idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/19/2024 11:20

Emotionale Ausdrücke im Sport

Julia Neuburg Presse und Kommunikation
Deutsche Sporthochschule Köln

    Forschungsprojekt des Instituts für Trainingswissenschaft und Sportinformatik zu nonverbalen Verhaltensweisen im Sport erhält DFG-Förderung

    Die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) fördert ein Forschungsprojekt des Instituts für Trainingswissenschaft und Sportinformatik der Deutschen Sporthochschule Köln zum Zusammenhang nonverbaler Verhaltensweisen im Sport und kultureller Herkunft.

    Jeder, der schon mal bei einem Sportevent zugeschaut hat, kennt die klassischen Jubelgesten bei einer erfolgreichen Aktion oder einem Sieg. Im Gegenzug sind hängende Schultern oder Kopfschütteln untrügliche Zeichen für eine misslungene Aktion oder eine Niederlage. Dies sind nur wenige Beispiele für so genannte nonverbale Verhaltensweisen (NVV) im Sport – ein Forschungsfeld, mit dem sich PD Dr. Philip Furley vom Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik der Deutschen Sporthochschule Köln beschäftigt. Für ein neues Forschungsprojekt zur Thematik konnte er nun bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eine Förderung in Höhe von 240.000 Euro für eine Projektlaufzeit von 24 Monaten einwerben.

    „Nonverbale Verhaltensweisen im Sport sind Kommunikationsmittel, die ohne Worte auskommen und eine Vielzahl von Informationen übermitteln können“, erklärt Spoho-Wissenschaftler PD Dr. Philip Furley. Dazu zählen Gesten, Mimik, Körperhaltung und -sprache, Berührungen oder auch Rituale. Kontrovers diskutiert wird unter Expert*innen nach wie vor die so genannte Universalität bestimmter nonverbaler Verhaltensweisen (NVV). Diese geht davon aus, dass einige Formen der nonverbalen Kommunikation über verschiedene Kulturen hinweg ähnliche Bedeutungen haben und allgemein verstanden werden. Ein bekanntes Beispiel ist die Forschung von Paul Ekman, der universelle Gesichtsausdrücke für Grundemotionen wie Freude, Trauer, Wut, Überraschung, Angst und Ekel identifizierte.

    Das nun geförderte Projekt von Dr. Furley zielt darauf ab, den Sportkontext zu nutzen, um zu untersuchen, ob nonverbale Verhaltensweisen, die mit Sieg und Niederlage einhergehen, von verschiedenen Menschen auf der ganzen Welt ähnlich produziert und verstanden werden. Dazu gibt es laut Furley bislang widersprüchliche Forschungsergebnisse.

    Im Rahmen des Projekts werden mehrere experimentelle Studien durchgeführt. Zum Beispiel werden die nonverbalen Verhaltensweisen von olympischen und paralympischen Athlet*innen in Situationen von Sieg und Niederlage analysiert. In der ersten Studie kommen dabei manuelle und automatisierte Gesichts- und Körpercodierungstechniken zum Einsatz. Untersucht wird auch, ob sich die Verhaltensweisen je nach Sportart, Nationalität, Geschlecht und Zeitpunkt (während des Wettkampfs, direkt danach und später) unterscheiden. Die dritte Studie betrachtet die nonverbalen Verhaltensweisen vor dem Wettkampf und bei einer Disqualifikation und dient somit als Kontrollbedingung zu den hochintensiv emotionalen Zuständen in den ersten beiden Studien. Die übrigen Studien untersuchen, wie Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund die nonverbalen Ausdrücke aus Studie 1 und 2 interpretieren.

    Dem Projekt liegen verschiedene Theorien zugrunde, die gegeneinander getestet werden, zum Beispiel die Behavioral Ecology Theory. Diese Theorie betont, dass das Verhalten als Anpassung an die Umwelt betrachtet werden sollte. Alle Studien des Forschungsprograms werden innerhalb eines übergeordneten Brunswik'schen Linsenmodells betrachtet. Furley: „Dieses Modell wird in der Psychologie, Kognitionswissenschaft und auch in angewandten Feldern wie dem Sport verwendet, um die Entscheidungsfindung und Wahrnehmung zu analysieren und zu verbessern. Insgesamt sollen die Erkenntnisse, die wir in dem Projekt gewinnen, zu einem besseren Verständnis darüber beitragen, wie Menschen unterschiedlicher Kulturen Emotionen ausdrücken.“


    Contact for scientific information:

    PD Dr. Philip Furley
    Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik
    Tel.: 0221 4982-4310
    p.furley@dshs-koeln.de


    Images

    Symbolbild zu nonverbalen Verhaltensweisen im Sport
    Symbolbild zu nonverbalen Verhaltensweisen im Sport

    Deutsche Sporthochschule Köln


    Criteria of this press release:
    Journalists
    Cultural sciences, Psychology, Sport science
    transregional, national
    Research projects
    German


     

    Symbolbild zu nonverbalen Verhaltensweisen im Sport


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).