idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
06/24/2024 14:26

KHVVG geht in den Bundestag: DGIM weist auf Lücken bei Weiterbildung und Angiologie hin

Dr. Andreas Mehdorn Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V.

    Für eine hochwertige ärztliche Versorgung in der Zukunft in Krankenhaus und Praxis muss dringend eine qualifizierte und ausreichend finanzierte Weiterbildung im Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz verankert werden. Sonst droht die Krankenhausreform zentrale Ziele, die Steigerung der Behandlungsqualität in Krankenhäusern und die Sicherung einer flächendeckenden medizinischen Versorgung, zu verfehlen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. angesichts der anstehenden Bundestagsberatungen zum KHVVG hin. Zudem gefährdet das Fehlen einer eigenen Leistungsgruppe Angiologie langfristig die Versorgung der wachsenden Zahl an Gefäßpatientinnen und -patienten, so die DGIM.

    Wenn die Abgeordneten des Deutschen Bundestages am Donnerstag, den 27. Juni 2024 über das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) beraten, steht damit das Kernstück der Krankenhausreform zur Diskussion, die die deutsche Krankenhauslandschaft zukunftsfähig aufstellen soll. Aus Sicht der DGIM steht viel Wichtiges und Richtiges im Gesetzentwurf, der dem Parlament zur Beratung vorliegt. Aber: Mit der ärztlichen Weiterbildung fehlt ein ganz zentrales Thema. „Wir vermissen im Gesetzentwurf Regelungen, die die bestmögliche Aus- und Weiterbildung des ärztlichen Nachwuchses sicherstellen. Dabei wäre dies die Grundvoraussetzung für eine zukunftsfähige, hochwertige Krankenversorgung sowohl in den Kliniken als auch den Praxen“, erklärt Professor Dr. med. Jan Galle, Vorsitzender der DGIM und Direktor der Klinik für Nephrologie und Dialyseverfahren am Klinikum Lüdenscheid.

    In Weiterbildung investieren – denn ohne sie geht es nicht!
    Bereits im November 2023 hat die Fachgesellschaft das Ministerium in einer Stellungnahme auf das Fehlen der Weiterbildung in der Krankenhausreform hingewiesen – ein Anliegen, das jüngst auch die Bundesärztekammer und der Deutsche Ärztetag in mehreren Anträgen aufgegriffen hat. „Die Modelle für die Personalbemessung in den Leistungsgruppen sehen bei Fachärztinnen und Fachärzten keine Kapazitäten für die Weiterbildung vor“, bemängelt Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland, Vorsitzender der DGIM-Kommission Struktur der Krankenversorgung. Auch die Finanzierung der Weiterbildung stellt der Gesetzentwurf nicht sicher.

    „Kliniken dürfen nicht länger gezwungen sein, Weiterbildung mit Erlösen aus der Versorgung quer zu finanzieren. Daher brauchen wir ein eigenständiges Modell zur Finanzierung der Weiterbildung“, so der Experte. „Fakt ist: Unsere jungen Kolleginnen und Kollegen akzeptieren zurecht eine Weiterbildung im Sinne von ‚Learning by doing‘ nicht mehr. Und auch ihre Mentorinnen und Mentoren brauchen neben ihren vielfältigen klinischen Verpflichtungen Freiraum, um diese strukturierte Weiterbildung leisten zu können“, betont auch DGIM-Generalsekretär Professor Dr. med. Georg Ertl, Internist und Kardiologe aus Würzburg.

    Provoziert das KHVVG eine Versorgungslücke bei Gefäßerkrankten?
    Auch bei der Einteilung der Leistungsgruppen sieht die DGIM dringenden Nachbesserungsbedarf. Der Grund: Obwohl die Zahl der Menschen mit Gefäßerkrankungen seit Jahren wächst, sieht das KHVVG keine Leistungsgruppe „Angiologie“ vor. „Diese Lücke in der Leistungsgruppensystematik gefährdet das Fach Angiologie in seiner Existenz und provoziert damit ein zukünftiges Versorgungsdefizit“, prognostiziert Müller-Wieland. Dabei sind nicht-übertragbare chronische Erkrankungen schon heute die häufigste Ursache für Sterblichkeit und dafür, dass Menschen ins Krankhaus aufgenommen werden. „Gerade bei diesen Erkrankungen birgt die Angiologie ein großes Potenzial für Forschung und Prävention“, so der Internist. Aus diesem Grund drängt die DGIM darauf, die Angiologie in die Leistungsgruppen-Systematik aufzunehmen.

    DGIM appelliert an Gesundheitsausschuss
    In einem Anschreiben hat die DGIM die Mitglieder des Gesundheitsausschusses auf den wichtigen Änderungsbedarf in Sachen Weiterbildung und Gefäßmedizin hingewiesen. „Seit Beginn der Reform haben wir als Fachgesellschaft den Prozess aktiv und konstruktiv begleitet und unsere Vorschläge in mehreren Stellungnahmen eingebracht“, erklärt DGIM-Generalsekretär Ertl. „Die DGIM unterstützt die Ziele der Krankenhausreform weiterhin – diese sind nach wie vor richtig und wichtig. Daher bitten wir die Abgeordneten nun, die Vorschläge der in der Krankenversorgung und Weiterbildung Aktiven auch zu hören und für den Erfolg der Krankenhausreform auch zu berücksichtigen“, so der DGIM-Vorsitzende Galle abschließend.

    Bei Veröffentlichung Belege erbeten.

    Sie finden diese Meldung auch online unter: https://www.dgim.de/veroeffentlichungen/pressemitteilungen/

    Ihr Kontakt für Rückfragen:
    Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V.
    Dr. Andreas Mehdorn
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931-313
    E-Mail: mehdorn@medizinkommunikation.org
    https://www.dgim.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine, Politics
    transregional, national
    Science policy
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).