idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
05/21/2024 10:03

Jobcenter sehen gute Arbeitsmarktchancen für Geflüchtete aus der Ukraine

Sophia Koenen, Laura Deckbar, Inna Felde und Christine Vigeant Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

    Jobcenter attestieren ukrainischen Geflüchteten mehrheitlich arbeitsmarktrelevante Kenntnisse und Fähigkeiten. Acht von zehn Jobcentern bewerten deren Beschäftigungsperspektiven mittelfristig positiv. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

    Teilweise werden die Menschen aber andere Tätigkeiten als in der Ukraine ausüben müssen, so die Einschätzung der befragten Fach- und Führungskräfte. 28 Prozent sehen gute Chancen, dass Ge-flüchtete eine Stelle in dem Tätigkeitsfeld finden, in dem sie bereits in der Ukraine gearbeitet haben. Die Hälfte der befragten Jobcenter stimmt dieser Aussage nur zum Teil zu. „Berufsausbildung ist in der Ukraine weitaus (hoch-)schulischer geprägt als in Deutschland. Abschlüsse in Berufen, die hierzulande in betrieblicher Ausbildung oder durch Weiterbildung erworben werden, werden in der Ukraine teils an Hochschulen angeboten“, erklärt IAB-Forscherin Franziska Schreyer. „Ferner können Berufe in der Ukraine oft auf verschiedenen Stufen mit unterschiedlichen Qualifikationsniveaus erlernt werden. Dies gilt etwa für Berufe im Friseurhandwerk“, so Schreyer weiter. Zudem setzen Betriebe laut Jobcenter oft gutes Deutsch voraus, auch bei einfachen Tätigkeiten.

    43 Prozent der im ersten Quartal 2023 befragten Jobcenter geben an, nicht genug Personal für die Beratung und Vermittlung von Geflüchteten zu haben. Insgesamt sehen sich die Jobcenter mehrheitlich aber nicht als überfordert, sondern eher als gut aufgestellt für die Betreuung von Geflüchteten aus der Ukraine. Dabei profitieren sie von früheren Erfahrungen bei der Integration von Geflüchteten aus anderen Kriegs- und Krisengebieten.
    Fach- und Führungskräfte in den befragten Jobcentern erleben die Bleibeabsichten von ukrainischen Geflüchteten oft als unsicher und vom Kriegsverlauf abhängig. Dies erschwere perspektivisches Arbeiten. „Bildungs- und Erwerbserfahrungen in Deutschland können für die Menschen aber auch dann hilfreich sein, wenn sie in die Ukraine zurückkehren und dort wieder eine Zukunft aufbauen“, so IAB-Forscherin Katja Hartosch. Viele der Geflüchteten planen jedoch, auf Dauer oder zumindest für längere Zeit in Deutschland zu bleiben.

    Die Studie beruht auf dem IAB-Forschungsprojekt „Jobcenter und psychische Gesundheit von Menschen mit Fluchterfahrung (PsyF)“, das in Kooperation mit dem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ), Universität Duisburg-Essen, durchgeführt wird und einen Mix aus quantitativen und qualitativen Methoden verwendet.

    Die Studie ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2024/kb2024-12.pdf


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Economics / business administration, Politics, Social studies
    transregional, national
    Research results
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).