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04/09/2024 09:00

„Ich bin kein Unterlasser, ich bin ein Unternehmer” – HHL Ehrensenator Dr. Arend Oetker im Gespräch

Elisa Vetter Media Relations
HHL Leipzig Graduate School of Management

    Ein von der HHL geleitetes, autobiografisches Videointerview gibt Einblicke in Leben, Karriere und Motivation des visionären Unternehmers und HHL Ehrensenators Dr. Arend Oetker. Der Film ist jederzeit auf dem YouTube-Kanal der HHL abrufbar: https://www.youtube.com/watch?v=YYJ5Gzj35Og

    Anlässlich seines 85. Geburtstags am 30.03.2024 feiert die HHL ihren Ehrensenator Dr. Arend Oetker mit der Veröffentlichung eines filmischen Zeitdokuments: Die Hochschule konzipierte in Eigenregie und Anerkennung ein autobiografisches Interview des Unternehmers und Lehrstuhlförderers der HHL. Der 66-minütige Film, aufgezeichnet am 1. April 2022, beleuchtet die Facetten seiner Karriere, seines vielfältigen Engagements und seiner prägenden Leidenschaften.

    Der Verdienstkreuzträger sieht sich als Unternehmer, der aktiv gestaltet und initiiert: „Ich bin kein Unterlasser, ich bin ein Unternehmer. Ich will etwas schaffen. Das hat mich immer angetrieben.“ Diese Entschlossenheit geht über den persönlichen Erfolg hinaus. Sie zielt darauf ab, positive Veränderungen für die Gesellschaft und Welt herbeizuführen. Oetker strebt danach, Ideen umzusetzen und Innovationen voranzutreiben, sei es durch sein unternehmerisches Wirken oder sein Engagement in verschiedenen Bereichen der Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kunst.

    Inspirierende Reflexionen
    Das autobiografische Interview gewährt inspirierende Einblicke in Arend Oetkers persönliche Gedankenwelt und Lebensphilosophie. Durch den Film wird deutlich, dass Oetker eine bemerkenswerte Reflexionsfähigkeit über sein Leben und seine Entscheidungen besitzt.

    Oetkers Lebensweg zeugt von beruflicher Vielfalt, Engagement und Diversität in seinen Tätigkeiten. Dies verdeutlicht, dass Neugier und Leidenschaft wichtige Treiber für beruflichen Erfolg sind. Der Film ermutigt die Zuschauenden dazu, sich selbst zu hinterfragen, über ihre eigenen Ziele und Werte nachzudenken und kontinuierlich an ihrer persönlichen Entwicklung zu arbeiten. Er regt zu einer intensiven Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen an, wie der Bedeutung des Glaubens, der Wissenschaft und Kunst im Leben sowie der eigenen Rolle und Position in der Gesellschaft.

    Familiäre Prägungen und Neugierde
    Die prägenden Einflüsse aus Arend Oetkers familiärem Umfeld sind unverkennbar. Seine Mutter vermittelte ihm nicht nur ein tiefes Verständnis für landwirtschaftliche Belange, sondern auch eine Leidenschaft für die Musik. Von frühester Kindheit an gefördert, beherrscht Oetker mehrere Musikinstrumente. Seine Schwester öffnete ihm die Türen zur zeitgenössischen Kunst. Empathie und den Wert von Partnerschaftlichkeit lehrte ihn sein kognitiv beeinträchtigter Bruder.

    Getrieben von seiner Neugierde, strebt Oetker stets nach Innovation, nach Neuem. „Ich war immer neugierig [...] und bin es immer noch“, fasst er zusammen. Er fügt hinzu, dass sein breit gefächertes Interessensspektrum ihn dazu brachte, sich in vielen verschiedenen Bereichen zu engagieren, die normalerweise außerhalb der Reichweite eines einzelnen Unternehmers liegen.

    Kunst als Überlebensmittel
    Für Oetker ist Kunst „ein Überlebensmittel.“ Seine persönliche Wertschätzung von Kunst äußert sich besonders in seiner tiefen Verbundenheit zur Oper „Der Rosenkavalier” von Richard Strauss, die ihn immer wieder zu Tränen rührt. Wäre er Dirigent geworden, hätte er diese Oper gern dirigiert: „Da kenne ich jeden Ton“, so Oetker.

    Er bewundert den Mut von Kunstschaffenden, Risiken einzugehen, um ihre Visionen zu verwirklichen: „Künstler sind die größten Risikoträger, die größten unternehmerischen Menschen, die es überhaupt gibt. [...] Ein Künstler geht immer ein Risiko ein und das finde ich ganz wunderbar – das Künstlerische, das Experimentieren, den Mut zu haben, gegen den Zeitgeist zu handeln.“

    Mut zum Risiko
    Oetker betrachtet das Verhältnis zwischen Mut und Risiko als eng miteinander verbunden, als essenziell für persönliches Wachstum und unternehmerischen Erfolg. Er sieht mutige Entscheidungen als unverzichtbar an, um Chancen zu ergreifen und innovative Wege zu gehen. Sein Resümee: „Mut zum Risiko, so würde ich das nennen. [...] Ich habe den Mut gehabt zum Risiko.“

    Meynhardt: „Momente leiser Überraschung und persönlicher Einsicht“
    Prof. Dr. Timo Meynhardt, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspsychologie und Führung an der HHL, führte das Interview: „Mir war es ein großes Anliegen, Arend Oetker vor der Kamera ein Stück näher zu kommen und zu verstehen, was ihn antreibt. Im Interview gab es für mich Momente leiser Überraschung und persönlicher Einsicht. Herr Oetker hat eine unternehmerische Orientierung bei allem, was er anpackt. Er verkörpert für mich in seiner Haltung die Kernidee des Leipziger Führungsmodells in seiner Ausrichtung auf Gemeinwohlorientierung und Verantwortung.“

    Eine Professorengruppe der HHL entwickelte das Leipziger Führungsmodell (LFM) (https://www.hhl.de/de/leipziger-fuehrungsmodell/) als Orientierungsrahmen für den Umgang mit großen Herausforderungen. Gute Führung bemisst sich demnach daran, inwieweit es gelingt, das eigene Geschäftsmodell mit einer übergeordneten Zielausrichtung (Purpose) zu verbinden, diese unternehmerisch, effektiv und verantwortungsvoll zu verfolgen und damit einen Wertbeitrag für das große Ganze (Gemeinwohl) zu leisten, von dem die Beitragenden, das Unternehmen sowie die Gesellschaft selbst profitieren. Angesichts der großen Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft bedeutet dies, die umfassenderen Effekte und Wirkungen unternehmerischen Handelns als Teil der Führungsarbeit anzuerkennen.

    Dauth: „Quelle der Inspiration für Studierende und Alumni“
    Prof. Dr. Tobias Dauth, Rektor und Kaufmännischer Geschäftsführer der HHL: „Herr Dr. Oetker hat zahlreiche Initiativen und Projekte angestoßen, die einen nachhaltigen Einfluss auf unsere Hochschule haben. Sein Einsatz für die Förderung unseres Lehrstuhls für Wirtschaftspsychologie und Führung, die Unterstützung von Forschungsvorhaben und die Etablierung von Netzwerken trugen dazu bei, dass die HHL ihre Exzellenz in Lehre und Forschung weiter ausbauen konnte. Darüber hinaus hat er durch sein persönliches Engagement und seine Inspiration viele Studierende und Alumni dazu ermutigt, sich ebenfalls für die Gesellschaft zu engagieren. Als Visionär und Unternehmer blickt Dr. Oetker nicht nur auf eine beeindruckende Karriere zurück, er hat auch die Weiterentwicklung unserer Institution maßgeblich gefördert – hierfür gilt ihm unsere Verbundenheit und unser Dank.”

    Arend Oetker: Förderer und Unterstützer der HHL seit über zwei Jahrzehnten
    Seit 2015 verfügt die HHL dank der von Arend Oetker unterstützten Zusammenarbeit mit der COGNOS AG – die seit Anfang 2023 als Carl Remigius Fresenius Education AG firmiert – über den Lehrstuhl für Wirtschaftspsychologie und Führung. Dieser beschäftigt sich in Forschung und Lehre u.a. mit Herausforderungen des zeitgemäßen Führungshandelns. Seit 2016 wirkt Arend Oetker am Coaching-Programm „New Leipzig Talents“ (https://www.newleipzigtalents.com/) mit und ist Teil der Jury des „Public Value Award for Start-ups“ (https://www.publicvalueaward.de/). Im September 2016 verlieh die HHL Arend Oetker die Ehrensenatorenwürde, um die Verdienste des Unternehmers um den Wiederaufbau der Handelshochschule Leipzig besonders zu würdigen, die er von November 2001 bis April 2003 als Mitglied des Aufsichtsrates aktiv unterstützte.

    Sein Engagement für die HHL erwuchs auf Initiative von Dr. Ludwig Trippen, Gründungsrektor der 1992 wiedergegründeten Handelshochschule Leipzig, und des ehemaligen sächsischen Ministerpräsidenten Prof. Dr. Kurt Biedenkopf.

    Über Dr. Arend Oetker
    Dr. Arend Oetker wurde im März 1939 geboren. Von 1962 bis 1966 absolvierte er ein Studium der Betriebswirtschaftslehre sowie der politischen Wissenschaften in Hamburg, Berlin, Köln und Marketing an der Harvard Business School. Er promovierte 1966 zum Dr. rer. pol. an der Universität zu Köln.
    Arend Oetker ist geschäftsführender Gesellschafter der Dr. Arend Oetker Holding, Mitglied im Aufsichtsrat der Leipziger Messe. Er ist Gesellschafter des Nahrungsmittelunternehmens Hero AG sowie Ehrenmitglied des Aufsichtsrats der KWS Saat SE.
    Arend Oetker hat sich bis zum 13.06.2019 als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. (DGAP) engagiert, der er als Ehrenpräsident verbunden bleibt.
    Er ist Präsidiumsmitglied der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und Ehrenmitglied des Präsidiums des Bundesverbandes der Deutschen Industrie e.V. (BDI).
    Als Liebhaber von Musik und zeitgenössischer Kunst unterstützte Arend Oetker die Gründung der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig. Er ist Sprecher des Kuratoriums der Stiftung Bach Archiv Leipzig sowie stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Musikleben. Er förderte u.a. die Sanierung der St.-Petri-Kirche in Lübeck.
    2007 wurde ihm das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
    Arend Oetker ist verheiratet und hat fünf Kinder.

    Die HHL Leipzig Graduate School of Management
    ist eine universitäre Hochschule mit Promotions- und Habilitationsrecht. Laut Financial Times-Ranking zählt sie zu den führenden internationalen Business Schools und erreicht global Top-Platzierungen in den Bereichen Karriereberatung, Alumni-Netzwerk und Gehalt nach Graduierung. Ziel der ältesten betriebswirtschaftlichen Hochschule Deutschlands ist die Ausbildung unternehmerisch denkender, verantwortungsbewusster und leistungsfähiger Führungspersönlichkeiten. Die HHL zeichnet sich aus durch exzellente Lehre, klare Forschungsorientierung und praxisnahen Transfer sowie hervorragenden Service für ihre Studierenden. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat die HHL 2022 zum sechsten Mal in Folge als führende Gründerhochschule Deutschlands ausgezeichnet. Aus der HHL sind in den letzten 30 Jahren über 530 Unternehmensgründungen hervorgegangen mit mehr als 30.000 Mitarbeitenden. Als erste deutsche private Business Schule wurde die HHL durch die international renommierte AACSB akkreditiert und erlangte diesen Qualitätsstatus seither vier Mal in Folge. Mehr Daten zur HHL: https://www.hhl.de/de/die-hhl/we-are-hhl/zahlen-fakten/


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    Journalists, all interested persons
    Art / design, Economics / business administration, Music / theatre
    transregional, national
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