Gehen den Ingenieurwissenschaften die Studierenden aus?
TU Dresden: 5. Band der Reihe "Dresdner Studien zur Bildungs- und Hochschulplanung" erschienen
Unter dem Titel "Entwicklung der Studiennachfrage in den Ingenieurwissenschaften" ist dieser Tage der 5. Band der Reihe " Dresdner Studien zur Bildungs- und Hochschulplanung" erschienen. Dieser von Mandy Pastohr, M.A. und Prof. Dr. Andrä Wolter erarbeitete Band beschäftigt sich mit der drohenden Lücke zwischen dem Angebot an Hochschulabsolventen und dem voraussichtlichen Bedarf des Arbeitsmarktes speziell in den Bereichen der Ingenieurwissenschaften.
Seit Mitte der 70er Jahre spiegelt die Entwicklung der Zahl der Studienanfänger in den Ingenieurwissenschaften einen ausgeprägten zyklischen Verlauf. Die sogenannte Fächerstrukturquote (Anteil der Ingenieurstudenten an allen Studierenden) zeigt, dass die Ingenieurwissenschaften im langfristigen Trend im Verhältnis zu den anderen Fächergruppen deutlich an Boden verloren haben. Einen besonders drastischen Einbruch erlebten sie in den 90er Jahren.
Von diesen Entwicklungen sind die Hochschulen im Freistaat Sachsen weitgehend verschont geblieben.
Im Bundesvergleich steht Sachsen relativ gut da. Der Anteil der Ingenieurwissenschaften am gesamten Studienanfängeraufkommen liegt in Sachsen mit ca. 24 Prozent um sieben Prozentpunkte über dem Bundeswert. Dies ist primär auf die sächsische Hochschullandschaft mit ihrem starken ingenieurwissenschaftlichen Angebot zurückzuführen.
Für die Konjunktur der Ingenieurwissenschaften lassen sich, nach den Ergebnissen der Studie, drei relevante Ursachen angeben:
1. Es besteht ein erheblicher Austausch zwischen den Ingenieurwissenschaften und anderen Fächern, die von der amtlichen Statistik nicht zu den Ingenieurwissenschaften gezählt werden, obwohl sie der gleichen Fächerkultur angehören, z.B. die Informatik. Der "Informatikerboom" der 90er Jahre speiste sich auch aus einem nicht unerheblichen Teil aus potentiellen Ingenieurstudenten.
2. Die Nachfrage nach ingenieurwissenschaftlichen Studienplätzen reagiert sehr sensibel auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes für Ingenieure.
3. Den Ingenieurwissenschaften ist es bisher nicht ausreichend gelungen, die jungen Frauen unter den Studieninteressenten anzusprechen.
Hauptgrund für die starken Schwankungen, so die Verfasser der Studie, sei, dass die Studiennachfrage mit einigen Jahren Verzögerung auf Signale einer positiven oder negativen Entwicklung fachspezifischer Arbeitsmärkte reagiert - oder auf die Nachricht darüber.
Obwohl immer über den Mangel an Ingenieuren geklagt wird, gibt es in Deutschland ca. 50-60 Tausend arbeitslose Ingenieure. Auch wenn dies vor allem ältere Ingenieure sind, wirkt sich dies auf den Nachwuchs aus. Denn auch junge Ingenieure werden einmal älter.
Dresden, 19. Juli 2004
Informationen:
Mandy Pastohr, M.A., Telefon 0351 463-37641
Criteria of this press release:
Construction / architecture, Electrical engineering, Energy, Materials sciences, Mechanical engineering, Traffic / transport
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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