Schriftstellerin Monika Rinck hält Walter-Höllerer-Vorlesung 2024 an der TU Berlin / Einladung zur öffentlichen Veranstaltung am 3. Juli 2024
Ein neues Gemälde von Rembrandt, eine neue Symphonie von Beethoven – die KI-Systeme der Gegenwart sind in der Lage, die Spitzenleistungen menschlicher Kreativität zu analysieren und ihnen ähnlich komplexe Werke an die Seite zu stellen. Im Bereich der Literatur fehlen bislang ähnlich spektakuläre Erfolge. Large Language Models wie ChatGPT oder Google Bard sind gleichwohl dabei, neue Maßstäbe in der alltäglichen Textproduktion zu setzen. Damit aber schaffen sie auch neue Bedingungen für das literarische Schreiben. Wie aber verändert sich die literarische Kultur in der Gegenwart? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Schriftstellerin und Professorin für Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien Köln Monika Rinck in ihrem Vortrag „SATANIC MECHANIC – Der Wunsch hinter dem Wunsch nach Sprachautomatisierung“, den sie im Rahmen der diesjährigen Höllerer-Vorlesung an der TU Berlin halten wird. Einführende Worte zur Vorlesung werden von Prof. Dr. Eva Geulen, Direktorin des Leibniz-Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin, gehalten.
Wir möchten Sie herzlich zur Walter-Höllerer-Vorlesung einladen.
Zeit: Mittwoch, 3. Juli 2024, 18 Uhr
Ort: TU Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin,
Hauptgebäude, Hörsaal H 104 (Elinor-Ostrom-Hörsaal)
Interessierte werden gebeten, sich zu der Vorlesung anzumelden.
Zur Anmeldung https://events.tu-berlin.de/e/40000019_H-VL2024
Veranstaltet wird die Höllerer-Vorlesung von der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V. Bitte weisen Sie in Ihrem Medium auf die öffentliche Veranstaltung hin. Der Eintritt ist frei.
SATANIC MECHANIC – Der Wunsch hinter dem Wunsch nach Sprachautomatisierung
„Diese Zeitschrift hat ein Programm.“ So überschrieb Walter Höllerer, der Gründer und erste Herausgeber der „Sprache im technischen Zeitalter“, im Herbst 1961 sein erstes Editorial. In diesem Heft ging es um die Verbindung von Sprache und Vorsprachlichem, um das Gegeneinander von organologischer und technisch-mechanischer Sprachordnung und um etwaige Widersprüche zwischen Quantenlogik und Sprachlogik.
Monika Rinck setzt sich in ihrer Walter-Höllerer-Vorlesung mehr als 60 Jahre später mit den Beiträgen zur Mechanisierung von Sprache und Übersetzung auseinander, die in den Anfangsjahren (1961 - 1963) in der Zeitschrift „Sprache im Technischen Zeitalter“ abgedruckt wurden, und nimmt das Rauschen der damaligen Ansätze als Hintergrund, vor dem die heutigen Debatten um „KI“ an Deutlichkeit und historischer Tiefe gewinnen. Sind es sehr späte Echos oder Zukunftsrufe? In welchem Resonanzraum entfaltet sich heute das Schreiben der Literatur?
Über Monika Rinck
Die Schriftstellerin Monika Rinck wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter dem Kleist-Preis, dem Ernst-Jandl-Preis, dem Berliner Literaturpreis und 2022 auch dem Hölderlin-Preis. 2019 hielt sie die Lichtenberg-Poetikvorlesungen in Göttingen, 2020 die Frankfurter Poetikvorlesungen. Seit 2023 unterrichtet sie Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Monika Rinck studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Religionswissenschaft und Germanistik an der Ruhr Universität Bochum, der Freien Universität Berlin und der Yale-University. Ihr literarisches Werk umfasst neben lyrischen Texten auch Prosa, Essays sowie Übersetzungen aus dem Ungarischen, dem Englischen, dem Schwedischen und dem Slowenischen. Zu ihren zahlreichen Veröffentlichungen gehören Begriffsstudio (1996-2001), Berlin 2001, Honigprotokolle. Sieben Skizzen zu Gedichten, welche sehr gut sind, Idstein/Berlin 2012, Champagner für die Pferde. Ein Lesebuch, Frankfurt a. M. 2019 und Wirksame Fiktionen (Lichtenberg-Poetikvorlesungen) Göttingen 2019.
Zur Walter-Höllerer-Vorlesung
Die Vorlesung ist Walter Höllerer (1922 - 2003) gewidmet, dem bedeutenden Lyriker und TU-Germanistik-Professor, Mitglied der Gruppe 47, der den Vorsatz der neuen TU Berlin nach dem Krieg – die Verbindung und Durchdringung von Technik und Humanismus – mit Inhalten füllte. Walter Höllerer erhielt 1959 die Professur für Neuere Deutsche Literatur an der TU Berlin, die er bis zu seiner Emeritierung 1988 innehatte.
Die Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V. hat in Erinnerung an den bekannten Germanisten die Vorlesungsreihe ins Leben gerufen und lädt einmal im Jahr renommierte Wissenschaftler*innen und Autor*innen als Redner*innen ein.
Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V.
Die Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V. wurde 1922 gegründet und zählt heute rund 800 Mitglieder. Sie versteht sich als Akteurin, die zum Nutzen der TU Berlin Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Medien zusammenführt. Dies gelingt ihr zum einen durch verschiedene Veranstaltungen, zu denen namhafte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu Vorträgen eingeladen werden beziehungsweise Wissenschaftler*innen aus ihrer Forschung berichten. Zum anderen wirbt der Verein Spenden aus der Wirtschaft ein, um Preise für herausragende Leistungen in Studium und Lehre zu vergeben. Innerhalb der Universität leistet die Gesellschaft von Freunden zudem finanzielle Förderungen für studentische Projekte und unterstützt Reisen junger Wissenschaftler*innen zu Kongressen und Tagungen im In- und Ausland.
Kontakt:
Prof. Dr. Hans-Christian von Herrmann
TU Berlin
Institut für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte
Fachgebiet Literaturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Literatur und Wissenschaft
Tel.: +49 30 314-23611
E-Mail: h.vonherrmann@tu-berlin.de
Criteria of this press release:
Journalists
Information technology
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
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