Anlässlich des Girls' Day 2024 erklärt der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL), Harald Renz, warum die Labormedizin in Deutschland für Frauen eine attraktive Branche bleibt - und weshalb hier Frauen nicht unterrepräsentiert sind. Der Mediziner Renz ist Direktor sowie Professor am Institut für Labormedizin und Pathobiochemie, Molekulare Diagnostik der Philipps Universität Marburg.
DGKL News: Eine aktuelle Studie des IW weist einen dramatisch geringen Anteil von Frauen in MINT-Berufen nach (wir berichteten). In der Labormedizin stehen die Dinge etwas anders: Woran liegt es, dass sowohl bei den CTA und MTA, als auch im Bereich der Ärztinnen und Ärzte Frauen nicht wirklich unterrepräsentiert sind?
Renz: Bei den CTA/MTAs arbeiten viele Kolleginnen in Teilzeit. Der Verdiener ist häufig der Ehemann oder Partner. Obwohl auch die Gehälter bei dem Technischen Dienst im Labor in den letzten Jahren gestiegen sind, ist es häufig nicht möglich mit diesem Gehalt alleine eine ganze Familie zu ernähren. Auch aus diesem Grunde arbeiten hier weniger Männer.
DGKL News: Erklären Sie unseren jüngeren Leserinnen, was den Job in einem medizinischen Laboratorium so attraktiv macht?
Renz: Was für viele Mitarbeiterinnen hier attraktiv ist, ist der sehr strukturierte Tagesablauf. Auch in Bezug auf die Digitale Medizin und Künstlichen Intelligenz verschieben sich immer mehr Arbeitsabläufe und Aufgaben in IT-Bereiche. Die MTA von heute, verbringt nur noch einen geringeren Teil am Tag mit klassischen „Pipetieraufgaben“. Gleichzeitig haben die MTAs den direkten Kontakt in die Klinik hinein, um beispielsweise Ergebnisse mit besonderer Auffälligkeit zu kommunizieren. Aufgrund der vielschichtigen Arbeitsplätze von Hochautomatisiert bis hin zu Handarbeitsplätzen in Bezug auf die verschiedenen Spezialitäten, wie z. B. Molekulargenetik, Autoimmundiagnostik und Massenspektrometrie, ergibt sich hier auch ein sehr vielschichtiges Aufgabengebiet, wo jede MTA im Grunde genommen „passgenau“ ihren idealen Arbeitsplatz finden kann.
DGKL News: Und welche soziale Absicherungen gibt es?
Renz: In der Regel sind die Arbeitsverhältnisse im Dauerbeschäftigungsverhältnis. Außer es handelt sich um eine Vertretungsstelle z. B. bei Erziehungsurlaub. Damit gibt es Planungssicherheit.
DGKL News: Zum Schluss: Ab welchem Alter können sich junge Frauen als DGKL-Mitglied bewerben, und vor allem: Warum lohnt es sich, das zu tun?
Renz: Die DGKL ist offen für all diejenigen, die sich für das Medizinische Labor interessieren. Da gibt es keine Altersgrenze, außer der Volljährigkeit. Die DGKL ist die einzig medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft, die sich mit dem medizinisch-diagnostischen Labor befasst. Hier bündeln sich die innovativen Kräfte und Gedanken. Hier werden die innovativen Rezepte der Zukunft erarbeitet.
DGKL News: Herr Prof Renz, vielen Dank für Ihre Zeit.
Die Fragen stellten die DGKL-Nachrichtenredakteure Marita Vollborn und Vlad Georgescu.
Harald Renz, Präsident der DGKL
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