 100 Stille Örtchen
Zehn innovative Vorschläge liegen dem Flughafenteam vor. Thomas Hoff Andersson (COO des BER) und Ralph Struck (Leiter Facility Management) über die Entwürfe: „Wir freuen uns über die engagierte Zusammenarbeit sowie die Kreativität und Professionalität der Studierenden. Sie haben die Bedeutung von Sanitäranlagen an einem Flughafen für die Passagierzufriedenheit erkannt und darauf mit ihren Entwürfen reagiert.“ Die Flughafengesellschaft prüft nun, was wann wie umgesetzt werden kann, so dass aus den über 100 Stillen Örtchen in den nächsten Jahren kleine nachhaltige Kulturinseln am Hauptstadtflughafen werden könnten. „Es wäre wunderbar, wenn wir bei der Umsetzung eng dabei sein könnten“, sagt Ignacio Borrego. „Diese einmalige Gelegenheit hat die engagierten Studierenden sehr stolz gemacht – eine Win-Win-Kooperation für alle.“
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
Prof. Dr. Ignacio Borrego
Technische Universität Berlin
Fachgebiet Architekturdarstellung und
Gestaltung
Straße des 17. Juni 152
10623 Berlin
Telefon: +49 [0] 30-314-72730
E-Mail: borrego@tu-berlin.de
Lisa Braun
Referentin Facility Management
Flughafen Berlin Brandenburg GmbH
E-Mail: lisa.braun@berlin-airport.de
Pressestelle Flughafen Berlin Brandenburg GmbH
E-Mail: pressestelle@berlin-airport.de
Entwurfsidee für die Neugestaltung der Toiletten im Flughafen BER: Toiletten-Galerie Beteiligte Stud ...
TU Berlin
Entwurfsidee: Mosaik-Wand Beteiligte Student*innen: Alfa Amerta, Ghada Ismail, Juyeon Jeon, Max Komo ...
TU Berlin
Criteria of this press release:
Journalists
Construction / architecture
transregional, national
Organisational matters
German
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).