idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
07/10/2024 14:11

Damit kein Funke überspringt

Dr. Ute Schönfelder Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Forschungsteam der Uni Jena entwickelt im Verbund mit Wirtschaftspartnern und dem Fraunhofer IOF ein explosionsgeschütztes 3D-Endoskop für industrielle Anwendungen

    Bis zum Jahr 2050 will Europa als erster Kontinent klimaneutral sein. Das jedenfalls sieht der „European Green Deal“ vor. Damit sich diese ambitionierte Vision erfüllen kann, braucht es neue technologische Ansätze und umsetzbare Lösungen. Großes Potenzial, fossile Energieträger zu ersetzen, wird Technologien zugeschrieben, die grünen Wasserstoff nutzen – ob zur Energie- und Wärmegewinnung oder als Treibstoff.

    Doch Wasserstofftechnologien bergen nicht unerhebliche Risiken, wie Juniorprofessor Dr. Christian Franke von der Universität Jena weiß. „Zusammen mit Luft bildet Wasserstoff ein explosives Gemisch.“ Bereits winzigste Funken reichen aus, um Explosionen auszulösen. Das schränke den Einsatz von Wasserstoff aktuell noch erheblich ein, sagt der Physiker vom Institut für Angewandte Optik und Biophysik.

    Das Team um Franke und Projektleiter Dr. Andreas Stark hat es sich in einem neuen Verbundprojekt zur Aufgabe gemacht, die zur Prüfung und Wartung von Wasserstofftanks und -leitungen notwendige Messtechnik so sicher zu machen, dass dabei keine Funken entstehen können. Das Projekt „3D-Vermessung durch explosionsgeschützte Endoskopie mit strukturierter Beleuchtung“ (3D-Vens) wird in den kommenden drei Jahren mit insgesamt etwa drei Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Neben dem Team der Uni Jena sind Forschende des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik sowie drei Wirtschaftsunternehmen Teil des Konsortiums, welches Anfang Juli die Arbeit aufgenommen hat.

    Messkopf kommt ohne elektronische Bauelemente aus

    Ziel des Projekts ist es, innerhalb der nächsten drei Jahre einen Endoskop-Demonstrator zu bauen, der neben dem Explosionsschutz weitere Aspekte vereint, etwa die Verwendung von Miniaturoptiken und Multikernfasern sowie eine neuartige 3D-Messmethode. Das Besondere an diesem integrierten Ansatz ist, dass der Messkopf selbst – der in Kontakt mit Wasserstoff kommen könnte – keine elektronischen Bauteile enthält, die Funken bilden könnten und damit die Explosionsgefahr minimiert wird, wie Andreas Stark, der wissenschaftliche Koordinator des Verbundes, unterstreicht.

    Um sich ein dreidimensionales Bild von den untersuchten Objekten machen zu können, werden im Endoskop mittels sogenannter strukturierter Beleuchtung Muster erzeugt und diese nach der Wechselwirkung mit dem Objekt über ein separates Faserbündel aus dem System herausgeführt. „Erst dort erfolgt die elektronische Verarbeitung zu einem Bild“, sagt Christian Franke. Verwendet werden Multikernfasern – das sind Bündel aus bis zu zwölf Einzelfasern, die jeweils 150 Mikrometer Durchmesser aufweisen. „Wir können jede Faser separat ansteuern und dadurch eine hohe räumliche Auflösung und Tiefenschärfe erzielen.“ Bis zu 100 Mikrometer kleine Details (das entspricht etwa dem Durchmesser eines menschlichen Haares), lassen sich mit einem solchen Endoskop in Echtzeit abbilden und ohne dass davon Explosionsgefahr ausgeht.


    Contact for scientific information:

    Juniorprofessor Dr. Christian Franke, Dr. Andreas Stark
    Institut für Angewandte Optik und Biophysik der Universität Jena
    Helmholtzweg 4, 07743 Jena
    Tel.: 03641 9-47112, 03641 9-47660
    E-Mail: christian.franke@uni-jena.de, andreas.stark@uni-jena.de


    Images

    Das Forschungsteam um Juniorprofessor Dr. Christian Franke (l.) und Dr. Andreas Stark kann bei seinem aktuellen Projekt auf langjährige Vorarbeiten im Bereich der angewandten Optik und dabei gewonnene Expertise aufbauen.
    Das Forschungsteam um Juniorprofessor Dr. Christian Franke (l.) und Dr. Andreas Stark kann bei seine ...
    Foto: Jürgen Scheere/Uni Jena


    Criteria of this press release:
    Journalists, Scientists and scholars
    Physics / astronomy
    regional
    Cooperation agreements, Research projects
    German


     

    Das Forschungsteam um Juniorprofessor Dr. Christian Franke (l.) und Dr. Andreas Stark kann bei seinem aktuellen Projekt auf langjährige Vorarbeiten im Bereich der angewandten Optik und dabei gewonnene Expertise aufbauen.


    For download

    x

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).