idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/03/2024 16:59

Hochschule Rottenburg erhält Zuschlag für 5-Millionen-Euro-Transferprojekt zur Waldbrandprävention und -bekämpfung

Dipl.-Betriebswirtin (FH) Petra Martin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg

    Fast 500 Anträge von Universitäten, Hochschulen, außeruniversitären For-schungseinrichtungen und von Unternehmen sind beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) auf eine neue Förderlinie eingegangen, die den Transfer neuer Erkenntnisse und Forschungsergebnisse in die Praxis fördern soll. Das Projekt der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR) und ihres zentralen Partners, der Berufsfeuerwehr Reutlingen, ist eines von nur 20 Vorha-ben, die den Zuschlag erhalten haben.

    Anders als in der Grundlagenforschung geht es in der anwendungsorientierten Forschung oft darum, konkrete und möglichst schnell umsetzbare Lösungen für aktuelle Probleme und Her-ausforderungen zu finden. Gesucht werden solche Lösungen im Forschungsalltag insbeson-dere der Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) fast immer in enger Zusam-menarbeit mit eben solchen Praxispartnerinnen, die von innovativen Lösungsansätzen profi-tieren könnten und sie selbst anwenden wollen. Während die Suche nach pragmatischen und praxistauglichen Lösungen meist aus wettbewerblich eingeworbenen Mitteln für die For-schungsförderung finanziert werden kann, stehen für ihren anschließenden Transfer in die An-wendung dann keine Mittel mehr zu Verfügung. Diese würden aber gebraucht um z.B. Lösun-gen, die im Labormaßstab funktioniert haben, auf markttaugliche Größenordnungen hoch zu skalieren, um vielversprechende Ideen schnell zu verbreiten, bekannt zu machen und mit an-deren Ansätzen zu vergleichen, sie weiter zu verbessern und möglichst vielen Anwenderinnen und Anwendern zugänglich zu machen.
    Diese Lücke zwischen Erkenntnis und Anwendung möchte die Bundesregierung durch eine neue Förderstruktur schließen, die sie DATI (Deutsche Agentur für Innovation und Transfer) genannt hat und die 2023 mit einer ersten Ausschreibung (DATIpilot) gestartet wurde. Die fast 500 eingereichten Projektskizzen auf zunächst zehn Vorhaben, die bundesweit gefördert wer-den sollten, machten deutlich, wie wichtig diese Förderung ist und wie viele Universitäten und Hochschulen dringend darauf gewartet haben. Das BMBF hat die Anzahl der geförderten Pro-jekte deshalb verdoppelt.
    Einen dieser 20 Zuschläge für ein Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von jeweils fünf Milli-onen Euro erhielt die HFR. Sie ist bereits seit fast 15 Jahren in Zusammenarbeit mit der Be-rufsfeuerwehr Frankfurt am Main aktiv darum bemüht, das gegenseitige Wissen von Wald und Wehr zu verbessern, um in den zunehmenden Ernstfällen brennender Wälder besser gewapp-net zu sein. Gemeinsam mit der Frankfurter Feuerwehr, mit Vertreterinnen und Vertreter meh-rere Berufsfeuerwehren in Baden-Württemberg (Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe, Freiburg, Ulm, Reutlingen) und mit freiwilligen Feuerwehren in der Region sowie mit Kolleginnen und Kollegen der Universität Tübingen, dem Global Fire Monitoring Center (GFMC) des Max-Planck-Instituts für Chemie an der Universität Freiburg und der EDI GmbH, einem Karlsruher Startup im Bereich praktischer IT-Lösungen mittels künstlicher Intelligenz, haben die Rotten-burger Professorinnen und Professoren ihre Projektidee und ihre Antragsskizze entwickelt. Der zentrale Partner in diesem Vorhaben ist die Berufsfeuerwehr Reutlingen, deren Chef Ste-fan Hermann sich schon in seiner früheren Funktion als Kreisbrandmeister im Zollernalb-Kreis engagiert mit dem Thema Waldbrand befasst hatte.
    Viele dieser Partnerorganisationen waren auch im April 2023 dabei, als die HFR zum Format „Hochschule im Dialog“ mit dem Titel „Brennende Wälder. Drängende Probleme.“ In die Fest-halle nach Rottenburg einlud und über 500 Forst- und Feuerwehrleute zu diesem Austausch kamen.
    „Wir freuen uns sehr auf die zukünftig noch engere Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Feuerwehren. Die haben uns in der Konzeption des Vorhabens unterstützt und mit Michael Müller von der Berufsfeuerwehr Frankfurt und Matthias Hertler von der Berufsfeuerwehr Reutlingen haben zwei von ihnen auch bei der Projektvorstellung in Berlin maßgeblich zum Er-folg beigetragen“, freut sich Prof. Dr. Dirk Wolff, der Gesamtprojektleiter an der HFR. „Die Zusage des BMBF zu unserem Projekt ist aber nur ein erster Erfolg. Sie bedeutet zugleich eine große Herausforderung, der wir uns in diesem Team und im Interesse unserer Wälder, der Waldbesitzer, der Forst- und der Feuerwehrleute sehr gerne stellen wollen.“
    Rektor Bastian Kaiser ergänzt: „Schön ist auch das offensichtlich große Vertrauen der Bundes-regierung in unsere fachliche Kompetenz und die Tatsache, dass uns die Fachjury und das BMBF zutrauen, ein solches ambitioniertes Vorhaben mit Erfolg zu koordinieren. Außerdem freut mich, dass unter den 20 bewilligten Vorhaben auch ein Projekt der Hochschule Reutlingen ist. Dort geht es zwar nicht um Wälder, sondern um die digitale Chirurgie, es zeigt aber, dass unsere Region mit der Exzellenz-Universität Tübingen sowie mit forschungs- und transferstar-ken HAWs hochschul-, wissenschafts- und wirtschaftspolitisch ausgezeichnet aufgestellt ist.“
    Ziel des Vorhabens der HFR und ihrer Partner ist die Entwicklung und Etablierung eines lan-desweit zentralen, bundesweit aktiven und international gut vernetzten Kompetenzzentrums zur Waldbrandprävention und Waldbrandbekämpfung. Der Projektname dieses Zentrums lau-tet im Antrag vollständig: FFFLab ForestFireFighting TransferLaboratory - ein Reallabor zur Effizienzsteigerung der Waldbrandbekämpfung durch einen verbesserten Innovations- und Wissenstransfer zwischen Wehr und Wald.


    Contact for scientific information:

    Prof. Dr. Dirk Wolff, dirk.wolff@hs-rottenburg.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Zoology / agricultural and forest sciences
    transregional, national
    Research projects, Transfer of Science or Research
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).